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Fuer Akkie

Fuer Akkie

Titel: Fuer Akkie
Autoren: Jacques Vriens
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Schulhof.
    Arno meldete sich.
    »Was ist denn, Arno?«
    »Ina, weißt du schon, was mit dem Fußballspielen ist?«
    »Ja, ich habe mir etwas ausgedacht, aber jetzt wird erst einmal gearbeitet. In der letzten halben Stunde heute reden wir ausführlich darüber.«
    Jetzt hob sich Joeps Finger.
    »Keine Meldungen mehr«, sagte Ina streng.
    »Ja, aber, Ina …«
    »Nein!«
    Joep ließ enttäuscht den Arm sinken.
    Laurens zeigte ihm unter der Bank den Stinkefinger, aber so schnell entging Inas Adleraugen nichts. »Und so was will ich schon gar nicht sehen. Laurens, also wirklich!«
    Die ganze Klasse grinste.
    »An die Arbeit«, befahl Ina energisch.
    Endlich vertiefte sich die Klasse in die Aufgabe. Nur ganz hinten gab es noch ein wenig Unruhe. Brammie kritzelte in seinem Kalender herum, und Laurens schob Elise einen Zettel zu, weil er wissen wollte, wo Akkie war.
    Eine Antwort erübrigte sich, als die Tür aufflog und Akkie den Raum betrat. Sie ging zu Ina, flüsterte ihr etwas zu und setzte sich auf ihren Platz.
    Elise und Laurens sahen sie fragend an.
    »Der Arzt war sich nicht sicher«, sagte sie leise. »Er hat …«
    Ina unterbrach sie streng. »Akkie! Jetzt nicht.«
    Akkie nahm ihr Buch heraus und begann hastig, einen Lückentext mit Sprichwörtern auszufüllen. Dann griff sie möglichst unauffällig nach Elises Hausaufgabenheft, kritzelte etwas hinein und schob es der Freundin zurück: Arzt dachte an Grippe, die nicht rauskommt oder so. Hat sicherheitshalber Blut abgenommen. Morgen Ergebnis.
    Elise schrieb zurück: Hat’s wehgetan? Hast du geweint ?
    Sechstklässler weinen nicht , antwortete Akkie.
    Laurens sah das Heft hin und her wandern und raunte Akkie zu: »Was ist los?«
    »Nichts«, erwiderte Akkie leise. »Alles in Ordnung.«
    Laurens zeigte ihr einen erhobenen Daumen.
    Auch das entging Ina natürlich nicht. »Laurens, jetzt ist Schluss! Setz dich bitte zur Stillarbeit da drüben in die Ecke.«
    Seufzend nahm Laurens seine Sachen und verdrückte sich zu einem Einzeltisch ganz hinten im Klassenzimmer.
    Akkie und Elise arbeiteten scheinbar ruhig weiter, aber als die Lehrerin sie nicht mehr beobachtete, schrieb Elise in Akkies Heft: Bist du eigentlich in Laurens verknallt ?
    Ein bisschen , kritzelte Akkie in Elises Heft.
    Kichernd klappten Akkie und Elise nahezu gleichzeitig ihre Hefte zu, als Ina plötzlich aufstand. Sie ging durch den Raum, um hier und da ein paar Schülern zu helfen.
    Brammie zeichnete irgendetwas, und Elise zupfte ihn am Ärmel: »Brammie, Ina kommt.«
    Blitzschnell schob Brammie seine Skizzen in die Schublade und begann mit seiner Grammatikübung. Elise staunte immer wieder über ihn. Die meiste Zeit sah es so aus, als würde er nicht mitmachen, aber wenn er erst einmal mit einer Aufgabe anfing, war er ruckzuck fertig, und meistens war auch noch alles richtig.
    Nach der Sprachübung erklärte Ina erst noch etwas zu Adverbien, und danach durften sie ihre Bücher wegräumen.
    »Ich habe mir etwas zum Thema Fußball überlegt«, begann sie. Die ganze Klasse hörte erwartungsvoll zu. Sie spielten zwar nicht alle Fußball, aber sie waren alle neugierig, was sich ihre Lehrerin ausgedacht hatte.
    »Ich habe heute Nachmittag mit anderen Kollegen darüber gesprochen«, fuhr Ina fort. »Erst schlug jemand vor, Jungen und Mädchen abwechselnd aufs Feld zu lassen, aber das gefiel mir nicht. Ich finde, ihr könnt prima zusammen spielen.«
    »Na ja …«, murmelte Akkie eine Spur zu laut.
    Ina tat, als hätte sie es nicht gehört. »Aber es gibt da etwas anderes, etwas viel Wichtigeres.« Sie sprach auf einmal viel leiser. Dieses Mal aber nicht, weil sie sauer war, sondern um es spannend zu machen. »In zwei Monaten haben wir ein großes Fest an unserer Schule, unser 25-jähriges Jubiläum. Dafür haben wir uns schon alles Mögliche ausgedacht, aber wir wollen auch etwas für die anderen Schulen hier tun. Wir organisieren zum Beispiel einen Vorlesewettbewerb, aber mein Kollege Henk und ich haben uns heute Nachmittag noch etwas anderes ausgedacht: ein Fußballturnier für alle Schulen, bei dem die Jungs gegen die Jungs und die Mädchen gegen die Mädchen spielen!«
    Erst brach lauter Jubel los, und dann redeten alle durcheinander.
    » Weg mit der Antonius-Schule, lange lebe die Martin Luther King!«
    »Die Wegweiser hauen wir in die Pfanne!«
    »Tod der Regenbogen!«
    Ina klatschte in die Hände. »Ihr seid ja vielleicht blutrünstig!« Und als alle endlich wieder still wurden, fügte sie hinzu: »Das
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