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FUCK BUDDIES: Männerparadies. Erotischer Roman

FUCK BUDDIES: Männerparadies. Erotischer Roman

Titel: FUCK BUDDIES: Männerparadies. Erotischer Roman
Autoren: Paul Klein
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sind?“
    Mehr, als noch einmal grüßend den Arm zu heben, brachte Max nicht zustande. Er hatte bereits seine Nummer gewählt. Steves Handy war ausgeschaltet.
    Alles Leben war aus seinem Körper gewichen. Max spürte weder die Kälte noch die Nässe des Regens, der seine Haare und die Kleidung durchtränkte. Es schüttete mittlerweile wieder. Max hielt den Regenschirm in seiner linken Hand und ließ die Spitze über den Asphalt schleifen. Er hatte keine Kraft, ihn aufzuspannen und sich über den Kopf zu halten. Er hatte ihn verloren. Den Mann mit den traurigen Augen.
    Der Parkplatz vor dem Kindergarten blieb verwaist. Und der kleine Junge hinter dem Zaun weinte leise vor sich hin.

Kapitel 9:
Crossroads
    Der Zuckerschock trieb ihn aus dem Haus. Sonst wäre er noch ein paar Tage länger im Bett geblieben. Doch die Wagenladung Süßigkeiten, die er neulich im Supermarkt gekauft hatte – wobei Steve als sein zahlungswütiger Retter herbeigeeilt war –, trat Max jetzt gewaltig in den Arsch. Er hatte genug vor sich hin gelitten, sich ausreichend selbst bemitleidet. Es war Freitagmittag, und er hatte die Energie einer ganzen Fußballmannschaft im Blut, als er nun das Haus verließ. Der Hurrikan hatte sich aufgelöst, dessen Ausläufer in der vergangenen Nacht ihre letzten Tropfen vergossen hatten. Inzwischen herrschte wieder Sommer in Provincetown. Die Sonne schien, die Menschen strömten an die Pools und Strände, das Leben fand wieder draußen statt. Max war jedoch nicht nach Meer und Sand zumute. Er wollte einfach spazieren gehen. Einen klaren Kopf bekommen. Zurück ins Leben finden. Er musste lernen, mit der Tatsache zu leben, dass er Steve verloren hatte. Mittlerweile sollte er ja eigentlich Übung darin haben. Erst verschwand Tim für immer – und nun Steve. Obwohl er Steve so gut wie gar nicht kannte, suchte der Schmerz ihn allein bei dem Gedanken an ihn heim. Bei Tim empfand er nichts mehr. Abgesehen von einer kleinen Portion gekränkter Eitelkeit, wünschte er seinem Ex von nun an nur noch Gutes für die Zukunft. Mochte Tim sein Glück finden. Bei Steve dagegen zogen sich Max die Eingeweide zusammen. Sein Bauch schmerzte. Und Übelkeit stieg in ihm hoch.
    Max ging seine Lieblingsrunde: von der Commercial Street bis zum Kreisverkehr hinterm Provincetown Inn. Als er am Red Inn vorbeikam und durchs Fenster den Tisch sah, an dem er vor zwei Tagen mit Steve gegessen hatte, konnte er nur mit Mühe die Tränen zurückhalten. Schnell lief er weiter. Er folgte seinem Herz und ging direkt auf die kleine, begrünte Insel im Kreisverkehr zu. Max betrat den mit Gedenktafeln gepflasterten Weg und nahm auf der Bank Platz, auf der er mit Steve gesessen hatte. Er sah aufs Meer, auf das tiefe Blau und die Menschen, die vergnügt am Felsendamm entlangkletterten. Dann wanderte sein Blick zu Larry und Matt.
    Für Larry, das Licht meines Lebens.
    Diesen Abend würde Max nie vergessen.
    Hier haben wir uns getroffen.
    Hier hatte auch er zum ersten Mal mit Steve mehr als nur Gedanken ausgetauscht.
    Hier haben wir gelacht. Geweint. Getrunken. Getanzt.
    Getrunken hatten sie davor. Bei Steve. Geweint hatte er auch. Beim Lesen dieser Zeilen. Getanzt? Ja, so konnte man das nennen. Ihre innige Umarmung, das war schöner als jeder Tanz gewesen.
    Hier hatten wir die schönsten Jahre unseres Lebens.
    Dies war Max und Steve leider nicht vergönnt gewesen …
    Hier bist Du von mir gegangen. Nach 35 wundervollen Jahren.
    Leider hatte es in ihrem Fall gerade mal ein paar Tage gehalten.
    Du bist mein Leben. Mein Ein. Mein Alles. Du lebst weiter. In mir.
    Vielleicht wäre Steve der Mittelpunkt in Max’ Leben geworden. Sein Ein. Sein Alles. Er hoffte, Steve würde weiterleben. Mit ihm.
    Dieser Stein ist Zeuge.
    Vielleicht sollte Max auch einen Stein anlegen. Für Steve. Den Mann, der ihm nahezu unbekannt war. Und der ihn so berührte, wie kein anderer es je vermocht hatte.
    Bald sehen wir uns wieder. Da oben.
    Er konnte nur hoffen.
    Matthew. November 1982.
    Max. August 2012.
    Max war so in Gedanken, dass er gar nicht mitbekam, dass jemand neben ihm Platz genommen hatte und geradeaus aufs Meer sah. Erst als er etwas von sich gab, schreckte Max hoch.
    „Ist das nicht ein wundervoller Ort?“
    Neil war zurück. Er war nüchtern und mit richtiger Kleidung fast nicht wiederzuerkennen.
    „Hey. Schön, dich zu sehen“, begrüßte Max ihn. „Wie war Boston?“
    Neil streckte sich und gähnte. „Es war eine stressige Woche. Aber ich habe heute nur bis
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