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Fuer eine Nacht und fuer immer

Fuer eine Nacht und fuer immer

Titel: Fuer eine Nacht und fuer immer
Autoren: Anne Oliver
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Weine aus.
    Suzette war spät dran und tauchte zehn Minuten, bevor Nic kommen sollte, mit den Kleidern auf.
    Charlotte warf einen Blick auf die Uhr. „Lass uns die Kleider in mein Zimmer bringen.“ Sie wollte Nic nicht inmitten von Brautkleidern gegenübertreten.
    „Du bist noch nicht über Flynn hinweg, oder?“, fragte Suzette und zog eines der Kleider heraus, die sie auf ihr Bett gelegt hatten.
    „Noch nie war ich über jemanden so hinweg!“
    „Gut. Was hältst du denn von dieser Hauptattraktion?“, fragte Suzette und hielt Charlotte das Kleid hin. „Es würde großartig an dir aussehen.“
    Charlottes Herz zog sich ein wenig zusammen. „Es ist wunderschön. Aber ich bin kein Model. Außerdem werde ich ohnehin alle Hände voll zu tun haben während der Schau.“
    „Auch gut. Ich dachte nur, wir könnten damit den einen oder anderen Dämon vertreiben.“
    „Der ist schon vertrieben. Mir geht es so gut wie seit zwei Jahren nicht mehr.“
    „Das sieht man dir an.“ Suzette legte das Kleid zurück aufs Bett. „Aber sei vorsichtig mit diesem Nic, Charlie. Du hast gerade erst eine Enttäuschung hinter dir.“
    „Ich weiß, und ich bin auch vorsichtig. Aber manchmal denke ich … wenn er wüsste …“
    „Was wüsste?“
    Dass ich ihn liebe und mir nicht vorstellen kann, ohne ihn zu leben. „Nichts. Was ist in dieser Schachtel?“ Sie hob den Deckel und zog einen Tüllschleier mit strassbesetztem Diadem hervor.
    „Nach dem, was du mir erzählt hast, ist er perfekt für eine Affäre, aber ansonsten …“
    Charlotte wollte nicht darüber diskutieren; heute war sie zu empfindlich. „Da hast du wie immer recht. Wow, wie schön!“ Sie betrachtete den Schleier. „Darf ich ihn einmal aufsetzen?“
    Ohne die Antwort abzuwarten, setzte sie den Schleier auf. Der Tüll vor ihrem Gesicht verbarg die Tränen, die ihr in die Augen stiegen.
    Suzette befestigte das Diadem und sah sich ihr Werk an. „Ich würde sagen, er ist gut geworden.“
    Charlotte sah sich ihr Spiegelbild im Fenster an – draußen war es bereits dunkel geworden. Und einen kurzen Moment lang träumte sie den unmöglichen Traum.
    Nic kam ein paar Minuten zu früh an. Als er ein Auto in der Einfahrt stehen sah, stellte er den Motor und das Licht ab. Eine große Blonde stieg mit viel Gepäck aus, umarmte Charlotte und folgte ihr ins Haus. Ob das Suzette war?
    Wahrscheinlich hatten sie sich einiges zu erzählen. Er sah zum oberen Stockwerk hinauf; in einem Zimmer brannte Licht.
    Vorsichtig fuhr er näher ans Haus heran und parkte hinter dem Wagen der Frau, als plötzlich Charlotte im Fenster erschien – sie trug einen Schleier. Das war genau der Grund dafür, warum es mit ihm und Charlotte nicht lange gutgehen konnte.
    Trotzdem schnürte sich seine Kehle zusammen. Wenn er noch länger hier sitzen bliebe, würde er vielleicht mehr sehen, als er sollte. Und auf jeden Fall mehr, als er wollte. Sie waren bereits vor zehn Minuten verabredet gewesen. Was würde sie denken, wenn sie herauskäme und er hier im Auto saß wie ein Spanner?
    Also nahm er den Strauß Narzissen, ging zur Tür und klingelte.
    Kurz darauf öffnete ihm die Blondine. „Hallo, Nic, nehme ich an. Ich bin Suzette.“
    „Hallo Suzette.“
    Sie bat ihn herein. „Charlotte kommt gleich runter.“
    „Ich habe wohl einen ungünstigen Zeitpunkt erwischt.“
    „Nein, das ist meine Schuld. Ich bin nur kurz vorbeigekommen, um die Kleider für die Modenschau vorbeizubringen.“
    Ihm war unbehaglich zumute. Er merkte es, wenn jemand überlegte, wie er im Hochzeitsanzug aussah. Oder im Sarg, falls er Charlotte unglücklich machen würde. Suzettes Blick verriet ihm jedenfalls, dass Vorsicht geboten war. „Ich habe gehört, dass du eine erfolgreiche Designerin bist.“
    Sie lächelte. „Ich hoffe doch.“
    „Was hältst du von Charlottes Entwürfen?“
    „Sie hat sie dir gezeigt?“ Suzette lächelte. „Sie sind toll. Ich hoffe, dass sie am Ende der Modenschau einige Modelle zeigt.“
    „Das ist gut. Ich glaube nämlich, dass ihr der Erfolg sicher wäre, wenn sie ernsthaft in die Sache einsteigen würde.“
    „Da bin ich ganz deiner Meinung. Wir müssen gemeinsam versuchen, sie zu überzeugen.“ Sie sah hinter sich. „Da ist sie ja.“
    Charlotte kam in einem warmen sonnengelben Pullover und schwarzen Leggins die Treppe hinunter.
    Suzette ging zur Tür. „Nett, dich kennengelernt zu haben, Nic.“
    „Ja“, sagte er abwesend, beschäftigt damit, die Frau anzusehen, derentwegen er
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