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Fünf Freunde Helfen Ihren Kameraden

Fünf Freunde Helfen Ihren Kameraden

Titel: Fünf Freunde Helfen Ihren Kameraden
Autoren: Enid Blyton
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alles auf der Welt liebte er seine Herrin.
    Es war eine sehr dunkle Nacht. Dicke Wolken standen am Himmel und verdeckten die Sterne. Man hörte nur den Wind in den Bäumen und die Brandung des Meeres - beide Geräusche verschmolzen zu einem fernen Brausen. Nichts war sonst zu hören, weder das Rufen einer Eule noch das Trippeln eines Igels auf seinem Nachtspaziergang. Warum also war Tim aufgewacht? Warum öffnete er langsam seine Augen? Warum spitzte er ein Ohr und lauschte? Er hatte nicht einmal den Kopf gehoben - er lag nur da und horchte.
    Endlich hob er vorsichtig den Kopf. Geschmeidig wie eine Katze glitt er vom Bett. Er lief aus dem Zimmer hinaus und die Treppe hinunter in die Halle, wo seine Klauen auf den Fliesen tappten. Aber niemand hörte ihn. Alle im Hause schliefen fest.
    Tim blieb in der Halle stehen und lauschte wieder. Er wusste genau, dass er ein Geräusch gehört hatte.
    Ob es eine Ratte war? Tim hob seine Nase und zog sichernd die Luft ein. Dann machte er sich von Kopf bis Fuß steif - wie eine Statue wirkte er in diesem Augenblick.
    Kratz - kratz - kratz - da kletterte etwas an der Wand des Hauses empor! - Nun raschelte es. War es doch eine Ratte?
    Anne war plötzlich aufgewacht. Sie hatte Durst und wollte ein Glas Wasser trinken, deshalb suchte sie ihre Taschenlampe und knipste sie an. Der Lichtstrahl fiel zuerst aufs Fenster - da erblickte Anne etwas, das ihr einen großen Schrecken einjagte.
    Sie schrie laut auf und ließ die Lampe aus der zitternden Hand fallen. Georg war im Nu wach, Tim sprang die Treppen hinauf.
     
    »Julian!« jammerte Anne.
    »Komm schnell, ich habe ein Gesicht am Fenster gesehen, ein entsetzliches, schreckliches Gesicht hat mich angestiert!«
    Georg stürzte sofort ans Fenster und knipste die Taschenlampe an. Aber nichts mehr war zu sehen. Tim stand neben ihr.
    Er schnüffelte am offenen Fenster herum und knurrte.
    »Ich habe gehört, wie jemand schnell den Gartenweg hinunter gelaufen ist«, sagte Julian, der mit Dick sofort ins Zimmer der Mädchen gestürmt war.
    »Komm, Tim, wir laufen schnell nach!«
    Die Kinder, auch Anne, rannten die Stiegen hinunter.
    Sie rissen die Haustür auf, Tim jagte laut bellend ins Freie.
    Ein Gesicht am Fenster?
    Er wird bald herauskriegen, was das zu bedeuten hat!
     

Am nächsten Tag
     
    Die vier Kinder warteten in der offenen Haustür und horchten auf Tims böses, aufgeregtes Bellen. Julian legte beschützend seinen Arm um die zitternde Anne.
    »Wie sah denn dieses schreckliche Gesicht aus?« fragte er sie.
    »Ich habe es nur kurz gesehen«, erzählte sie.
    »Gerade, als ich meine Taschenlampe angeknipst habe, fiel das Licht aufs Fenster und beleuchtete für eine Sekunde das Gesicht, es war kohlrabenschwarz und hatte riesengroße Augen. Sicher war es ein Mann. Ach, ich habe mich doch so gefürchtet!«
    »Dann ist es verschwunden?« fragte Julian.
    »Ich weiß nicht. Vor Angst ist mir die Taschenlampe aus der Hand gefallen, das Licht ging sofort aus. Da war schon Georg wach und stürzte ans Fenster.«
    »Wo ist nur Tim zu dieser Zeit gewesen?« fragte Dick, der sich wunderte, dass sie der Hund nicht geweckt hatte.
    Eigentlich hätte er doch hören müssen, dass jemand am Haus emporklettert.
    »Das weiß ich nicht«, meinte Anne.
    »Er rannte gerade in mein Zimmer, als ich aufschrie.
    Vielleicht hatte er tatsächlich Lärm gehört und war hinunter gelaufen.«
    »So wird es wohl gewesen sein! Sorge dich nicht, Anne! Es war sicher ein Landstreicher«, tröstete sie Julian.
    »Er sah, dass alle Türen und Fenster unten verschlossen waren, und wollte durch eines der oberen Fenster ins Haus eindringen; deshalb kroch er am Efeu hoch. Tim wird ihn schon finden!«
    Aber Tim fand ihn nicht. Nach einer Weile kam er verlegen und mit hängendem Schwanz zurück.
    »Hast du ihn gefasst?« fragte Georg neugierig.
    »Wau«, erwiderte Tim traurig. Georg wollte ihn streicheln der Hund war ja patschnass!
    »Mein Gott, wo bist du denn so nass geworden? Fühle mal, Dick!« Die Kinder berührten sein Fell.
    »Er war im Meer«, sagte Julian.
    »Deshalb ist er so nass. Wahrscheinlich ist der Landstreicher, oder wer es eben war - hinunter zum Strand geflohen und in ein Boot gesprungen. Nur so konnte er Tim entkommen.«
    »Und Tim muss ein Stück hinter ihm hergeschwommen sein.
    Armer Tim, du hast ihn verloren, gelt?«
    Tim wedelte zaghaft mit dem Schwanz.
    Er war recht niedergeschlagen, denn er schämte sich. Da hatte er Lärm gehört und an eine Ratte gedacht
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