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Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Titel: Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten
Autoren: Jack L. Chalker
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ich in dieser ve r rückten Stadt bin.«
    Mac nickte.
    »Mir geht es nicht anders.«
    Sie stellten sich vor.
    Der kleine Mann wirkte erfreut.
    »Ich bin Asmodeus Mogart«, erklärte er, verstummte kurz und zog eine Zigarette heraus, ohne Jills unübersehbaren W i derwillen gegen sie und ihn zugleich zu beachten. Er sah sie ernsthaft an. »Sie wissen, daß uns nur noch ein Tag bleibt«, sagte er leise, fast sachlich. »Und Sie wissen, daß am Ende niemand überleben kann.«
    Sie zuckten beide unwillkürlich zusammen, nicht nur wegen seiner selbstsicheren, herrischen Art, so n dern auch, weil seine Worte ihre Aufmerksamkeit zurück zu dem einen Thema len k ten, das sie für einen kurzen Augenblick hatten beiseite schi e ben kö n nen.
    Walters besah sich den eigenartigen kleinen Mann genauer.
    »Sind Sie etwa von der Universität?« fragte er. Das Äußere des Fremden ließ sich nach seiner Ansicht leicht durch die de r zeitigen Ereignisse erklären.
    Der kleine Mann lächelte.
    »Ja, in gewisser Beziehung schon. Aber nicht auf dieselbe Art und Weise wie manche von den Anwesenden hier. Auf a n dere.«
    Jill zog die Brauen hoch.
    »So? Auf welche denn? Ich wußte gar nicht, daß noch i r gendwo gearbeitet wird.«
    Er grinste und zeigte häßliche, gelbgefärbte Zähne, die auf irgendeine Weise unmenschlich wirkten. Sie liefen alle spitz zu. Alles in allem schien er ihr der abstoßendste Mann zu sein, den sie je gesehen hatte.
    »An keiner, von der Sie schon einmal gehört ha t ten, glauben Sie mir«, gab Mogart zurück. »Und au s sprechen könnten Sie das ohnehin nicht.« Seine Miene wurde ernst. »Hören Sie, wü r den Sie diese Welt retten, wenn Sie könnten? Vor allem dann, wenn Sie nur auf diese Weise Ihr eigenes Leben retten kön n ten?«
    Sie sahen ihn argwöhnisch an.
    »Was soll denn das heißen?« fragte Walters.
    Der kleine Mann blickte kurz vor sich hin, dann leerte er sein Glas und zertrat es mit dem Schuh. Der Barmann bemerkte nichts davon. Sie beobachteten, wie Mogart sich bückte, einen langen Glassplitter aufhob und sich ohne Zögern damit in den Daumen stach. Er quetschte den Daumen ohne erkennbare Schmerzen, bis ein Tropfen Blut herausquoll.
    Den beiden stockte der Atem.
    »Echt blaues Blut, wie Sie sehen«, sagte Mogart gelassen. Und so war es. Falls nicht irgendeine Sinnestäuschung mitspie l te, war sein Blut wirklich blau – und auch keineswegs dunke l blau. Ein hübsches, helles Himmelblau.
    Er hob die Hände und strich seine langen grauen Haare z u rück, um seine Ohren freizulegen. Sie waren klein und enga n liegend. Im Prinzip waren sie rechteckig, zeigten aber oben am Außenrand eine Art s-förmiger Wölbung. Auf jeden Fall waren es keine Menschenohren – eher solche, wie man sie an Schr e ckensfratzen und Dämonen sah.
    Mac Walters rückte ein wenig ab von dem unheimlichen kleinen Mann und preßte sich beinahe schon an die Nische n wand. Jill vermochte den kle i nen Mann (oder was er sonst sein mochte) nur en t setzt und gebannt anzustarren.
    »Ich habe auch einen Schweif«, bemerkte der kleine Mann. »Aber erlauben Sie mir, daß ich mich nicht entkleide. Es ist genug, wenn ich Ihnen zeige, daß ich kein Mensch bin. Ich nehme an, Sie sind überzeugt davon?« »Wer – was – sind Sie dann?« fragte Jill scharf.
    Der kleine Mann saugte an dem Daumen, in den er hinei n gestochen hatte.
    »Ich sagte schon – Asmodeus Mogart. Jedenfalls in dieser Woche.« Er blickte traurig auf das zertret e ne Glas. »Ich bin, wie Sie sich werden denken kö n nen, Alkoholiker. Wenn man dieses Problem hat, wirkt alles leicht verschwommen.« Er seufzte, e r wog, noch einen Doppelten zu bestellen, verzichtete aber zunächst darauf und sprach weiter: »Was die Frage angeht, was ich bin, nun, Sie können mich als einen Universitätsprofe s sor in Urlaub betrachten. Als einen, nun, als Verhaltensforscher, der die reizende kleine Zivilisation studiert, die Sie hier haben – äh, hatten.«
    »Aber von keiner Universität auf dieser Welt«, gab Walters zurück. »Sind Sie hier, um unser Ende zu beobachten oder was?« Dieser Gedanke wurde auf einmal zum allerwichtigsten für die beiden Me n schen, viel wichtiger als die Frage, was das kleine Geschöpf sein mochte.
    Mogart zog mit wehmütiger Miene die Schultern hoch.
    »Nein, nein. Man hat mich – äh, gestrichen, wissen Sie. W e gen Trunksucht. Es gab einen Skandal. Da ich mit dem Projekt zu tun hatte, das dieses Fo r schungsvorhaben betrieb, beschloß man, mich
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