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Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Titel: Fünf: Schwarzwald Thriller 1
Autoren: Doris Rothweiler
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könnte wetten, dass es wieder mal nur in der Küchenschublade oder im Handschuhfach ihres Autos liegt.« Sie stand auf. »Aber versuchen sollte ich es in jedem Fall. Ich meinte nur, dass sie mittwochs meistens die Dinge im Laden erledigen, die sie unter der Woche sonst nicht schaffen.« Sie kramte ihr Handy aus der Hosentasche und ging die Anruferliste durch.
    Endlich fand sie die Nummer ihrer Eltern und wählte. Wie sie vermutet hatte, klingelte es Sekunden später in der Küchenschublade.
    »War ja klar«, stöhnte sie. »Also gut, dann werden wir eben warten.«
    Darren war ihr in die Küche gefolgt.
    »Wie wäre es mit einem Kaffee?«, fragte er und nahm die Kanne aus der Maschine.
    Katrin lächelte. »Das ist eine gute Idee. Ich springe noch schnell runter in den Laden und hole zwei Stücke Kuchen, einverstanden?«
    Die Bäckerei, die das Geschäft belieferte, würde die übrigen Backwaren erst am Abend abholen lassen, sodass sicher noch Kuchen oder Kaffeestücke da sein würden.
    »Wenn möglich, dann ein Stück Schwarzwälder, okay?«, rief Darren ihr hinterher.
    Katrin merkte sofort, dass etwas nicht stimmte. Die Brote lagen noch in den Regalen, anstatt ordentlich eingeräumt in Trägerkörben darauf zu warten, dass sie abgeholt wurden, und die Tageseinnahmen lagen noch in der Kasse, wie Katrin gleich feststellte, weil die Kassenschublade offen stand. Außerdem brannte in dem kleinen Lager hinter dem Geschäft noch Licht. Katrin spähte hinein.
    »Mama? Papa?« Vorsichtig stieß sie die Tür ganz auf und lauschte angestrengt. Nichts.
    Alles deutete auf einen übereilten Aufbruch ihrer Eltern hin. Sie dachte an das schwache Herz ihres Vaters. Hoffentlich war ihm nichts passiert. Der Hunger auf Kuchen war ihr jedenfalls vergangen.
    »Ich dachte, du wolltest noch Kuch…« Darren unterbrach sich selbst, als er einen Blick in ihr Gesicht geworfen hatte. »Was ist?«, fragte er.
    »Ich weiß es nicht, Darren, aber ich mache mir wirklich Sorgen. Ich muss im Krankenhaus anrufen, vielleicht ist was mit meinem Vater.«
    »Mit deinem Vater? Wieso? Was ist denn da unten los?«
    Katrin schilderte mit kurzen Worten, was sie so beunruhigt hatte.
    »Das hört sich wirklich ungewöhnlich an«, murmelte Darren leise.
    Katrin war bereits am Telefon und wählte die Nummer des Krankenhauses. »Hallo«, sagte sie. »Mein Name ist Katrin Schwarz und ich wollte fragen, ob bei Ihnen heute ein Herr Hans Schwarz eingeliefert wurde.«
    Die Dame am anderen Ende der Leitung bat um einen Augenblick Geduld. Kurz darauf erklärte sie, dass niemand dieses Namens eingeliefert worden wäre, und zwar weder in Donaueschingen noch in Villingen oder Schwenningen. Sie erkundigte sich schnell noch, ob auch niemand namens Marianne Schwarz auf den Patientenlisten stand, und erhielt die gleiche Antwort.
    Erleichtert legte Katrin den Hörer auf. »Gott sei Dank, es scheint ihnen nichts passiert zu sein«, erklärte sie Darren, der mit aufmerksamer Miene dem Gespräch gefolgt war. Wesentlich besser gelaunt lief Katrin noch mal die Treppe zum Laden hinunter und holte doch noch zwei Stücke Kuchen herauf.
    Sie setzten sich auf die großzügige Terrasse, ließen die Markise herunter und genossen den Kaffee, der inzwischen durchgelaufen war.
    Für einen Augenblick ließ sich Katrin von dem Zauber dieser Szene gefangen nehmen, bis ihr Handy klingelte.
    Sie ließ sich auf ihren Stuhl fallen. Die Nachricht hatte ihr den Boden unter den Füßen weggezogen.
    »Wer war es?«, fragte Darren mit besorgtem Blick.
    Sie schüttelte den Kopf, unfähig auszusprechen, was Horn ihr gerade erzählt hatte.
    Sie hatte es gewusst.
    Sie hatte gewusst, dass es nicht den Gewohnheiten ihrer Eltern entsprach, einfach alles stehen und liegen zu lassen. Sie hatte gespürt, dass etwas nicht stimmen konnte. Ganz und gar nicht stimmen konnte.
    Darren drängte weiter. »Katrin, was ist los? Ist Melissa …?«
    Sie schüttelte erneut den Kopf. Dann, endlich, formten sich Worte für das Unaussprechliche in ihrem Kopf, suchten einen Weg hinaus und kamen ihr dann ganz plötzlich über die Lippen. »Er ist geflohen«, presste sie hinaus.
    »Wer?«, fragte Darren. Dann schien ihm plötzlich ein Licht aufzugehen. »Rainert?«
    Katrin nickte stumm.
    Darren sprang auf und stieß mit dem Schenkel an die Tischplatte. Der Kaffee in beiden Tassen schwappte über den Rand, aber das interessierte Katrin nicht.
    »Er hat meine Eltern, Darren«, wisperte sie. »Ich habe gewusst, dass etwas nicht stimmen
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