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Fuer alle Faelle Emma

Titel: Fuer alle Faelle Emma
Autoren: Maja von Vogel
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gerne. Meistens zumindest. Ich habe mich sogar an ihr Flötengedudel gewöhnt, und das will schon was heißen. Mona spielt nämlich Blockflöte und übt jeden Tag mindestens eine halbe Stunde lang.
    Nur morgens kann ich Monas Dauergelaber schwer ertragen. Eigentlich quatsche ich ja selbst gerne ohne Punkt und Komma, aber nicht im Bus auf dem Weg zur Schule. Und schon gar nicht, wenn wir in der ersten Stunde Mathe haben und ich mit den Hausaufgaben noch nicht fertig bin.
    Am Wochenende war mal wieder so viel los gewesen, dass ich einfach nicht dazu gekommen war. Ich kramte mein Mathebuch hervor und machte mich lustlos an die Arbeit. Mathe ist echt das Letzte! Wer Bruchrechnen erfunden hat, sollte bestraft werden.
    Vor mir quasselte Mona währenddessen auf Tim ein.
    »Wie fandest du denn Oma Gertruds Bananenkuchen gestern? Der war doch superlecker, oder? Schade, dass Klaus seine neue Freundin nicht mitgebracht hat, ich hätte sie zu gerne mal kennengelernt. Na ja, vielleicht kommt er ja nächsten Sonntag mit ihr zum Gemeindefest. Also, wenn du mich fragst, wird Oma Gertruds Kuchenbuffet ein voller Erfolg. Die Gemeindemitglieder können wirklich froh sein, eine so tolle Pfarrersfrau wie Oma Gertrud zu bekommen.«
    »Hmmm«, brummte Tim. Ich war mir ziemlich sicher, dass Monas Gelaber bei ihm zum einen Ohr rein- und zum anderen direkt wieder rausging. Tim ist so früh am Morgen noch weniger aufnahmefähig als ich. Vor der ersten großen Pause ist er zu nichts zu gebrauchen.
    »Schade, dass aus unserer Fahrradtour nichts geworden ist«, redete Mona weiter, ohne sich darum zu kümmern, dass Tim ihr gar nicht antwortete. »Aber bei dem Regen wären wir sowieso nur pitschnass geworden. Vielleicht können wir den Ausflug ja nächstes Wochenende nachholen. Was meinst du?«
    »Hmmm«, brummte Tim wieder.
    Ich musste grinsen. Eigentlich war Tim der ideale Gesprächspartner für Mona. Er hörte ihr zwar nicht zu, aber er widersprach auch nicht, und sie konnte quatschen bis zum Umfallen.
    Dann fiel mein Blick auf zwei Plätze weiter vorne im Bus und das Grinsen verging mir. Dort saß Lea neben Simone. Die beiden kicherten schon die ganze Zeit so laut, dass man es beim besten Willen nicht überhören konnte.
    Ich biss die Zähne zusammen, bis mein Kiefer anfing zu knacken. Seit wann gab sich Lea denn mit Simone ab? Simone geht auch in unsere Klasse. Sie ist eigentlich ganz nett, aber leider auch eine riesengroße Klatschtante. Wenn man ihr etwas erzählt, weiß es spätestens nach der nächsten großen Pause die ganze Schule.
    Jetzt flüsterte Simone Lea etwas ins Ohr, und Lea prustete los. Ich sah schnell wieder in mein Mathebuch und versuchte, mich auf die Aufgaben zu konzentrieren. Aber die Zahlen tanzten vor meinen Augen und hielten keinen Moment still. Wie sollte man denn so Brüche addieren? Als wir vor der Schule hielten, schlug ich das Mathebuch seufzend zu. Ich hatte noch nicht einmal die Hälfte der Aufgaben gelöst.

    Natürlich nahm mich Frau Meisner ausgerechnet an diesem Tag bei den Hausaufgaben dran, und natürlich blamierte ich mich vor der ganzen Klasse bis auf die Knochen, weil ich nicht die geringste Ahnung von diesen blöden Brüchen hatte. Aber das war mir zu dem Zeitpunkt schon fast egal, denn vorher war bereits eine viel größere Katastrophe passiert.
    Auf dem Weg von der Bushaltestelle zur Schule liefen Lea und Simone vor Tim, Mona und mir über den Schulhof. Lea drehte sich um und lächelte Tim strahlend an.
    »Hallo, Tim!«, säuselte sie. »Wie geht's denn so?«
    »Ganz gut«, murmelte Tim und wurde ein bisschen rot.
    Mich würdigte Lea natürlich keines Blickes. Die dumme Kuh tat einfach so, als wäre ich gar nicht da! Stattdessen flüsterte sie mit der blöden Simone herum. Vor lauter Ärger fing ich wieder an, mit den Zähnen zu knirschen.
    »Warum verträgst du dich nicht endlich mit Lea?«, fragte Tim, als wir in die Pausenhalle gingen. »Ich finde, euer Streit hat jetzt lange genug gedauert.«
    Wenn ich ehrlich sein sollte, fand ich das eigentlich auch. Ich hätte mich liebend gerne wieder mit Lea vertragen, da gab es nur ein klitzekleines Problem: Ich kann mich nicht entschuldigen. Der Satz »Tut mir leid« kommt einfach nicht über meine Lippen. Keine Ahnung, warum. Außerdem fand ich es immer noch blöd, dass Lea sich in Tim verknallt hatte. Eigentlich musste sie sich deswegen erst mal bei mir entschuldigen!
    Als ich Tim das sagte, seufzte er. »Sei doch nicht immer so stur! Lea kann
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