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Fuer dich mein Glueck

Fuer dich mein Glueck

Titel: Fuer dich mein Glueck
Autoren: Susan Wiggs
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besser.“
    „Du hast sicher recht. Du warst übrigens ein fabelhafter Brautvater.“ Sie lächelte Greg an.
    „Ich habe geweint wie ein Baby.“ Greg grinste verlegen.
    „Das haben wir doch alle“, versicherte Sonnet. „Hochzeiten haben einfach immer die gleiche Wirkung. Und die von Daisy umso mehr, nach allem, was die Arme hat durchmachen müssen.“
    „Wo wir gerade von Durchmachen sprechen, ich glaube, ich sehe besser nach, ob wir auch alle Rechnungen beglichen haben.“
    „Ich begleite dich besser“, sagte Nina. „Vielleicht brauchst du eine Stütze, sobald du die Summen siehst.“
    Greg legte zärtlich einen Arm um ihre Schulter. „Wie wäre es, wenn wir uns mit einem letzten Glas Champagner noch etwas Mut antrinken?“
    „Das ist eine gute Idee.“ Nina nahm drei Champagnergläser von einem nahe stehenden Tisch. „Kommst du mit uns hinunter zum See?“
    Sonnet fand eine halb volle Champagnerflasche und goss ein wenig davon in ein Glas. „Nein, ich denke, ich bleibe hier.“ Sie stockte. Ihre Arbeit als Trauzeugin war getan. Sie hatte keine weiteren Aufgaben mehr. Dennoch wollte sie die zwei nicht stören. „Ich denke, ich trinke allein.“
    „Ach mein Schatz“, seufzte Nina Bellamy und lächelte ihre Tochter zärtlich an, „deine Zeit wird kommen, glaube mir. Niemand kann dir sagen, wann oder wo, aber es wird passieren.“
    „Ach Mom“, Sonnet verzog das Gesicht, „ich trauere nicht über mein Liebesleben. Das ist wirklich das Letzte, was mich im Moment interessiert.“
    „Wenn du das sagst.“ Nina prostete ihr zu.
    „Ja, das sage ich. Und nun geht. Trink du mit deinem Ehemann. Wir sehen uns dann morgen früh.“ Sonnet scheuchte sie mit ihrer freien Hand weg. „ Ich habe vor, den Mittagszug in die Stadt zu nehmen.“ Sie schaute ihrer Mutter und ihrem Stiefvater hinterher, wie sie über den sanft zum See hin abfallenden Rasen gingen.
    Am Ufer blieben sie stehen und schauten auf die vom Mond erleuchtete Oberfläche. Greg stand schützend hinter Nina und hatte seine Hände vor ihrem Bauch verschränkt. Sonnet seufzte. Sie freute sich so sehr für das Glück ihrer Mutter. Doch gleichzeitig spürte sie einen Stich in ihrem Herzen. Sonnet versuchte, sich selber in der Rolle als Braut zu sehen. Würde ihr leiblicher Vater sie so ergriffen den Gang hinunterführen, wie Greg es für Daisy getan hatte? Greg waren die Tränen der Rührung nur so über die Wangen geströmt. General Laurence Jeffries würde so etwas gewiss nie passieren. Er war immerhin Kandidat für den US-Senat und mehr eine Galionsfigur als ein Vater.
    In ihrer Fantasie sah Sonnet sich und ihren Vater den Gang entlanggehen. Doch von dem Mann, der auf sie wartete und sie heiraten würde, hatte sie keine Vorstellung. Also würde sie garantiert nicht ihre Zeit damit vergeuden, auf ihn zu warten.
    „Ich hasse Hochzeiten.“ Wie aus dem Nichts schlenderte Zach Alger plötzlich auf Sonnet zu und riss sie aus ihren Gedanken. Er trank einen großen Schluck aus der Bierflasche, die er in der Hand hielt. „Vor allem hasse ich Hochzeiten, auf denen ich mich benehmen muss.“
    Sonnet hatte den Tag über immer wieder zu Zach geschaut. Es faszinierte sie zu sehen, was aus ihrem ältesten Freund geworden war. Während der Feier hatten sie keine Gelegenheit gefunden, sich zu unterhalten. Der Abend war viel zu schnell vorbeigegangen, und sie war als Trauzeugin zu beschäftigt gewesen. Jetzt betrachtete sie den Freund aus alten Kindertagen ein wenig angeheitert vom Alkohol und vom Tanzen. Sie konnte sich kaum noch vorstellen, dass dieser Mann einmal so eine wichtige Rolle in ihrem Leben gespielt hatte. Sie kannte ihn so gut, dass sie, anders als die meisten Frauen an diesem Abend, nicht unsicher zu schwanken begann, sobald er an ihr vorbeiging. Dennoch fiel es auch ihr schwer, sich seinem Charme zu entziehen. Zach sah einfach umwerfend aus. Sein Haar war so blond, dass es beinahe schon ins Weiß überging, und sein Körper glich dem eines durchtrainierten griechischen Athleten. Allerdings schien Zach nicht zu ahnen, welche Wirkung er auf Frauen hatte.
    Sonnet rümpfte kurz die Nase. Ungewollt verfiel sie wieder in ihre alte Rolle als sein Sidekick. „Du meinst, es gibt auch Hochzeiten, bei denen du dich nicht benehmen musst?“ Sie nahm ein unberührtes Champagnerglas von einem der Tische, die noch nicht abgeräumt worden waren.
    „Ich habe mehr Hochzeiten gefilmt als Baseballspiele gesehen. Seit fünf Jahren hatte ich beinahe keinen freien
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