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Fuer eine Million Naechte mit dir

Fuer eine Million Naechte mit dir

Titel: Fuer eine Million Naechte mit dir
Autoren: Jennifer Lewis
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stellte er die beiden Frauen einander vor.
    „Freut mich“, sagte die Blondine mit einem Lächeln, bei dem sie ihre strahlend weißen Zähne zeigte. „Sind Sie Gavins Schwester?“
    Gavin lachte. „Ich habe doch gar keine Schwester.“
    „Oh.“ Marissa neigte den Kopf zur Seite, sodass ihr das blonde Haar weit die Schultern hinabfiel. „Ich dachte nur, weil …“ Sie sah Bree spöttisch lächelnd an.
    „Sehen Bree und ich uns etwa ähnlich?“, fragte Gavin und zog Bree, die sich sichtlich versteifte, enger an sich.
    Offenbar fand Marissa, dass Gavin unmöglich mit einer Frau wie Bree ausgehen würde. Weder war sie schlank wie ein Model noch trug sie Designerklamotten.
    „Bree und ich sind verabredet.“
    „Tatsächlich?“, fragte Marissa und schien ein Lachen kaum unterdrücken zu können. „Wie nett! Oh, ich muss los. Ich bin mit Jake verabredet. Er hat versprochen, mir aus Cannes etwas Schönes mitzubringen.“
    Gavin wandte sich Bree zu. „Am besten kümmern Sie sich nicht um sie. Sie ist eben so.“
    Als Bree wieder lächelte, empfand Gavin ein Gefühl angenehmer Wärme. Er mochte ihr Lächeln.
    „Und wissen Sie was?“, fragte er, während er ihr über die Schulter strich. „Ich glaube, wir sehen uns durchaus ähnlich. Wir haben beide dunkle Haare und graue Augen. Oder – Moment – sind Ihre eher grünlich?“ Bei näherer Betrachtung schimmerten ihre Augen hinter der Brille mit der schlichten Metallfassung fast wie Jade. „Beim letzten Mal konnte ich das nicht so genau sehen, dazu war es nicht hell genug.“
    Gavin nahm ihren Duft wahr, dezent und frisch, wie alles an ihr.
    „Das Grau dominiert“, sagte Bree schulterzuckend. „Mir ist es egal. Ich brauche die Augen ja nur zum Sehen.“
    „Und zum Fotografieren. Ich habe mir Ihre Black-Book-Aufnahmen angesehen. Es sind eindrucksvolle Porträts dabei.“
    „Ja, da gibt es ein paar ganz interessante Gesichter“, bestätigte Bree mit einem schüchternen Lächeln auf den rosa Lippen. „Das macht es dem Fotografen leicht.“
    Gavin erinnerte sich an ein Bild in Schwarz-Weiß: Darauf war ein älteres Ehepaar in der Stadt zu sehen, die Züge voll heiterer Gelassenheit. Sie hatten eine starke Ausstrahlung, und man sah ihnen deutlich an, dass sie miteinander glücklich waren.
    Irgendetwas an der Aussage des Bildes beschäftigte Gavin, sodass er ständig daran denken musste. „Wer sind die Leute?“, fragte er.
    „Ich weiß es nicht, muss ich zu meiner Schande gestehen. Die Eheleute zum Beispiel standen vor der Bücherei und haben anscheinend auf jemanden gewartet. Da habe ich sie gefragt, ob ich sie fotografieren darf.“
    „Ich hätte wetten können, Sie sind mit den beiden seit Langem befreundet.“
    „Das denken alle. Seltsam, oder?“
    „Das ist eben Kunst.“ Er lächelte und freute sich, dass Bree offenbar anfing, sich zu entspannen.
    Plötzlich winkte er jemandem zu. „Hallo, Elle! Ich möchte dir Bree vorstellen.“
    Elle, eine schlanke brünette Frau, bahnte sich den Weg zu ihnen. „Bree ist Fotografin“, verkündete Gavin. „Sogar einen Preis hat sie schon gewonnen! Kannst du dich einen Moment um sie kümmern? Ich gehe mal eben zu Brock.“
    „Klar. Dann würde ich vorschlagen: Holen wir uns etwas zu trinken“, sagte Elle und ging mit Bree zu Bar.
    Gavin wollte mit Brock sprechen, weil er in Cannes einen Künstler aus Tschechien kennengelernt hatte. Tomas Kozinski war zur Zusammenarbeit mit Madd Comm bereit, wenn „der Preis stimmte“.
    „Hallo Gavin, wie geht’s, wie steht’s? Immer noch hinter den Leuten von Rialto Yacht her?“, fragte Logan Emerson, der mit einem Glas in der Hand wie aus dem Nichts aufgetaucht war.
    Irritiert nickte Gavin.
    „Wäre toll, wenn es mit dem Werbevertrag klappen würde. Ich sehe schon die Rialtos unter der Golden Gate Bridge segeln …“
    „Besonders originell wäre das aber nicht.“
    „Darum bin ich auch nur Angestellter und kein Werbetexter.“ Logan lachte. Kameradschaftlich schlug er Gavin auf die Schulter.
    Gavin atmete tief ein. Irgendetwas missfiel ihm an diesem neuen Kollegen, und es waren nicht nur die schlechten Witze. Logan Emerson war erst seit wenigen Wochen bei Madd Comm, aber ständig stieß man auf ihn: bei jeder Besprechung, an der Kaffeemaschine … Gavin kam es fast vor, als würde er ihm auf die Toilette folgen.
    Manchmal zeigte er sich gesprächig, so wie eben, aber die meiste Zeit stand er nur da und schaute.
    Vielleicht will Logan als Neuling einfach nur
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