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Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Titel: Fünf: Schwarzwald Thriller 1
Autoren: Doris Rothweiler
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Schwelle.
    Im Haus war es dunkel. Die kleinen Fenster waren so staubig und verschmutzt, dass kaum Licht hindurch kam. Katrin sah sich erstaunt um. Von außen hatte das alte Bauernhaus einen verlotterten, verfallenen Eindruck gemacht, aber innen war alles so sauber wie in Rainerts anderer Wohnung. »Das passt doch nicht zusammen«, platzte sie heraus.
    Rainert wirkte amüsiert. »Was passt deiner Meinung nach nicht zusammen?«, fragte er beinahe mild.
    »Die Sauberkeit hier, und dann diese Fenster …«
    »Es sollte ja niemand auf den Gedanken kommen, dass sich in diesem Haus irgendjemand aufhält.« Rainert lächelte nachsichtig. Im nächsten Augenblick stieß er ihr wieder die Pistole in den Rücken. »Weiter, Katrin. Einfach geradeaus zum Stall.« Er warf einen Blick über die Schulter und verriet damit zum ersten Mal, dass er angespannt war.
    Katrin zögerte einen Augenblick, ehe sie weiterging. »Sind meine Eltern hier, Rainert?«, fragte sie plötzlich. Sie wusste nicht, warum sie die Frage keinen Augenblick mehr zurückhalten konnte. Vielleicht wollte sie einfach wissen, was sie auf der anderen Seite der Tür erwartete, wollte sich vorbereiten, schützen?
    »Lauter nette Gäste«, grinste Rainert und stieß ihr ungeduldig zum dritten Mal den Pistolenlauf in den Rücken. »Also, los jetzt, man soll seine Gäste nicht warten lassen.« Er kicherte. »Es soll ja schließlich am Ende nicht heißen, ich hätte mich nicht aufmerksam genug um meinen Besuch gekümmert.«
    Mit zitternden Händen griff Katrin nach dem eisernen Ring, drehte daran und schob die Brettertür auf.
     
    *
     
    Darren kämpfte verzweifelt gegen die Übelkeit, die ihn in Wellen umspülte, seit er das Bewusstsein wiedererlangt hatte. Bei jeder Bewegung entbrannten glühende Pfeile ein Höllenfeuer in seinem Kopf.
    Er hatte nur eine vage Vorstellung von dem, was geschehen sein mochte, während er bewusstlos auf dem weichen Waldboden gelegen hatte. Die Angst, die er um Katrin ausstand, ließ keinen klaren Gedanken zu.
    Selbstvorwürfe peinigten ihn. Wieso hatte er nicht daran gedacht, ihren Rückraum abzusichern, nachdem Katrins klingelndes Handy ihre Ankunft verraten hatte? Seine Handgelenke waren geschwollen und bluteten leicht von den vielen Versuchen, die Fesseln abzustreifen. Wie lange er bewusstlos gewesen war, wusste er nicht.
    Im Gebüsch hinter ihm knackte es schon wieder. Wenn Rainert jetzt zurückkam, würde das bedeuten, dass er ihn umbringen würde. Hilflos wie eine Raupe auf dem Rücken zu liegen war schlimm genug, dem Tod dabei auch noch ins Auge zu blicken war mehr, als er ertragen konnte.
    Darren schloss die Augen.
    Eine Hand legte sich auf seinen Mund, eine andere griff nach seiner Hand. Darren wollte hochschnellen, doch Fesseln und kräftige Arme hinderten ihn und aus seiner Kehle entschlüpfte nicht mal ein leiser Ton, so fest presste sich die Hand auf seine Lippen.
    Zwei Mitglieder des Sondereinsatzkommandos knieten in voller Montur neben ihm. Der zweite rollte ihn auf die Seite und zog Darrens Geldbörse aus der Gesäßtasche, klappte sie auf und suchte seinen Ausweis.
    »Darren Grass«, sagte er, nachdem er das Passfoto eingehend mit Darrens Gesicht verglichen hatte.
    »Keinen Ton, klar?« Der Mann, der ihn festhielt, lockerte seinen Griff und zog vorsichtig die Hand zurück, jederzeit bereit, Darren erneut den Mund zuzuhalten.
    »Schon gut«, flüsterte Darren rau. »Sie wurden von Kriminalkommissarin Katrin Schwarz gerufen, weil sich der entflohene Häftling Ralf Rainert hier versteckt hält.«
    »Kommen Sie!« Der Mann rechts neben ihm durchtrennte mit zwei schnellen Schnitten seine Fesseln.
    »Der Kerl hat Katrin.« Darren keuchte, als er endlich mühsam wieder auf die Beine kam. »Wir standen hier und haben auf Verstärkung gewartet. Katrins Handy klingelte und Sekunden später hat dieser Scheißkerl mir beinahe den Schädel eingeschlagen. Er ist bewaffnet.«
    »Wissen Sie, ob der Geflohene sich noch auf dem Grundstück aufhält und wie viele Geiseln sich in seiner Gewalt befinden?«
    »Vermutlich vier«, antwortete Darren. »Katrin, ihre Eltern und wahrscheinlich ein fünfjähriges Mädchen namens Melissa Wagner.«
    Einer der beiden gab die Informationen an das restliche Kommando und die Einsatzleitung weiter. Erst jetzt, als sich das Schwindelgefühl langsam legte, sah Darren immer mehr maskierte und schwarzgekleidete Gestalten durch den Wald huschen.
    »Ich fürchte, wir haben nicht genug Männer, um alle Gebäude
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