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Fünf Freunde im alten Turm

Fünf Freunde im alten Turm

Titel: Fünf Freunde im alten Turm
Autoren: Enid Blyton
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hervor. Die Stimmen schienen aus der Richtung des großen Teiches zu kommen, so viel konnte er feststellen. Überrascht rief er aus:
    »Julian, schau hinüber! Siehst du sie?«
    Julian schaute. Zwei Männer waren den Stollen heraufgekommen, also von der Küste her - und gingen den schmalen Ufersteg hoch. Nun wateten sie durch den Teich.
    »Einer von ihnen ist Hermann!« flüsterte Julian. »Und wer ist nur der andere? Mensch - das ist der Schäfer - Ellis Vater! Hättest du das gedacht? dass Hermann seine Hände im Spiel hat, das wussten wir, aber nie hätt' ich gedacht, dass auch der Schäfer mitmacht!«
    Elli hatte die beiden Männer erblickt. Aber sie rührte sich nicht, sie lief nicht zu ihrem Vater - solche Angst hatte sie vor Hermann. Die Männer blieben stehen und blickten sich suchend um. Dann gingen sie quer durch die Höhle auf eine Stelle zu, von wo aus ein anderer, sehr breiter Stollen in den Berg hineinführte. Als sie dort verschwunden waren, begann ein seltsamer Lärm.
    »Das Grollen«, flüsterte Georg, und Tim knurrte wieder. »Aber es klingt gar nicht, als ob es aus der Nähe käme. Was für ein gräßlicher Lärm - mein Kopf dröhnt richtig!« Flüstern konnte man nun nicht mehr. Die Kinder mussten brüllen, um sich zu verständigen. Und nun begann das Beben! Alles bebte. Wenn die Kinder sich berührten, spürten sie das Zittern des andern.
    »Es ist genauso, als ob elektrischer Strom durch uns gejagt würde«, meinte Dick erstaunt. »Ob das alles wohl etwas mit dem merkwürdigen Metall zu tun hat, das in diesem Berg steckt - das das Eisen so schwer macht, die Pflüge nicht pflügen lässt und die Spaten nicht graben?«
    »Gehen wir doch Hermann und dem Schäfer nach!« Julian wollte soviel wie möglich sehen. »Wir können uns gut im Schatten verstecken. Keiner wird merken, dass wir hier sind!«
    »Elli, du bleibst da«, befahl Julian. »Fanny und Maxi fürchten sich vor dem Lärm!« Elli nickte. Sie ließ sich mit ihren Tieren hinter der Kiste nieder.
    »Elli wartet!« sagte sie gehorsam. Sie hatte keine Lust, den gräßlichen Lärm aus nächster Nähe zu hören. Sie glaubte sicher, dass der Donner in diesem Berg gemacht wird. Und vielleicht sogar auch der Blitz!
    Hermann und der Schäfer waren inzwischen in jenem Stollen verschwunden, der auch in die Höhle mündete. Die Fünf eilten den Männern nach und schauten in diesen Gang hinab. Er war sehr breit und steil. Stufen waren grob ausgehauen, damit man leichter gehen konnte. Vorsichtig stiegen sie hinunter. Sie wunderten sich, dass hier ein trübes Licht schien, obgleich man nirgends Lampen bemerkte.
    »Ich glaube, das ist der Widerschein eines grellen Lichts, das tief unten leuchtet«, schrie Julian. Immer weiter gingen die Kinder bergab, der Weg wand sich abschüssig, felsig und von einem trüben Licht beleuchtet in zahlreichen Krümmungen. Plötzlich wuchs der Lärm und es wurde heller. Und jetzt sahen die Kinder das Ende des Stollens. Im grellen Licht lag der Ausgang vor ihnen, in einem Licht, das merkwürdig flimmerte.
    »Hier wird gearbeitet, das sind die Minen!« rief Dick aufgeregt. »Passt auf, dass man uns nicht entdeckt! Julian, gib acht!«
    Vorsichtig gingen sie ans Ende des Stollens heran. Sie blickten auf eine riesige, taghell beleuchtete Grube, um die herum Männer standen und an seltsam aussehenden Maschinen arbeiteten. Die Kinder wussten nicht, was für Maschinen das waren. Das grelle Licht blendete so, dass man die Augenlider zusammenkneifen musste. Alle Arbeiter trugen große Schutzbrillen. Plötzlich verstummte das Grollen, auch das Licht ging aus, als hätte es jemand ausgeknipst. In der Dunkelheit sahen sie nun etwas glühen. Der Schein breitete sich nach allen Seiten aus und schien durch die Decke zu entweichen. Dick packte Julian am Arm.
    »Das ist das Glühen, das wir vorige Nacht gesehen haben!« sagte er. »Hier entsteht es also, entweicht auf eine merkwürdige Weise durch den Berg und bleibt über dem Gipfel hängen. Das Flimmern stammt auch von hier. Es müssen irgendwelche besonderen Strahlen sein, die selbst Gestein durchdringen.«
    »Wie ein Traum ist das«, sagte Anne.
    »Wo stecken bloß Hermann und der Schäfer?« fragte Dick und sah sich um. »Guckt mal, dort drüben in der Ecke sind sie, gar nicht weit. Da - jetzt gehen sie wieder zurück!«
    Die vier Kinder wichen schnell in den Stollen zurück, um nicht entdeckt zu werden. Plötzlich hörten sie laute Rufe. Strauchelnd rasten sie die steilen Stiegen
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