Fünf Freunde Helfen Ihren Kameraden
fand in den Tümpeln Seeanemonen, die sie mit Keksen fütterte. Sie beobachtete zu gern diese Korallentierchen, wenn sie die Keksbrösel in ihren Blätterarmen verschwinden ließen.
Georg lag faul auf dem Rücken und streichelte Tim. Julian nahm Papier und Bleistift und zeichnete die Felsen mit den Tümpeln. Niemand sprach ein Wort. Plötzlich fiel etwas auf Georg. Verdutzt setzte sie sich auf. Tim spitzte die Ohren.
»Was war denn das?« fragte Georg ärgerlich.
»Dick, hast du etwas nach mir geworfen?«
»Nein«, sagte Dick und ließ nicht die Augen vom Buch.
Jetzt landete wieder etwas auf Georgs Hals. Sie hob abwehrend ihre Hand und rief:
»Wer schmeißt hier auf mich?« Was hatte sie denn getroffen?
Im Sand lag ein runder, kleiner Gegenstand. Georg hob ihn auf.
»Ein Pflaumenkern!« Ping ! Noch einer traf sie, diesmal an der Schulter. Sie sprang wütend auf, konnte aber niemand entdecken. Sie wartete auf den nächsten Kern, aber keiner kam mehr geflogen.
»Wenn ich nur jetzt dein Gesicht zeichnen könnte«, lächelte Julian.
»So etwas Finsteres habe ich noch nicht gesehen! - Autsch!«
Das Autsch hatte nichts mit Georgs Gesicht zu tun. Julian hatte es ausgerufen, weil nun auch ihn ein Kern am Ohr getroffen hatte. Sofort sprang er auf. Wer kicherte denn da? Georg war im Nu den Felsen hinaufgeklettert. Dort drüben saß das Lumpenmädel. Ihre Taschen hatte sie voll Pflaumen, einige fielen hinaus, weil sie sich vor Lachen auf dem Felsen wälzte.
Als sie Georg bemerkte, setzte sie sich auf.
»Was fällt dir eigentlich ein, mit Kernen nach uns zu werfen!« schimpfte Georg.
»Ich habe sie nicht geworfen«, antwortete das Mädel.
»Lüge nicht! Natürlich bist du’s gewesen!«
»Ich habe sie aber nicht geworfen, sondern ausgespuckt!
Schau doch!« Sie steckte eine Pflaume in den Mund, atmete ein und spuckte den Stein aus. Er flog geradewegs auf Georg und traf sie genau an der Nasenspitze. Georg sah so verdattert drein, dass Dick und Julian laut auflachten.
»Wetten, dass ich weiter spucken kann als ihr?« meinte das Lumpenmädel. »Da, nehmt von meinen Pflaumen!«
»Schön«, rief Dick sofort.
»Wenn du gewinnst, kaufe ich dir ein Eis, bin ich aber Sieger, verschwindest du auf der Stelle und störst uns nicht mehr, verstanden?«
»Ja - aber ich werde gewinnen«, lachte das Mädel.
Lumpen - Jo
Georg wunderte sich über Dick. Sie fand es empörend, dass er Pflaumenkerne um die Wette spuckte.
»Lass ihn nur«, beruhigte sie Julian leise.
»Du weißt, wie gut er es kann. Er wird gewinnen, und wir sind das Mädel los.«
»Du bist wirklich unmöglich, Dick!« rief Georg laut.
»Wer hat denn voriges Jahr mit Begeisterung beim Kirschkernwettspucken mitgemacht und mich in dieser Kunst beinahe geschlagen?« rief Dick.
»Spiel doch nicht mit aller Gewalt die vornehme Dame, Georg!« Anne schlenderte von ihren Tümpeln zurück. Warum standen die anderen oben auf dem Felsen? Um sie herum regnete es Pflaumenkerne. Verdutzt blieb sie stehen. Julian, Georg und Dick taten doch so etwas nicht! Als sie ein Kern am nackten Arm traf, quiekte sie auf. Das Lumpenmädel hatte im Pflaumenkernspucken haushoch gewonnen. Ihr Stein landete immer mindestens einen Meter weiter als der von Dick. Siegesbewusst lächelte sie und zeigte ihre strahlend weißen Zähne.
»Du schuldest mir ein Eis!«
Dick blickte sie bewundernd an, weil sie ihn besiegt hatte.
»Keine Angst, ich werde es dir schon kaufen!« versprach er.
»Niemand hat mich darin noch geschlagen, nicht einmal Stephan, der Junge mit dem größten Mundwerk in der Schule.«
»Geh und kaufe ihr endlich das Eis und sag ihr, dass sie dann heimgehen soll«, sagte Anne verärgert.
»Ich werde das Eis hier essen«, antwortete das Mädel und sah nun genauso dickköpfig und störrisch aus wie Georg, wenn sie etwas ertrotzen wollte.
»Jetzt siehst du Georg ähnlich«, sagte Dick und wünschte sich sofort, er hätte das nie ausgesprochen.
Georg starrte ihn mit funkelnden Augen an.
» Was? Dieses schmutzige, ungezogene, ungekämmte Mädel sollte mir ähnlich sehen? Pfui, ich halte es gar nicht in ihrer Nähe aus!« rief Georg und hielt sich die Nase zu.
»Schweig!« befahl Dick. Das Mädel machte ein erstauntes Gesicht.
»Was meint sie damit?« fragte sie Dick.
»Ekelt sie sich vor mir? Du bist genauso ungezogen wie ich.«
»Dort kommt der Eismann«, lenkte Julian ab, der schon befürchtete, dass sich die zornige Georg auf das Mädchen stürzen und sich mit
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