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Fünf Freunde und der Zauberer Wu

Fünf Freunde und der Zauberer Wu

Titel: Fünf Freunde und der Zauberer Wu
Autoren: Enid Blyton
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deiner Tante? Unsinn. Wer soll das sein? Ich kenne keine Tante!« schrie der Professor. »Ihr Nichtsnutze! Tagediebe, das seid ihr! Hausfriedensbruch ist das! Was habt ihr auf meinem Grundstück zu suchen? Bloß, weil dieser Artikel von mir in irgendeiner blöden Zeitung war. Ihr seid heute schon die dritten. Schert euch zum Teufel, sage ich euch! Und das Hundevieh nehmt ihr auch mit. So eine Unverschämtheit!«
    »Aber Herr Professor, kennen Sie uns denn wirklich nicht?« versuchte Julian noch einmal sein Glück und warf seinem Bruder einen vielsagenden Blick zu. »Sie waren doch schon bei uns zu Hause und…«
    »Quatsch, lauter Blödsinn! Ich war seit Jahren nicht mehr fort!« tobte der Professor weiter. Schelm war so erschrocken, daß er ängstlich quiekend im Gebüsch verduftete.
    »Vielleicht holt er Brummer«, flüsterte Julian seinem Bruder zu.
    »Der Professor hat keine Ahnung, wer wir sind, und scheint die ganze Verabredung vergessen zu haben. Tun wir lieber, als würden wir abhauen!«
    Doch als die Kinder vorsichtig den Rückzug antraten, ertönte ein lautes »Hallo!«, und Brummer kam auf sie zugerannt. Das Äffchen saß ihm auf der Schulter und hielt sich an seinem Haarschopf fest.
    Schelm hatte also wirklich sein Herrchen herbeigeholt!
    »Ein Glück!« murmelte Ju aufatmend.
    »Papa! Schrei doch nicht so mit unseren Freunden herum!« schimpfte der Junge und hüpfte vor seinem aufgeregten Vater herum.
    »Du hast sie ja selber eingeladen. Das müßtest du doch wissen!«
    »Ich? Ich hab’ niemand eingeladen!« entgegnete der Professor überzeugt. »Was sind denn das für Kinder?«
    »Also hör mal! Kennst du das Mädchen mit den dunklen Haaren nicht wieder? Das ist Herrn Kirrins Georg, und die anderen sind ihre zwei Vettern und ihre Kusine. Wer Professor Kirrin ist, weißt du hoffentlich, oder? Und der Hund ist Tim. Der gehört dazu wie der Schelm zu mir. Und du hast erlaubt, daß sie alle hierherkommen dürfen, solange Herr und Frau Kirrin vielleicht Quarantäne haben oder Scharlach, oder so was!« Brummer sprudelte hervor, indem er fortwährend von einem Bein aufs andere hüpfte.
    »Hör endlich auf, so herumzuzappeln! Man meint ja, du hast den Veitstanz!« schnauzte der Professor seinen Sohn an. »Ich kann mich nicht erinnern, sie hergebeten zu haben. Dann wüßte doch auch Jenny davon…«
    »Klar weiß sie’s, du hast es ihr selbst gesagt«, rief Brummer und drehte sich wie ein Kreisel um die eigene Achse. Das Äffchen hopste fröhlich mit. »Sie hat ja schon die Betten frisch bezogen, und ich hab’ ihr geholfen. Und ob du heute kein Frühstück haben wolltest, hat sie gefragt, weil du alles hast stehen lassen.
    Und jetzt ist schon fast Mittagszeit, da hat sie es weggeräumt.«
    »Himmel! Deshalb habe ich solchen Hunger und bin so schlecht aufgelegt!« sagte der Professor und brach in unbändiges Lachen aus.
    Wider Willen mußten die Kinder mitlachen. Was für ein komischer Kauz! So gescheit, ein ausgezeichneter Wissenschaftler, der über eine Unmenge von Kenntnissen verfügte und trotzdem die alltäglichsten Dinge wie sein Frühstück, Telefongespräche und Verabredungen nicht im Gedächtnis behalten konnte.
    »Es war eben ein Mißverständnis, Herr Professor«, lenkte Julian höflich wieder ein. »Es ist ja furchtbar nett von Ihnen, daß Sie uns hierher eingeladen haben, weil wir wegen der Ansteckungsgefahr nicht bei Georgs Eltern bleiben können. Wir wollen versuchen, uns nützlich zu machen, damit wir Ihnen nicht zur Last fallen. Wir werden möglichst leise sein und uns bemühen, Ihnen nicht auf den Wecker zu fallen.«
    »Hast du das gehört, Knabe?« fragte der Professor mit einer jähen Körperwendung seinen erschrockenen Sohn. »Warum bringst du das nicht fertig, keinen Lärm zu machen und mir aus dem Weg zu gehen? Dauernd rennst du wie ein Auto oder ein Flugzeug rum, und dieser Affe geht mir auch auf die Nerven. Schließlich weißt du, daß ich zur Zeit an einem höchst wichtigen Projekt arbeite.« Dann drehte er sich wieder zu Julian herum: »Ihr seid mir äußerst willkommen, wenn ihr mir diesen Knaben vom Leib haltet! Aber, daß sich mir niemand untersteht, auf den Turm dort zu steigen!«
    Aller Augen folgten der Richtung, in die sein Finger zeigte. Erst jetzt sahen sie einen von Bäumen umgebenen merkwürdigen Turm, an dessen oberem Ende seltsam gebogene Stäbe in die Luft ragten, die leise im Wind erzitterten.
    »Und löchert mich nicht mit Fragen, warum, wieso, weshalb und so weiter,
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