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Fünf Freunde im alten Turm

Fünf Freunde im alten Turm

Titel: Fünf Freunde im alten Turm
Autoren: Enid Blyton
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Thomas bestürzt drein, dann aber lachte er höhnisch:
    »Glaubt er wirklich, dass die Hunde von der Küste heraufkommen? Es ist ein weiter Weg durch den Stollen! Verrückter Kerl! Lasst ihn nur laufen!«
    Schon wieder brüllte Hermann die Namen der sieben Hunde.
    »Dai! Bob! Tang! Don! Joll! Raff! Hall!«
    Beim letzten Namen überschlug sich die Stimme. Der Schäfer hob erschrocken den Kopf. Hermann hatte seiner Stimme zuviel abverlangt. Kein Lautsprecher wäre so durchdringend zu hören gewesen, und nun herrschte Stille. Man sah Hermann auch nicht mehr. Die Kinder waren zu Tode erschrocken. Elli begann zu wimmern.
    Und dann entstand ein wildes Durcheinander. Der Anführer schrie einige Befehle. Zwei Männer rannten auf den Eingang des Stollens zu und verschwanden. Und gleich darauf kam ein Geräusch aus weiter Entfernung: ein wirrer Lärm. Tim spitzte die Ohren und riss wie ein Wahnsinniger an seinem Halsband. Er bellte auf, aber er bekam einen Schlag von seinem Wächter.
    »Was ist das für ein Lärm?« fragte Ludwig und blickte sich um. Niemand konnte ihm sagen, wo das Geräusch herkam. Aber es wurde immer lauter und lauter - und nun wusste Julian, was es war. Das war das scharfe Bellen von sieben Hunden! Der Schäfer erkannte es auch sofort. Ein glückliches Lächeln huschte über sein Gesicht. Ahnte Ludwig, was für ein Lärm das war? Ja - der Anführer hatte längst begriffen! Und doch konnte er es kaum glauben! Das war doch unmöglich, dass Hermanns Stimme - so laut sie auch sein mochte - durch den langen Stollen gedrungen und von den Hunden gehört worden war?
    Dai, der älteste der Hunde, der besonders an seinem Herrn hing, hatte die ganze Zeit an jener Stelle gewartet, wo Hermann und der Schäfer ihn verlassen hatten. Die anderen Hunde standen am unteren Ausgang des Stollens. Als Dai von weitem die Stimme seines Herrn hörte, gab er mit lautem Bellen die Nachricht weiter. Von Dai geführt, stürzten die Hunde den Felsstollen hinauf und bahnten sich den Weg zu ihrem Herrn.
    Sie fanden Hermann am Ufer sitzend, nicht weit von der Höhle. Dai beschnüffelte die Hände seines Herrn, dann schnappte er nur einmal zu - und schon war das Seil entzwei. Hermann strich seinem Hund mit der freien Hand übers Fell, dann ging er ruhig auf die Höhle zu und befahl »Los! Fasst zu!«
    Bellend rannte die Meute der sieben Hunde aus dem Stollen heraus, geradewegs auf die Feinde zu. Nur Ludwig war bereits verschwunden. Es hatte ihm genügt die Hunde zu hören, sie näher kennenzulernen - darauf verzichtete er. Und das war zu verstehen. Dai sprang den ersten Mann an. Tang warf einen anderen zu Boden. Auch Tim stimmte in das ohrenbetäubende Bellen mit ein, er verstand, dass diese Hunde, die ihn bisher angegriffen hatten, nun Rettung brachten. Sogar der kleine Maxi kam herbei und beteiligte sich an dem Kampf.
    Die Leute Ludwigs fühlten sich diesem Angriff nicht gewachsen. Die sieben Hunde sahen wie wilde Bestien aus, bereit, jeden, der sich ihnen entgegenstellte, in Stücke zu reißen. Die Männer wichen zurück, und da sie ohne ihren Anführer ohnehin nicht wussten, was zu tun war, ergaben sie sich schließlich. 

XXII. Ein Hoch auf Hermann
    Hermann bestand darauf, dass die Kinder ihn allein ließen.
    »Es muss noch vieles getan werden«, erklärte er mit seiner tiefen Stimme, die jetzt ziemlich heiser klang. »Ihr geht gleich zu mir nach Hause und ruft von dort aus die Polizei an. Ihr sagt nur ›Hermann hat gewonnen‹ und bittet, dass man ein Boot in die kleine Bucht schickt. Sie wissen schon, wohin. Inzwischen schaffe ich die Männer durch den Stollen hinunter zum Meer. Geht jetzt, aber schnell!« Und zu Julian sagte er: »Mein Junge, gehorch mir wenigstens diesmal!«
    Julian versprach es. Aber da fiel ihm noch etwas ein. »Da ist doch noch die alte Frau«, sagte er. »Frau Thomas - die Mutter. Was geschieht mit ihr? Und den Matthias haben wir im Zimmer eingesperrt.!«
    »Ihr habt nichts anderes zu tun, als auf meinen Hof zu gehen und dort zu telefonieren«, sagte Hermann sehr bestimmt. »Alles andere erledige ich. Nehmt Elli mit. Sie darf nicht hierbleiben. Geht jetzt!«
    Die Kinder gingen. Sie warfen noch einen letzten Blick auf die Männer, die von den Hunden in Schach gehalten wurden und sich nicht zu rühren wagten. Julian führte nun die Kinder, auch Elli mit Lamm und Hund, den Stollen hinauf und zurück in die Kellerräume.
    »Schlimm, dass wir die alte Dame oben im Turm zurücklassen müssen«, meinte
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