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Fuer dich mein Glueck

Fuer dich mein Glueck

Titel: Fuer dich mein Glueck
Autoren: Susan Wiggs
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noch unverheiratet zu sein.
    Sonnet lächelte. Sie war nicht ungeduldig, dennoch erkannte sie im Trubel all der Hochzeitsvorbereitungen, dass beinahe alle, die sie kannte, fest liiert waren.
    Sonnet atmete tief durch und ließ den Abend noch einmal Revue passieren. Sie freute sich, dass alles so gut gelungen war. Die Braut und der Bräutigam waren gerade erst abgefahren, und die Band baute im Schein der blinkenden Lichterketten gerade ihre Anlage ab. Die Catering-Crew räumte die verbliebenen Teller und Gläser weg, und die letzten Hochzeitsgäste verschmolzen langsam mit der Dunkelheit. Es war eine perfekte Herbstnacht, die nach trockenem Laub, reifen Äpfeln und verglühenden Kohlen vom Lagerfeuer am See duftete. Einige der Gäste gingen zum Parkplatz, während die von weit her angereisten Freunde und Bekannten auf die zauberhaften Bungalows am See zusteuerten, in denen sie übernachten sollten. Camp Kioga hatte sich in den vergangenen Jahren von einem Sommercamp für Kinder zu einem Luxusresort und Ort für Familienfeiern entwickelt. Die meisten Gäste waren wie Sonnet ein wenig beschwipst.
    Der Mond blinzelte hell über die dunklen Berge, die den Willow Lake umstanden, und warf silbrige Schatten auf das stille Wasser. Irgendwo in der Nähe ertönte kindliches Lachen. Drei kleine Jungen und Mädchen jagten einander zwischen den aufgestellten Tischen. Im dämmrigen Licht konnte Sonnet nicht erkennen, zu wem die drei gehörten, aber ihre ungebremste Fröhlichkeit wärmte ihr das Herz. Sonnet liebte Kinder, und sie verspürte eine unbändige Sehnsucht, aber es war eine Sehnsucht, die vermutlich noch lange Zeit unerhört bleiben würde. Sie hatte große Pläne für die Zukunft, doch diese drehten sich im Moment noch nicht um ein eigenes Haus mit Mann und Kindern.
    Das lag zum einen daran, dass es niemanden gab, mit dem sich Sonnet niederlassen wollte. Anders als Daisy, die die Liebe ihres Lebens gefunden hatte und zielsicher voranschritt, hatte Sonnet keine Vorstellung davon, wer dieser Mensch in ihrem Leben sein würde. Sie konnte sich nicht einmal vorstellen, dass es einen einzigen Mann geben konnte, der für sie die Welt bedeutete. Sonnet glaubte nicht, dass so ein Mensch überhaupt existierte. Sie vermisste allerdings auch nichts. Sie hatte nicht das Gefühl, als müsse sie das letzte fehlende Puzzleteil suchen und finden.
    Sonnet entdeckte ihren Stiefvater, Greg Bellamy. Er ging über den arg ausgetretenen Garten zum Pavillon, um der Band ein Trinkgeld zu geben. Er strahlte bereits den ganzen Tag stolz übers ganze Gesicht. Sonnet ging zu ihm und streckte keck die flache Hand aus. „Hey, wo bleibt das Trinkgeld für die Trauzeugin?“
    Greg lachte leise. Er sah in seinem Smoking umwerfend gut, aber auch sehr müde und ein wenig zerzaust aus. Die schwarze Fliege hing offen um seinen Hals, und der oberste Knopf seines Hemds war geöffnet. „Ich kann dir einen guten Rat geben, wenn du magst. Nimm vor dem Zubettgehen ein paar Kopfschmerztabletten. Die helfen gegen die Nachwirkungen der Jell-O-Shots, die du beim Empfang genascht hattest.“
    „Das hast du gesehen?“ Sie lächelte keck.
    „Du hast sie dir verdient. Du hast die Hochzeit heute gut gemanagt. Du hast einfach umwerfend ausgesehen, und dein Toast beim Empfang war einfach unglaublich komisch. Es hat allen sehr gut gefallen. Du bist die geborene Rednerin.“
    „Ja? Hab vielen Dank. Für einen bösen Stiefvater bist du selbst gar nicht so schlecht.“ Sonnet liebte den Ehemann ihrer Mutter, er war ihr über die Jahre zu einem großartigen Mentor und Freund geworden. Aber er war nicht ihr Vater. Diese Rolle hatte Sonnets leiblicher Vater, General Laurence Jeffries, inne, der während ihrer Kindheit fern vom malerischen Avalon seine eigene Karriere verfolgt hatte. Erst als Sonnet auf die American University ging und danach ein Aufbaustudium an der Georgetown absolvierte, hatten sie und Laurence Kontakt zueinander aufgenommen. Sie hatte sich kopfüber in seine Welt aus Staatsdienst, Strategie und Diplomatie gestürzt und sein Wissen und seine Expertise wie ein Schwamm aufgesaugt.
    Sie war die Erste, die freiwillig zugab, dass die Heldenverehrung ihre Beziehung zu Laurence wesentlich schwieriger machte als die zu Greg.
    Nina gesellte sich zu ihnen. Sie ging barfuß und trug die hochhackigen Schuhe in der Hand. „Was höre ich da von Jell-O-Shots? Wieso erfahre ich das erst jetzt?“
    „Vertrau mir“, sagte Greg. „Die Champagnercocktails waren wesentlich
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