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Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Titel: Fünf: Schwarzwald Thriller 1
Autoren: Doris Rothweiler
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kann, als sie heute Nachmittag nicht zu Hause gewesen sind.«
    Darren starrte sie an.
    Das schrille Klingeln des Telefons ihrer Eltern ließ sie zusammenfahren. Nichts Gutes ahnend hob sie ab.
    »Hallo, Katrin«, dröhnte ihr Rainerts kalte, höhnische Stimme entgegen. »Du hast also das Rätsel geknackt und bist nach Hause gefahren, um deine Mutter zu fragen, ob sie dir irgendetwas über mich erzählen kann.«
    »Wo sind meine Eltern, Rainert?«
    »Das ist eine sehr unhöfliche Angewohnheit von dir, eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten«, herrschte er sie an.
    »Wissen Sie was, Rainert?«, sagte Katrin. Sie spürte eine eigenartige Ruhe. »Lecken Sie mich am Arsch.«
    Rainert kugelte sich vor Lachen. Katrin konnte es förmlich durch das Telefon hindurch sehen.
    »Unsere Kleine wird sauer.« Er gackerte amüsiert. »Es hat mir aber einiges an Aufwand abverlangt, meine Liebe, das zu erreichen.« Er machte eine kurze Pause. »Immer wieder diese depressiven Anfälle, die so gar nicht zu dir passen, Katrin. Ich habe es dir schon einmal gesagt. Ich kenne dich, denn du und ich, wir sind uns so ähnlich.« Sie hörte ihn ein paar Mal tief einatmen. »Du wirst bald wissen, wie ähnlich wir uns sind.«
    »Ich habe weder die Zeit noch die Lust auf eine nette Plauderei«, giftete Katrin zurück. »Wo, verdammt noch mal, sind meine Eltern?«
    »Sie dürfen sich als meine Gäste betrachten.« Rainert kicherte. »Obwohl ich sagen muss, dass deine Mutter ein ziemlich unangenehmer Besucher ist. Nichts scheint ihr recht zu sein.« Er schien sich königlich zu amüsieren. »Der Kellerboden ist ihr zu hart und die Fesseln sind ihr zu stramm. Sie jammerte und meckerte so laut, dass ich ihr buchstäblich das Maul stopfen musste.« Wieder dieses irre Kichern.
    »Du elendes Schwein«, fauchte Katrin, kaum noch in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen.
    »Was würdest du tun?«, flüsterte Rainert, »wenn ich jetzt vor dir stehen würde, Katrin?« Seine Stimme klang verführerisch, ein Satan in Menschengestalt. »Siehst du mich vor dir? Am oberen Ende einer steilen Treppe. Würdest du mich hinunterstoßen?« Er schien auf eine Antwort zu warten. »Wünschst du dir meinen Tod, Katrin? Mehr als alles andere?«
    Sie schwieg.
    Er lachte auf, als hätte er einen Grund zur Freude. »Dein Schweigen deute ich als Zustimmung.« Seine Stimme klang so selbstzufrieden, dass sie ihm am liebsten eine Kugel in sein krankes Hirn gejagt hätte. »Ich habe es schon einmal gesagt, Katrin«, sagte Rainert salbungsvoll. »Und ich wiederhole es immer und immer wieder gerne. Wir beide sind eins. Du und ich.«
    Sich mit ihm zu unterhalten, wurde von Minute zu Minute unerträglicher.
    »Wo sind meine Eltern, Rainert?«
    »Sagt dir der Name Hildegard Volz etwas, Katrin?«
    »Das ist der Name meiner Großmutter«, antwortete Katrin überrascht. Sie hatte sie nie kennengelernt. Ihre Mutter hatte auch nur ein einziges Mal über sie gesprochen, nämlich als sie ihr als kleinem Mädchen verboten hatte, jemals wieder nach ihrer Großmutter zu fragen. Aber in ihrer kindlichen Fantasie hatte Katrin sich immer wieder vorgestellt, dass ihre Großmutter eines Tages vor ihrer Tür stehen würde, den Arm voller Geschenke, mit einem liebenswürdigen, freundlichen Lächeln auf den Lippen. Sie war nie gekommen, und irgendwann einmal später, vor ungefähr sieben Jahren, waren sie darüber in Kenntnis gesetzt worden, dass die alte Frau gestorben war. Sie hatte ihrer Tochter eine erhebliche Geldsumme vererbt. Doch Katrins Mutter hatte das Geld nicht haben wollen, und das Erbe auch für Katrin ausgeschlagen, die damals noch minderjährig war. So unversöhnlich hatte Katrin ihre Mutter weder vorher noch hinterher erlebt. Eine Erklärung hatte sie ihr bis heute verweigert.
    »Dann lass mal deine Fantasie und deine Beziehungen ein bisschen spielen, meine Liebe.« Rainerts gute Laune schien sich schlagartig gelegt zu haben und die unausgesprochene Bedrohung, die in seinen Worten mitschwang, war unüberhörbar. »Ich bin hier und warte auf dich.« Es klickte vernehmlich in der Leitung.
     
    *
     
    Josef klappte sein Handy zu und öffnete vorsichtig die Tür zu Johannas Krankenzimmer. Die Kinder saßen schon an ihrem Bett und vertrieben sich die Zeit mit Malen. Sonst gab es nichts für sie zu tun. Aber sie verhielten sich vorbildlich still und rücksichtsvoll.
    Nach Völkers Anruf hatte er umgehend mit Katrin gesprochen, aber mehr konnte er in dieser Situation nicht tun.
    Ihm
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