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Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber

Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber

Titel: Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber
Autoren: Enid Blyton
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Pfoten gegen seine Schultern gestemmt, und bald darauf rollten die beiden wie ein Knäuel über den Rasen.
    Wieder erschien Frau Wigand. »Wenn ihr rechtzeitig zur Kirche kommen wollt, müßt ihr jetzt gehen«, sagte sie. Dann schlug sie vor Verwunderung die Hände zusammen. »Nein, wie tüchtig ihr gewesen seid!«
    »Ich hätte auch noch gerne bei den Johannisbeeren geholfen«, strahlte Anne. »Mit den Erbsen sind wir ja beinahe fertig. Sicher waren es einige Tausend. Ganz bestimmt!«
    Die Gutsfrau lächelte. »Herr Wigand schwärmt für Erbsen.
    Wenn er in Stimmung ist, kann er eine große Schüssel voll alleine aufessen.«
    Die Kinder zogen sich für den Kirchgang um und gingen los.
    Es war ein herrlicher Weg über die Felder. Die Mädchen pflückten von dem duftenden Geißblatt, und Dick konnte es sich nicht verkneifen, ihnen grinsend zuzurufen: »Nun werdet ihr aber gut riechen!«
    Jan war natürlich hinter ihnen hergelaufen, bis zur Kirchentür.
    Als er sah, daß Georg Tim an einem Zaun festband, setzte er sich, ohne zu zögern, neben ihn und machte ein zufriedenes Gesicht. Ganz im Gegensatz zu Georg, die mit großem Unbehagen daran dachte, daß die beiden nun hier draußen wieder miteinander spielen würden.
    Die kleine, hübsche Kirche schien sehr alt zu sein.
    »Mindestens hundert Jahre«, flüsterte Georg Anne zu. Durch drei bunte Glasfenster fiel verschiedenfarbiges Eicht in den kühlen, dämmrigen Raum. Der Pfarrer war gena uso, wie Frau Wigand ihn beschrieben hatte. Ein netter, freundlicher Mann, dem alle aufmerksam zuhörten, von der alten gebeugten Bäuerin bis zu einem kleinen Mädchen, das die Hand seiner Mutter hielt.
    Als sie später aus dem Halbdunkel heraustraten, blendete die Sonne sie so, daß sie einen Augenblick stehenbleiben mußten.
    Tim bellte laut vor Freude, als wollte er nie wieder aufhören. Jan hockte immer noch neben ihm, die Arme um den Hals seines Freundes geschlungen.
    Er lächelte die Kinder an und band Tim los. Der spielte sofort verrückt, tollte wie ein Besessener umher und beruhigte sich erst wieder, als ihm die Zunge zum Hals heraushing. Das tat er gerne, wenn er eine Zeitlang hatte stillsitzen müssen.
    Jan faßte Dicks Arm. »Nun kommt mit zum Großvater. Er wartet.«
    »Jetzt nicht, heute nachmittag. Hol uns dann ab, ja?«
    Nach dem herrlichen Mittagessen – es gab Braten, Karotten, eine Unmenge Erbsen und hinterher Obstsalat mit Schlagsahne – erschien Jan, pünktlich, wie nicht anders zu erwarten.
    »Habt ihr gesehen, was für Berge von Erbsen Herr Wigand vertilgt hat?« fragte Anne voller Staunen. »Habt ihr geglaubt, daß er eine Schüssel voll alleine aufißt? Ich nicht, ich dachte, Frau Wigand macht Spaß. Aber er kann es wirklich. Schade, daß er nichts mit ›ah‹ und ›ock‹ sagt. Man kann sich überhaupt nicht mit ihm unterhalten.«
    Die Gutsherrin gesellte sich zu ihnen. »Geht ihr nun zu Jans Großvater? Dann will ich schnell den Kuchen aufschneiden.«
    »Nur nicht soviel«, bat Dick, der nach dem guten Essen keinen so schweren Korb tragen mochte. »Wir sind ja zum Tee wieder da.«
    Trotzdem brachte es die gute Frau Wigand nicht übers Herz, weniger als sonst einzupacken. Wahrscheinlich dachte sie dabei auch an den kleinen Jan und seinen Großvater.
    Es war ein langer Weg bis zur Hütte des Schafhirten. Jan strahlte vor Stolz darüber, daß er sie führen durfte. Sie überquerten Felder und Wiesen, kletterten über Gatter, gingen schmale Wege entlang und erreichten endlich einen kegelförmigen Hügel, auf dem eine große Schafherde friedlich weidete. Junge Lämmer mit wolligem Fell sprangen lustig zwischen den älteren Tieren.
    Der alte Schafhirt saß auf einer Bank vor der Hütte und rauchte seine Pfeife. Er war klein und sein Gesicht so runzlig wie ein zu lange gelagerter Apfel. Er sah nett aus, und die Kinder mochten ihn gleich. Wie der kleine Jan konnte auch er ganz plötzlich lachen, und dann leuchteten seine Augen.
    »Seid willkommen«, sagte er langsam und feierlich. »Jan hat mir schon von euch erzählt.«
    Dick hätte eigentlich nicht sofort mit der Tür ins Haus fallen dürfen, aber er konnte es nicht erwarten und begann ohne Umschweife: »Ist es wahr, daß Ihr Vater ein Strandräuber war?«
    Der Alte nickte. Währenddessen kramte Julian eifrig in seinen Taschen und brachte endlich eine Tüte Sahnebonbons zum Vorschein. Er bot sie dem alten Mann an, der auch gleich danach griff und genießerisch mit seinem Enkel um die Wette zu kauen
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