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Fünf Freunde und der Zauberer Wu

Fünf Freunde und der Zauberer Wu

Titel: Fünf Freunde und der Zauberer Wu
Autoren: Enid Blyton
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verstanden?« Er sah Georg streng an. »Dein Vater ist außer mir der einzige Mensch auf der Welt, der weiß, welchem Zweck diese Einrichtungen dienen, und der hält den Mund.«
    »Ehrlich, Herr Professor«, bemühte sich Julian den erneut aufbrausenden Gelehrten zu besänftigen. »Von uns würde keiner auch nur im Traum daran denken, neugierig herumzuschnüffeln, wo wir keinen Zutritt haben. Wir freuen uns, daß wir hier sein dürfen«, sagte er, dachte aber im stillen, von wegen! Dann fuhr er tapfer fort:
    »Ich verspreche Ihnen, wir werden keine Mühe machen und uns in Luft auflösen, wenn Sie arbeiten. Darauf können Sie sich verlassen.«
    »Na, du scheinst mir ja ein recht vernünftiger Bursche zu sein.
    Das muß ich schon sagen!« erwiderte der Professor. Er hatte sich offenbar beruhigt und sah jetzt ganz friedlich aus. »Auf Wiedersehen einstweilen! Ich möchte jetzt in der Tat frühstücken. Hoffentlich gibt’s Spiegeleier mit Speck! Ich hab’ mächtigen Kohldampf.«
    »Jenny hat dein Frühstück abgeräumt, Papa, verstehst du denn nicht?« rief Brummer nahezu verzweifelt. »Wir essen gleich zu Mittag!«
    »Ah so, auch gut. Ich komme sofort!« erklärte der Professor, wenn auch nicht ohne die kleine Rüge, daß er es gar nicht schätze, wenn »dieses Mädchen« sein Frühstück fortnehme, ehe er es aufgegessen habe. Und überhaupt sei das eine seltsame Zeit, um Mittag zu essen, so früh am Morgen. Dann ging er der kleinen Gesellschaft voran ins Haus. Die jungen Leute folgten ihm zögernd.
    Man konnte ja wirklich nie wissen, was dem Professor im nächsten Augenblick wieder Schreckliches einfiel.
    Jenny hielt ein vorzügliches Mittagsmahl bereit. Es gab eine Riesenportion geschmortes Hammelfleisch mit Kartoffeln, und in der Soße schwammen Zwiebelscheiben, Erbsen und Karotten. Alle langten kräftig zu. Und Schelm, der Erbsen besonders gern mochte, griff freimütig in Brummers Teller und fischte sich fein säuberlich Erbschen für Erbschen aus dem übrigen Gemüse heraus.
    Die Mädchen halfen Jenny beim Hinaustragen des Geschirrs und brachten den Nachtisch herein. Es war ein mächtiger, dampfender Pudding mit vielen Rosinen darin. Schelm schaukelte begeistert auf und nieder, denn Rosinen waren eine seiner Lieblingsspeisen.
    Hingerissen sprang er mitten auf den Tisch. Er bekam dafür einen Klaps vom Professor, der jedoch zu weit ausholte und heftig gegen den Pudding stieß, so daß dieser bedenklich schwankte, was Brummer zu lautem Gejammer veranlaßte.
    »Himmel, gib doch acht, Papa! Jetzt wäre beinah unser herrlicher Pudding im Eimer gewesen, wo ich den doch so schrecklich gern esse! Und nun teilst du auch noch so winzige Stücke aus. Runter vom Tisch, Schelm! Untersteh dich, mit deinen Pfoten in die Vanillesoße reinzulangen!«
    Beleidigt verschwand das Äffchen unterm Tisch, wo es sich an zahlreichen Rosinen gütlich tat, die ihm mitleidige Hände zusteckten, ohne daß der Professor etwas davon merkte. Tim, der ebenfalls unterm Tisch saß, kam sich dagegen ziemlich von der Tafelrunde ausgestoßen vor. Denn aus Rosinen machte er sich nichts, und des Professors zornige Stimme ging ihm aufs Gemüt, obwohl er ja gar nicht gemeint war.
    »Ha, köstlich hat das geschmeckt!« stellte der Professor zufrieden fest, als er seinen Teller leer gegessen hatte, bis auch kein Krümelchen mehr darauf zu sehen war. »Es geht doch nichts über ein gutes Frühstück!«
    »Mittagessen, Paps!« verbesserte sein Sprößling seufzend. »Zum Frühstück gibt es doch keinen Pudding!«
    »Ah – so, ja richtig, das war ja ein Pudding!« antwortete der Vater und brach wieder einmal in sein dröhnendes Lachen aus. Dann wandte er sich gutgelaunt an die Kinder: »Ihr könnt jetzt alles tun oder lassen, was euch beliebt, vorausgesetzt, daß niemand in mein Arbeitszimmer, ins Labor oder in besagten Turm dort eindringt!«
    Seine Stimme hob sich bereits wieder merklich. »Und daß mir niemand etwas anrührt! Schelm, du Mistvieh, geh von dem Wasserkrug weg! Du wirfst ihn sonst noch um. Kannst du diesem Affen denn gar keine Tischmanieren beibringen, Sohn?«
    Mit diesen Worten erhob er sich, rannte aus dem Zimmer und tauchte in einem geheimnisvollen Gang unter, der wohl in sein Arbeitszimmer oder zum Labor führte. Alle atmeten erleichtert auf.
    Brummer stieß einen abgrundtiefen Stoßseufzer aus und meinte dann: »Wir räumen erst ab, und dann zeige ich euch eure Zimmer.
    Hoffentlich langweilt ihr euch hier nicht zu Tode!«
    Langweilen? Da
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