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Fuehre mich in Versuchung

Fuehre mich in Versuchung

Titel: Fuehre mich in Versuchung
Autoren: Linda Howard
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Gefühl in seinen Armen genießen. Aber sie durfte ihm nicht trauen, und zum ersten Mal in ihrem Leben traute sie sich selbst nicht.
    Bedauernd schüttelte sie den Kopf. „Nein, ich glaube, es wäre besser, wenn ich nicht mit Ihnen komme.“
    Er kniff die blauen Augen zusammen und ließ Susans Arm los. „Vielleicht haben Sie recht.“ Ohne ein weiteres Wort verließ er die Bibliothek.
    Einen Augenblick herrschte Schweigen, dann seufzte Imogene. „Gott sei Dank bist du nicht mitgegangen, Liebes. Er ist charmant, ich weiß, aber er hasst die Familie. Er wird alles tun, um uns zu schaden. Du kennst ihn nicht, aber es wäre in deinem Interesse, ihm aus dem Weg zu gehen.“ Sie zuckte die Schultern. „Nun, ich fürchte, wir werden das durchstehen müssen, bis ihm langweilig wird und er sich etwas Neues sucht.“ Sie strich ihr knöchellanges graues Kleid zurecht und folgte Cord.
    Preston nahm Susans Hand. „Entspannen wir uns einen Augenblick, bevor wir zurückgehen. Möchtest du einen Drink?“
    „Nein, danke.“ Susan setzte sich wieder und beobachtete, wie er sich einen Whisky einschenkte. An seiner gerunzelten Stirn sah sie, dass Preston etwas auf dem Herzen hatte, aber sie drängte ihn nicht. Seit Vance’ Tod standen sie sich nahe, und Susan mochte ihn gern. Er hatte zwar weniger Humor als Vance, doch er war ein guter Freund und Geschäftspartner.
    „Du bist eine schöne Frau, Susan“, sagte er unvermittelt.
    Erschrocken sah sie ihn an. Ihr war bewusst, dass sie heute Abend gut aussah. Und ein paar verrückte Minuten lang hatte sie es genossen, gut auszusehen, nicht um ihrer selbst willen, sondern wegen eines anderen Augenpaars – fremden stahlblauen Augen. Was wäre wohl passiert, wenn sie die Party tatsächlich mit Cord Blackstone verlassen hätte, statt hier zu bleiben?
    Preston betrachtete sie sanft. „Du bist keine Gegnerin für meinen Cousin. Wenn du es zulässt, wird er dich benutzen, um uns zu verletzen. Dann wirft er dich auf den Müllhaufen, ohne sich nach dir umzudrehen. Halte dich von ihm fern, er ist Gift für dich.“
    Susan erwiderte seinen Blick. „Preston, ich bin kein Kind mehr, ich kann gut auf mich selbst aufpassen. Du kannst deinen Cousin nicht leiden, aber mir hat er nichts getan.“
    Auf ihren Einwand hin lächelte er reuig. „Ich habe diesen Tonfall in den letzten fünf Jahren in genug Vorstandsbesprechungen gehört, um zu wissen, dass du nicht klein beigeben wirst. Aber du kennst Cord Blackstone nicht. Er ist gefährlich, weil ihm nichts etwas bedeutet.“
    „Was genau hat er denn so Schreckliches getan?“ Sie fragte es leichthin, um Preston nicht zu zeigen, wie brennend es sie interessierte.
    „Ich möchte es mal so sagen, es gibt wenig, was er nicht getan hat“, bemerkte Preston sarkastisch. „Schlägereien, Trunkenheit, Frauen, Glücksspiel … aber sein Meisterstück war, sich mit Grant Kellers Frau erwischen zu lassen.“
    Susan verschluckte sich fast. Grant Keller war die Würde in Person, genauso wie seine Frau.
    Preston konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Nicht die jetzige Mrs. Keller, sondern seine erste Frau. Sie war sechsunddreißig und Cord einundzwanzig, als sie zusammen die Stadt verließen.“
    „Das ist lange her“, bemerkte Susan.
    „Vierzehn Jahre, um genau zu sein, aber die Leute haben ein langes Gedächtnis. Ich habe vorhin Grant Kellers Gesicht gesehen, als er Cord erkannte. Wenn Blicke töten könnten …“
    Susan wollte nicht tiefer in Preston dringen. Aber der alte Skandal erklärte in keiner Weise den persönlichen Hass, den Preston gegen Cord hegte. Doch im Augenblick wollte sie das Thema nicht weiterverfolgen.
    Sie stand auf und strich sich das Kleid glatt. „Fährst du mich nach Hause? Ich bin müde.“

2. KAPITEL
    D ie gesellschaftlichen Beziehungen der Blackstones reichten bis nach New Orleans, wobei die Gegend um Biloxi der Mittelpunkt des dichten Netzes ihrer begüterten Bekanntschaften war.
    Bald war Cord Blackstone das einzige Gesprächsthema. Susan wusste schon gar nicht mehr, wer sie alles mit Fragen gelöchert hatte, die sie nicht beantworten konnte. Was hätte sie auch sagen sollen? Dass sein Lächeln und seine Art zu tanzen sie betört hatten?
    Seit jener Nacht war er nicht mehr aufgetaucht, und Susans Verstand sagte ihr, dass es gut so war. Er machte keine Anstalten, sie wiederzusehen: Weder rief er an, noch kam er vorbei, was sie gleichzeitig fürchtete und hoffte. Das Beste war, die Sache auf sich beruhen zu lassen und
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