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Fünf Freunde im Nebel

Fünf Freunde im Nebel

Titel: Fünf Freunde im Nebel
Autoren: Enid Blyton
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als Willi und Henry ganz in der Nähe vorüberritten.
    »Wir wollen gehen«, schlug Julian vor. »Ich habe meinen Kompass dabei. Wenn wir genau nach Westen wandern, müssen wir an den Rand der Heide kommen, irgendwo in der Nähe von Mühlenhain.«
    Sie machten sich auf den Weg. Das Licht ihrer Taschenlampe wurde schwächer und schwächer. Die Batterie war fast leer.
    »Bald geht sie aus«, prophezeite Dick grimmig. »Dummes Ding! Wir müssen doch auf den Kompass sehen!«
    Da stieß Julian mit dem Fuß gegen etwas Hartes und wäre beinahe gefallen. Er riss Dick die Lampe aus der Hand und leuchtete vor sich auf den Boden.
    »Da! Die Schienen!« rief er begeistert aus. »Wir haben sie wieder! So ein Glück!«
    »Das ist wirklich ein Glück!« Auch Dick strahlte. »Jetzt dürfen wir sie auf keinen Fall mehr verlieren. Bleib sofort stehen, wenn du sie nicht mehr spürst.«
    »So nahe waren wir daran und wussten es nicht«, brummte Julian. »Wir könnten schon seit einer Ewigkeit wieder im Gutshof sein. Hoffentlich sind die Mädchen gut angekommen und haben keinen Alarm geschlagen wegen uns. Sie müssten ja wissen, dass wir bei Tagesanbruch auf jeden Fall zurückkommen.«
    Es war kurz vor sechs Uhr, als sie erschöpft im Gutshof eintrafen. Noch war alles still dort. Das Gartentor stand offen, wie Henry und Willi es zurückgelassen hatten. Julian und Dick stiegen zu den Zimmern der Mädchen hinauf, in der Hoffnung, sie dort zu finden. Aber die Betten waren natürlich leer. Sie gingen zu Henrys Zimmer, um zu fragen, ob sie von Georg und Anne etwas gehört hatte - aber auch ihr Bett war zwar zerwühlt, doch leer! Sie gingen in Willis Zimmer. »Auch der ist weg!« staunte Dick. »Wo sie nur alle sind?«
    »Wir wollen Rittmeister Johnsen wecken«, meinte Julian. Er konnte ja nicht wissen, dass der Rittmeister nicht zu Hause war.
    So weckten sie Frau Johnsen. Der Schreck war groß.
    »Wo sind nur die Mädchen?« murmelte sie, als sie die ganze Geschichte gehört hatte. »Julian, die Sache ist ernst. Vielleicht haben sie sich in der Gruselheide rettungslos verirrt - oder sie sind den Zigeunern in die Hände gefallen. Ich muss meinen Mann anrufen - und die Polizei. Warum habe ich euch erlaubt, in der Heide zu zelten!«
    Während sie noch mit Dick und Julian am Telefon stand, hörte man Pferdegetrappel im Hof.
    »Nanu - wer ist denn das?« wunderte sich Frau Johnsen.
    »Pferde? Wer reitet um diese Tageszeit?«
    Alle stürzten ans Fenster und schauten in den Hof hinab.
    Dick stimmte ein markerschütterndes Freudengebrüll an.
    »Anne! Georg! Da sind sie! Und Tim! Und - ja, da sind auch Henry und Willi! Was hat das zu bedeuten?«
    Unten hatten sie das Gebrüll gehört, und vier frohe, aber müde Gesichter lachten herauf.
    »O Julian! Dick! Ihr seid also da! Wir haben es gehofft. Wir sind versehentlich zur Sandgrube zurückgegangen, als ihr uns allein gelassen hattet.« Das war Georg.
    »Und die Zigeuner hatten uns gefangen«, schrie Anne weiter.
    »Aber - aber, was haben Henry und Willi dabei zu tun?« wollte Frau Johnsen wissen. Sie verstand die Zusammenhänge nicht.
    »Und was ist mit Tim?«
    Tim hatte sich auf den Boden geworfen. Die Aufregung war vorüber, alle waren wieder zusammen - nun konnte er seinen schmerzenden Kopf auf die Pfoten legen und schlafen.
    Georg war sofort vom Pferd. »Tim, lieber Tim! Lieber, guter Tim; hilf mir, Willi. Ich will ihn in mein Zimmer hinaufbringen und die Wunde versorgen.«
    Unterdessen waren alle anderen Kinder wach geworden und auf der Bildfläche erschienen. Kinder in Schlafanzügen und Kinder in Kleidern schrieen und lärmten und liefen wie Hühner auf dem Hof herum und stellten Fragen über Fragen. Willi versuchte die beiden Pferde zu beruhigen, denen es zu viel wurde. Und dazwischen gackerte und flatterte das ganze echte Hühnervolk. Es war ein großer Tumult.
    Die Sonne lachte plötzlich hell und klar vom Himmel und wischte die letzten Nebelschwaden fort. »Hurra!« schrie Georg.
    »Der Nebel ist weg! Die Sonne scheint! Tim, Tim - jetzt wird alles wieder gut!«
    Tim wurde halb getragen, halb die Treppe hinaufgezogen, wo Georg zusammen mit Frau Johnsen die Wunde sorgsam untersuchte und auswusch.
    »Sie hätte eigentlich genäht werden müssen«, meinte Frau Johnsen. »Aber jetzt scheint sie schon zuzuheilen. Wie gemein, einen Hund so zu schlagen!«
    Bald hörte man vom Hof herauf wieder Pferdegetrappel.
    Rittmeister Johnsen ritt mit besorgter Miene durchs Tor.
    Unmittelbar hinter dem
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