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Fünf Freunde und der Zauberer Wu

Fünf Freunde und der Zauberer Wu

Titel: Fünf Freunde und der Zauberer Wu
Autoren: Enid Blyton
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gefälligst auch zu flüstern!«
    Tim winselte ein bißchen. Mit gesenktem Schwanz trottete er hinter Georg her, als sie alle die lange Allee hinunterwanderten.
    Allmählich wurde das ganze Haus sichtbar, das bis jetzt von Bäumen halb verdeckt gewesen war. Was für ein merkwürdiger Bau! So abgelegen, und Fenster hatte er fast überhaupt keine.
    »Ich glaube, dieser Professor Hayling fürchtet, die Leute könnten ihm von draußen in seine Arbeit schauen. Es ist so verlassen hier, beinahe unheimlich, findet ihr nicht?« flüsterte Anne.
    »Der stellt auch solche Formelkolosse wie Onkel Quentin auf«, erklärte Dick. »Brummer hat mir damals erzählt, daß Schelm, als er noch ganz klein war, eines Tages so ein Blatt mit Berechnungen erwischt und völlig zerkaut hat. Der Professor ist über eine Stunde hinter dem Affen hergerast und hat versucht, ihn zu fangen. Er hoffte, mindestens noch ein Stückchen von dem Zettel wieder zu ergattern und dadurch ein paar von seinen Zahlen zu retten. Aber Schelm ist in einen Kaninchenbau gekrochen und zwei Tage lang nicht mehr zum Vorschein gekommen. Und Essig war’s mit den schönen Formeln.«
    »Ach du dickes Ei! Daß dir bloß nicht auch so was einfällt, Tim, alter Freund!« sagte Julian. »Schau dir also lieber jedes Papier, das du fressen möchtest, vorher genau an.«
    »Der ist doch nicht so blöd«, ergriff Georg sofort Partei für ihren Liebling. »Timmy weiß ganz genau, was eßbar ist und was nicht.«
    »Das sagst du!« widersprach Anne lachend. »Dann frag’ ich mich, wofür er meinen blauen Pantoffel gehalten haben mag, den er während der letzten Ferien aufgefressen hat.«
    »Red doch keinen solchen Schwachsinn!« regte sich Georg auf.
    »Über den hat er sich ja nur hergemacht, weil ihn jemand in deinem Schlafzimmer eingeschlossen hatte. Da ist ihm gar nichts anderes übriggeblieben, weil er sonst vor Langeweile gestorben wär’.«
    »Wuff!« stimmte Tim ihr leise zu. Er fuhr schnell einmal mit der Zunge über Annes Hand, als wolle er Abbitte leisten.
    »Schon gut, mein Lieber«, beschwichtigte sie ihn. »Und wenn du mir ein halbes Dutzend Pantoffeln anknabberst, ich kann dir nicht böse sein. Nur fang bitte bei den ältesten an!«
    Tim blieb plötzlich stehen und schnupperte an den Büschen herum, dazu ließ er ein leises Knurren hören.
    Sofort griff Georgs Hand nach seinem Halsband. Im Frühjahr hatte sie immer Angst vor Schlangen.
    »Sicher wieder so eine verflixte Natter«, sagte sie erschrocken.
    »Voriges Jahr ist ein Hund aus unserer Nachbarschaft auf so ein Biest getreten. Das Bein ist scheußlich angeschwollen, und der Ärmste hatte große Schmerzen…«
    »Blödsinn, Nattern sind nicht giftig«, sagte Julian. »Das muß was anderes gewesen sein.«
    Tim schien wie gebannt von dem, was da so raschelte. Plötzlich jaulte er auf und zerrte voller Erregung so an seinem Halsband, daß er sich fast erwürgte. Und dann, mit einem Ruck, riß er sich los und stürzte ins Gebüsch. Und was schnellte von dort hervor? Nicht etwa eine Schlange, nein, sondern Schelm, der kleine Affe! Vergnügt keckernd sprang er dem Hund auf den Rücken und schob die Finger unter Tims Halsband. Der verrenkte sich beinahe den Hals, als er den Kopf herumdrehte, um seinen Reiter zu betrachten und womöglich abzuschütteln.
    »Schelm!« schrien sämtliche Kinder gleichzeitig in hellem Entzücken auf. »Wenigstens einer, der uns begrüßt!«
    Voller Wonne quäkte und brabbelte der kleine Affe vor sich hin.
    Dann hüpfte er von einem zum andern, zauste Julian am Haar und zerrte Dick am Ohr. Schließlich landete er auf Annes Schulter, wo er sich behaglich an ihren Hals kuschelte. Seine Augen leuchteten.
    Richtig glücklich sah er aus.
    »Schaut nur, wie er sich freut, uns wiederzusehen!« Anne war begeistert. »Na, du Schelm, wo ist dein Herrchen?«
    Der Kleine sprang zur Erde und hüpfte den Weg entlang, als habe er genau verstanden, wovon die Rede war. Die Kinder liefen hinter ihm drein. Da brüllte auf einmal eine Stentorstimme am anderen Ende der Zufahrtsallee.
    »Was treibt ihr denn hier, zum Donnerwetter? Macht, daß ihr euch fortschert, oder ich rufe die Polizei!«
    Die fünf blieben vor Schreck wie angewurzelt stehen. Das war Professor Hayling! Julian faßte sich ein Herz und ging auf den Hausherrn zu.
    »Guten Tag, Herr Professor!« begann er. »Hoffentlich haben wir Sie jetzt nicht gestört! Aber Sie vereinbarten mit meiner Tante am Telefon, daß wir hierherkommen dürfen.«
    »Mit
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