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Fuer eine Million Naechte mit dir

Fuer eine Million Naechte mit dir

Titel: Fuer eine Million Naechte mit dir
Autoren: Jennifer Lewis
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Kontaktlinsen waren Bree schon immer zu umständlich erschienen.
    Wie immer erwiesen sich ihre krausen Haare als widerspenstig. Bree seufzte. Sie hätte nicht die Haarnadeln herausnehmen dürfen, mit denen sie das Haar mühsam gebändigt hatte. Schließlich brachte sie einen halbwegs annehmbaren Knoten zustande.
    Wie immer trug sie keinerlei Make-up. An Lippenstift, Rouge und Eyeliner war sie nicht gewöhnt, und sooft sie versucht hatte, sich zu schminken, hatte sie stets nur angemalt ausgesehen.
    Das Kleid sah wirklich eigentümlich aus. Tante Freda hatte ihr versichert, es würde „Pölsterchen kaschieren“.
    Vermutlich eignete sich die Stofffülle ausgezeichnet, um Whiskey darin zu schmuggeln, dachte Bree belustigt.
    Der runde Ausschnitt brachte ihr an sich ganz passables Dekolleté nicht sehr vorteilhaft zur Geltung. Nein, sie sah keineswegs besser aus als sonst, entschied sie, eher im Gegenteil.
    Warum schien Gavin dann so fasziniert zu sein? Als ob er sie keinen Moment aus den Augen lassen wollte.
    Den ganzen Abend war er bei ihr geblieben. Bree hatte jeden Moment damit gerechnet, er würde irgendwo im Saal Bekannte entdecken und sich empfehlen, aber nichts dergleichen war geschehen.
    Fast rechnete sie damit, dass er in der Nähe der Damentoilette auf sie warten würde.
    Bree atmete tief ein. Auf ihren Wangen zeigte sich deutliche Röte, und die Augen glänzten vor Aufregung. Kein Wunder, denn so wie an diesem Abend hatte sie noch niemals getanzt, nicht einmal in ihren Träumen. Da musste sie sich ja vorkommen wie Aschenbrödel auf dem Ball!
    Eine eigenartige Vorstellung, immerhin gehörte sie zu den reichsten Frauen San Franciscos. Natürlich war sie auf altmodische Art zu ihrem Vermögen gelangt: Sie hatte es geerbt. Deshalb war sie auch nicht besonders stolz darauf.
    Manchmal glaubte sie die Leute tuscheln zu hören: „Das viele Geld passt so gar nicht zu ihrem bescheidenen Auftreten in der Öffentlichkeit!“
    Auch ihr Vater war dieser Meinung und hielt seine Tochter für etwas farblos, das hatte er ein- oder zweimal durchblicken lassen.
    Bree stellte sich aufrecht vor den Spiegel und sagte sich: Bree Kincannon, du bist eine attraktive und begehrenswerte Frau.
    Nein, das passte nicht.
    Bree Kincannon, du bist eine gute Fotografin, und deine Katzen lieben dich.
    Viel besser.
    Sie lächelte, wurde aber wieder ernst, als die Blondine neben ihr sie ansah. Schnell strich sich Bree das Haar glatt und ging.
    Von Gavin keine Spur, und zu ihrer eigenen Überraschung stellte sie fest, dass sie enttäuscht war. Was hatte sie denn erwartet? Doch nicht ernsthaft, dass er noch da war! Ein Mann wie er … Sicher tanzte er längst mit einer anderen.
    Unauffällig sah sie zur Tanzfläche. Inzwischen war Mitternacht vorbei und nur noch ein Teil der Gäste anwesend. Obwohl alle Männer schwarze Anzüge trugen, war Bree sich sicher, dass ihr Gavin sofort auffallen würde. Er hatte diese ganz besondere Ausstrahlung …
    Als sie ihn nicht unter den Tanzenden entdeckte, fühlte sie sich irgendwie erleichtert. Aber warum hatte er sich nicht von ihr verabschiedet? Ob sie ihn jemals wiedersah? Es gab wohl kaum einen Grund, warum er sich bei ihr melden sollte.
    Mit erhobenem Kopf ging sie zwischen den Tischen hindurch zu ihrem Platz zurück. Die Freunde ihres Vaters, die mit am Tisch gesessen hatten, waren alle schon gegangen. Bree nahm ihre perlenbesetzte Tasche vom Stuhl und hängte sie sich über die Schulter.
    Noch einmal sah sie sich nach Gavin um. Traurig dachte sie: Das war es dann wohl. Schade. Welch schöner Abend mit ihm …
    Vielleicht sogar einer der schönsten ihres Lebens. Sie schluckte.
    Sicher sahen sie jetzt wieder alle mit mitleidigen Blicken an: Arme Bree, sie ist und bleibt eben ein Mauerblümchen.
    Langsam ging sie zum Ausgang. Meist nahm sie sich bei Anlässen wie diesem ein Taxi, da ihr Vater oft bis in die frühen Morgenstunden blieb. Es mochte manchem unselbstständig erscheinen, dass Bree noch im Haus ihrer Eltern wohnte. Aber sie liebte das Viertel Russian Hill. Das große Studio im Dachgeschoss hatte sie sich zu ihrer Wohnung umgebaut, mit vielen Erinnerungsstücken an die glücklichen Tage, als ihre Mutter noch gelebt hatte.
    Hier hatte ihre Mom fast jeden Nachmittag gemalt, während Bree auf dem Boden neben der Staffelei gespielt hatte.
    Ja, sie führte ein glückliches Leben. Wirklich! Sie brauchte keinen gut aussehenden dunkelhaarigen Verehrer, der alles durcheinanderbrachte.
    An der Garderobe ließ
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