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Fuer eine Nacht und fuer immer

Fuer eine Nacht und fuer immer

Titel: Fuer eine Nacht und fuer immer
Autoren: Anne Oliver
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Ihre Haut war seidenweich und roch nach Blumen.
    Ihr Blick wurde glasig wie ein regloses Meer an einem bedeckten Sommertag, und sie presste die Lippen zusammen. Dann sagte sie: „Wir wollten uns doch nichts über einander erzählen.“
    „Wer sagt denn etwas von erzählen?“
    Ihre Blicke trafen sich, aber er ließ sich nicht von der Erregung, die seine untere Körperhälfte erfasste, und dem Impuls, ihr zu zeigen, was sie stattdessen tun konnten, beirren. Sie hatten viel Zeit. Und mit einem Mädchen wie Charlotte musste man es langsam angehen. Außerdem hatte er beschlossen, dass sie selbst entscheiden sollte, ob sie immer noch das wollte, was ihr erregter Blick vorhin nahegelegt hatte.
    Also nahm er die Gläser, reichte ihr eines und sagte: „Lass uns essen, bevor es kalt wird. Prost.“
    „Danke. Und prost.“ Nachdem sie ihren Teller genommen hatte, setzte sich Charlotte wieder auf den Sessel, während Nic am Schreibtisch Platz nahm. Ihre Wange kribbelte und glühte noch immer von seiner Berührung. Und auch andere Stellen kribbelten mit einem lüsternen, übermütigen Verlangen, wie sie es nie zuvor empfunden hatte.
    Doch er gab ihr Zeit und Raum, und das rechnete sie ihm hoch an. Obwohl ihre Fantasie gerade äußerst angeregt um ihn und das, was sie auf diesem Schreibtischstuhl tun könnten, kreisten.
    „Hawaii ist schön um diese Jahreszeit“, sagte sie, entschlossen, das Gespräch möglichst neutral zu halten und sich von ihren aufwühlenden Gedanken abzulenken.
    Er warf einen kurzen Blick auf die Prospekte und sah dann Charlotte an, doch sie konnte seinen Blick nicht deuten.
    „Ich weiß, wir wollten nicht über persönliche Dinge reden, aber die Prospekte lagen eben da und …“
    Nic lächelte. „Schon in Ordnung. Das ist nicht persönlich. Und: Ja, es ist die beste Zeit, um nach Hawaii zu reisen. Um der Kälte zu entkommen.“ Mit einem Biss verschwand die Hälfte seines Pizzastücks in seinem Mund.
    Sie schnitt ein Eckchen von ihrem eigenen Stück ab und beobachtete, mit wie viel Enthusiasmus dieser Mann dieses banale Essen vertilgte. An seiner Oberlippe glänzte etwas Öl von der Pizza. Am liebsten wäre sie aufgesprungen, um sich über ihn zu beugen und es abzulecken. Sie musste wirklich dringend ihre Gedanken zügeln. „Warst du schon einmal dort?“
    „Ich versuche, alle paar Jahre hinzufliegen. Und du? Warst du schon einmal da?“
    „Ein Mal. Auf Maui. Mit meiner Familie. Wir haben dort …“ Sie hielt inne, als sie an den zehnten Hochzeitstag ihrer Eltern dachte. Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen, und sie fuhr mit den Fingern über die Perlenkette. „Das ist gegen die Regeln.“
    „Wenn du das sagst – okay. „Er sah ihr fest in die Augen und fragte dann mit sanfter Stimme: „Alles in Ordnung?“
    „Ja, alles bestens.“ Lächelnd aß sie den letzten Bissen ihrer Pizza, tupfte ihren Mund ab und steckte die Serviette zurück in die Handtasche. „Weißt du, du bist sehr nett.“
    „Nett?“ Er sah sie betroffen an. „Das bereitet mir jetzt aber Sorgen.“
    „Ich meine: ehrlich. Rücksichtsvoll …“ Einfach hinreißend.
    „Und du bist ganz sicher, dass du keine rebellische Prinzessin bist, die aus irgendeinem europäischen Zwergstaat abgehauen ist?“
    „Wieso? Ach, meine Serviette …“ Jetzt musste auch sie lachen. „Wenn es erlaubt wäre, würde ich auf dem Flug sogar eigenes Besteck dabeihaben. Ich habe auch personalisierte Seife. Nenn mich exzentrisch.“ Oder das Produkt einer privilegierten, traditionsreichen Familie. Wenn ihre Eltern sie jetzt sehen könnten und wüssten, was sie dachte …
    Sie hätte darum gewettet, dass Nic schon jede Menge Frauen gehabt hatte. Und sie fragte sich, wie alt er sein mochte. Um die dreißig? Doch sie ermahnte sich – sie wollte doch nicht mehr über ihn wissen. Zum Beispiel, wo er wohnte und was er beruflich machte und … was er im Bett am liebsten hatte.
    „Sex: Mythos oder Wahrheit?“
    Vor Schreck verschüttete sie fast ihren Wein. „Wie bitte?“
    „Ein Quiz.“ Er betrachtete die Frauenzeitschrift, die sie auf dem Tisch hatte liegen lassen. „Hast du es noch nicht gelesen?“
    „Das muss ich übersehen haben. Du aber offenbar nicht.“
    „Ich bin ein Mann. Und ich habe das Wort Sex gesehen“, antwortete er amüsiert, während er in dem Heft blätterte. „Also gut, finden wir heraus, ob du dich auskennst. Während einer Rezession sinken die Verkaufszahlen für Kondome – richtig oder falsch?“
    Sie überlegte
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