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Fünf Freunde im alten Turm

Fünf Freunde im alten Turm

Titel: Fünf Freunde im alten Turm
Autoren: Enid Blyton
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Anne bis zum Hals, als sie Julian in die Dunkelheit folgte . . . 

XX. Im Herzen des Berges
    Den Kindern schien es wie ein böser Traum, als sie sich am felsigen Ufer des unterirdischen Flusses ihren Weg bahnten. Zum Glück steckten starke Batterien in den Taschenlampen. In dem hellen Licht konnten sie wenigstens gut erkennen, wohin sie traten. Je weiter sie jedoch gingen, um so schmaler wurde der Pfad. Anne bemühte sich, mit den Jungen Schritt zu halten. Ich werde bestimmt ausrutschen, dachte sie. Wenn ich nur nicht diese schweren Skischuhe anhätte! Einen schrecklichen Lärm macht der Fluss, wie er dröhnt und wie schnell er fließt . . .
    Georg war den Freunden nur wenig voraus. Sie rief noch immer ihren Tim und war in großer Sorge, weil er nicht kam. Was war nur mit ihm los, er kam doch sonst immer, wenn sie ihn rief. dass Tim sie nicht hören konnte, fiel ihr dabei gar nicht ein. Der Fluss übertönte mit seinem Rauschen jeden anderen Laut. Dann wurde der Felsenstollen plötzlich breiter - der Fluss bildete einen großen Teich, bevor er wieder weiter hinunterfloss. Die Felswände öffneten sich zu einer riesigen Höhle. Zur Hälfte war sie mit Wasser gefüllt, der Rest bestand aus felsigem Boden. Georg ließ verwundert den Blick umherwandern. Aus allen Wolken aber fiel sie, als sie folgendes Bild sah:
    Am Ufer des Teiches waren zwei starke Flöße vertäut, und am Boden der Höhle standen in langen Reihen Blechkisten, die offensichtlich darauf warteten, auf die Flöße verladen zu werden. Auf einer Seite der Höhle stapelten sich Unmengen von Kisten, Flaschen und Blechdosen, alle fest verschlossen, und ein Stück weiter lagen ähnliche Behälter in einem wüsten Haufen - geöffnet und weggeworfen. Ein trübes elektrisches Licht beleuchtete die Höhle - wahrscheinlich wurde es von einer Batterie gespeist. Weit und breit schien niemand zu sein. Georg hoffte, Tim hier zu finden.
    »Tim, wo bist du?«
    Tim kam schwanzwedelnd hinter einer Kiste hervorgeschossen. Georg war so selig, dass sie niederkniete und ihn fest an sich preßte.
    »Du ungezogener Hund«, sagte sie und streichelte ihn. »Warum bist du nicht sofort gekommen, als ich dich rief? Wo sind denn die andern? Wo steckt Elli?«
    Hinter einer Kiste lugte ein kleines Gesicht hervor. Es war die gleiche Kiste, hinter der auch Tim gesteckt hatte. Elli sah verängstigt drein, ihre Wangen waren tränenverschmiert. Sie hielt das Lämmchen umklammert. Maxi saß zu ihren Füßen. Aufgeregt lief sie auf Georg zu, sprudelte ein paar unverständliche Worte hervor und zeigte in die Richtung des Tunnels, aus der sie alle gekommen waren. Georg nickte.
    »Ja, wir gehen jetzt wieder zurück. Schau, da sind schon die andern!« Mit einem Freudenschrei rannte sie Julian entgegen, der sie samt Lamm und Hund in die Arme schloss. Er freute sich, dass auch Georg und Tim wieder da waren. Alle miteinander sahen sie sich die seltsame Höhle an.
    »Jetzt wird mir erst alles klar«, sagte Julian. »Das ist gar nicht dumm! Hier in nächster Nähe wird irgendwo dieses wertvolle Metall abgebaut - und dann auf die Flöße dort verladen. Auf diese Weise schiffen sie es auf dem unterirdischen Fluss bis ins Meer. Ich wette, dass in einer versteckten Bucht Kähne warten und die Ladung in der Nacht davonfahren!«
    »Das ist aber schlau eingefädelt!« rief Dick. »Sie rechnen damit, dass die Leute aus der Umgebung sich vor dem Beben und dem Lärm fürchten und nicht in die Nähe des Berges kommen. Keiner wird es wagen, seine Nase hier hineinzustecken!«
    »Das nächste Haus ist der Hof von Hansens«, überlegte Julian. »Sie sind also die einzigen Leute, die etwas Genaueres wissen müssten!«
    »Und das tun sie!« schrie Dick wütend. »Du hast es ja gesehen. Ich wette, Hermann ist genau im Bilde und arbeitet mit dem Sohn zusammen. Sie verkaufen den Besitz der alten Frau!«
    »Außer dem Rauschen des Wassers ist hier unten kein Lärm zu hören«, stellte Julian fest. »Meinst du, dass im Augenblick nicht gearbeitet wird?«
    Dick überlegte. Plötzlich begannen Tim und Maxi zu knurren. Tim sehr tief, Maxie etwas leiser. Julian zog Elli und Georg sofort hinter eine große Kiste, und Dick schob Anne dahinter. Die Kinder lauschten. Was hatten die Hunde gehört? Sollten sie schnell zurückschleichen und in den Kellern verschwinden? Tim knurrte leise weiter. Den Kindern klopften die Herzen zum Zerspringen. Dann hörten sie Stimmen. Woher kamen sie bloß? Dick spähte vorsichtig hinter der Kiste
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