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Fünf Freunde Auf geheimnissvollen Spuren

Fünf Freunde Auf geheimnissvollen Spuren

Titel: Fünf Freunde Auf geheimnissvollen Spuren
Autoren: Enid Blyton
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Polizisten an und kam sich dabei sehr erwachsen vor.
    »Die Stocks sind sicherlich schon unten und lassen Edgar heraus.«
    Sie stiegen die Stufen in das dunkle Verlies hinab. Auch Anne ging diesmal mit und hielt sich an der Hand eines der Polizisten fest. Lautlos gingen sie durch die langen, dunklen, gewundenen Gänge. Schließlich gelangten sie an die Tür des Kerkers, in den sie Edgar eingesperrt hatten. Sie war noch immer oben und unten verriegelt.
    »Sehen Sie«, flüsterte Julian und leuchtete die Tür mit seiner Taschenlampe ab, »die Stocks sind noch nicht wieder hier unten gewesen.«
    »Sch!«, zischte Georg, als Tim leise knurrte. »Es kommt jemand. Versteckt euch! Ich glaube, es sind die Stocks.«
    Alle verbargen sich hinter einer nahen Mauer. Dann hörten sie Schritte und darauf die ärgerliche Stimme von Frau Stock.
    »Wenn mein Edgar hier eingesperrt ist, dann gibt's darüber noch ein Wörtchen zu reden. Einen armen, unschuldigen Jungen einfach einzuschließen! Ich verstehe das nicht! Wenn er hier ist, wo ist dann das Mädchen? Kannst du mir das vielleicht verraten? Wo ist das Mädchen? Ich glaub fast, der Kapitän hat ein doppeltes Spiel getrieben, um uns um unseren Anteil zu betrügen. Wollte er uns nicht zehn Tausender geben, wenn wir Maria Arnstein eine Woche lang hier verborgen halten? Ich bin sicher, der Schuft hat jemanden auf die Insel geschickt, der das Mädchen mitgenommen und unseren Edgar eingesperrt hat.«
    »Kannst Recht haben, Klara«, sagte der alte Stock. »Aber wieso hat dieser Julian gewusst, wo unser Edgar ist? Ich versteh hier 'ne Menge nicht.«
    Jetzt standen die Stocks vor der Tür des Kerkers, Stinker folgte ihnen auf den Fersen. Der Köter witterte die anderen im Versteck und winselte vor Furcht. Herr Stock gab ihm einen Tritt.
    »Hör auf! Es langt, dass wir unsere Stimme überall hören.
    Wir brauchen nicht auch noch dein Gewinsel.«
    Frau Stock rief laut: »Edgar! Bist du da? Edgar!«
    »Mama! Ja, ich bin hier!«, schrie Edgar. »Lasst mich raus, schnell! Ich sterbe vor Angst. Lasst mich raus!«
    Hastig schob Frau Stock die Riegel zurück und riss die Tür auf. Im Licht der Laterne sah sie Edgar. Er rannte auf sie zu, tränenüberströmt und noch schmutziger als sonst.
    »Wer hat dich hier hineingesteckt?«, fragte seine Mutter.
    »Sag es deinem Papa, und er reißt ihnen die Köpfe ab, nicht wahr, Papa? Ein armes, verängstigtes Kind in solch einen dunklen Keller zu sperren! Das ist ein ruchloses Verbrechen!«
    Plötzlich durchfuhr die Familie Stock ein Heidenschreck, denn ein Polizist trat aus dem Dunkel hervor, in der einen Hand eine Taschenlampe, in der anderen eine Pistole.
    »Ganz recht, Klara Stock«, sagte der Polizist. »Sie haben ganz Recht. Es ist eine ruchlose Tat, ein armes, verängstigtes Kind in diesen Kerker zu sperren, und das haben Sie doch getan, stimmt's? Sie haben Maria Arnstein hier eingesperrt.
    Sie ist nur ein kleines Mädchen. Ihr Sohn wusste, dass ihm nichts zustoßen konnte, das kleine Mädchen aber ängstigte sich fast zu Tode.«
    Frau Stock stand da und klappte den Mund wie ein Goldfisch auf und zu. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte.
    Herr Stock kreischte wie eine in die Enge getriebene Ratte.
    »Wir sind gefangen! Das ist 'ne Falle, das ist's! Die haben uns in 'ne Falle gelockt!«
    Edgar begann zu heulen, er schluchzte wie ein Vierjähriger.
    Die Kinder fanden das abstoßend. Als Julian und die beiden anderen Polizisten ihre Taschenlampen aufflammen ließen, erblickten die Stocks plötzlich all die Kinder.
    »Zum Teufel, da ist ja das ganze Pack - und Maria Arnstein auch!«, rief Herr Stock im Ton höchster Verwunderung. »Was ist das? Was geschieht hier? Wer hat Edgar eingesperrt?«
    »Die Antwort darauf geben wir Ihnen auf dem Polizeirevier«, sagte einer der Polizisten.

     
    »Jetzt kommen Sie mit, ohne Widerstand zu leisten. Sie sind festgenommen.«
    Die Stocks folgten den Polizisten willenlos.
    Edgar schluchzte noch immer vor sich hin. Er stellte sich seinen Vater und seine Mutter im Gefängnis und sich selbst in einem Erziehungsheim vor.
    »Wir fahren nicht mit Ihnen zurück«, eröffnete Julian den Polizisten. »Wir bleiben über Nacht hier. Die Stocks kennen den Weg sehr gut. Den Hund hier können Sie auch gleich verhaften. Da ist er - wir nennen ihn Stinker.«
    Sie begleiteten die Stocks und die Polizisten, und Julian stieß das Boot ins freie Wasser. »Lebt wohl!«, rief er und alle Kinder winkten zum Abschied. »Lebe wohl,
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