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Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Titel: Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten
Autoren: Jack L. Chalker
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hier festzusetzen.«
    »Forschungsvorhaben?« hakte Jill ein.
    Er nickte.
    »O ja. Wahrscheinlichkeitsamt, wissen Sie. Man braucht nur eine hübsche Hypothese aufzustellen, und sie bauen dort ein Arbeitsmodell. Ihr Universum, beispielsweise. Eines von Hu n derten, die angefertigt wurden. Vielleicht immer noch entst e hen. Nach so langer Zeit bin ich nicht mehr auf dem la u fenden, Sie verstehen?«
    »Anfertigen? Universum?«
    »Aber ja«, erwiderte Mogart beiläufig. »Geht ganz leicht, wie man mir sagt. Sehr viele Maschinen und Daten und dergle i chen, aber im Grunde nicht schwierig. Nur eben teuer.« Er seufzte betrübt. »Das ist das Problem, wissen Sie. Es geht um das ganze Universum, das sie gebaut haben, nicht nur um di e sen kleinen Planeten hier. Ich schluckte sogar meinen Stolz h i nunter und versuchte sie zu überreden, es zu retten. Ich nahm sogar die Reise auf mich – das erstemal in ich weiß nicht mehr wie vielen Jahrhunderten. Sie wollten nicht.« Er sah sie der Reihe nach an. »Finden Sie sich damit ab. Wenn Sie eine Ra t tenkolonie hätten und beobachten, wie sie funkti o niert, und eine der Ratten stirbt, wäre das nicht B e standteil des Versuchs?«
    Jill McCulloch schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Ich kann das alles nicht fassen. Das Ende der Welt steht b e vor, und ich sitze in einer Bar und u n terhalte mich mit einem Wahnsinnigen.«
    Der kleine Mann hörte ihre Bemerkung, ging aber nicht da r auf ein.
    »Sehen Sie, die Sache stellt mich vor ein Problem: hierble i ben und mit Ihnen allen sterben, oder nach Hause zurückg e hen?«
    »Das ist ein Problem?« fragte Mac, überzeugt d a von, daß es hier keine Wahl geben konnte.
    Der andere nickte traurig.
    »Sie werden mir auf irgendeiner hübschen kleinen Welt das Gnadenbrot geben, aber da ist es sehr kalt, und Schnaps gibt es auch keinen. Gar keinen.« Seine Stimme klang traurig und von Selbstmitleid ang e haucht, in den dunklen, schräggeschnittenen Augen schienen Tränen zu stehen. »Das könnte ich nicht au s halten. Sie sehen also, daß ich mich für die dritte Möglichkeit entscheiden und es jedenfalls versuchen muß.«
    Sie sahen ihn neugierig und erwartungsvoll an. Unter and e ren Umständen hätten sie hastig das We i te gesucht und ihn als phantasievollen Trunkenbold oder betrunkenen Irren abgetan – und dafür hielten sie ihn im Grunde immer noch. Aber unter anderen Umständen wären sie nicht hiergewesen, nicht jetzt, und hätten ihn ganz gewiß nicht aufgefordert, sich zu ihnen zu setzen. Wenn das Ende der Welt bevorstand und alle Hoffnung erschöpft war, saß man in einer Bar, hörte einem betrunkenen Wahnsinnigen zu und nahm ihn ernst. Es tat nicht im geringsten weh, und sie waren selbst schon mehr als beschwipst.
    »Welche dritte Möglichkeit?« wollte Jill McCu l loch wissen.
    Der kleine Mann schien sich kurze Zeit in Gedanken zu ve r lieren, dann wurde er plötzlich wieder l e bendig.
    »O ja, ja«, murmelte er reumütig. »Aber sehen Sie, das ist der Grund, warum ich das nicht schon früher gemacht habe. Zu viele Gläser, zuviel verl o rene Zeit. Jetzt kann ich nicht mehr die besten Leute aussuchen, um sie hinauszuschicken. Jetzt muß ich in mein, äh, sagen wir, meinen Computer die we i testgespannten Anforderungen eingeben und nehmen, was ich bekommen kann. Ich habe gerufen, und da sind Sie alle beide. Sehen Sie?«
    Sie sahen gar nichts.
    Er richtete den Blick auf Jill McCulloch.
    »Wie alt sind Sie? Erzählen Sie mir etwas von sich.« Seine Hand verschwand in der Tasche, wo sie etwas zu berühren oder zu reiben schien. Weder Jill noch Mac konnten das wahrne h men.
    Jill entdeckte auf einmal Redelust in sich.
    »Ich bin fünfundzwanzig. Geboren bin ich in Encino, Kal i fornien, gelebt habe ich die meiste Zeit in Los Angeles. Mein Vater war ehemaliger Olympiateilnehmer und wollte von A n fang an, daß ich auch bekannt werde. Besser als er, weil er nie eine M e daille gewonnen hatte. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich mit dem Turntraining anfangen mußte. Als Mama starb – ich war erst sieben –, verstärkte das nur die En t schlossenheit meines Vaters. Ich erhielt Sonderbehandlung, besuchte Sonderschulen, bekam eigene Trainer, alles. Mit vie r zehn Jahren scheiterte ich knapp vor der Aufnahme in die Olympiamannschaft, nahm aber an der US-Meisterschaft teil. Mit achtzehn klappte es, und ich holte eine Bronzemedaille. Aber bald danach war es mit dem Schwung vorbei. Ich schien meiner Sache einfach nicht mehr so
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