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Frühlingsmorgen

Frühlingsmorgen

Titel: Frühlingsmorgen
Autoren: Mathilda Grace
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glaube schon.“
    Seine Mutter nickte verständnisvoll, als wüsste sie, was in ihm vorging. Wusste sie wahrscheinlich auch, darin war sie schon immer gut gewesen. Kendrick hatte hunderte von Erinnerungen aus seiner Kindheits- und Teenagerzeit, in denen sie ihm seine Gefühlslage an der Nasenspitze angesehen hatte.
    „Willst du mit ihm zusammen sein, obwohl er anders ist, wie du es ausgedrückt hast?“, fragte sein Vater und auch darauf hatte Kendrick keine Antwort.
    „Ich glaube ja“, antwortete er genauso ausweichend wie zuvor und zuckte zusammen, weil sein Vater ihm im nächsten Moment das Telefon unter die Nase hielt.
    „Sprich mit Adrian.“
    Kendricks Kopf ruckte hoch. „Woher wisst ihr das?“
    Ein zweifaches, amüsiertes Lachen war die einzige Antwort, die er bekam, was ihn seufzen ließ, bevor er das Telefon nahm und sich ins Wohnzimmer verzog, um in Ruhe telefonieren zu können. Seine Eltern waren unmöglich, aber das war nichts Neues für Kendrick.
    „Ähm, Mum? Dad?“, rief er, als ihm etwas einfiel. „Ich habe seine Nummer gar nicht.“
    „Guck' in den Speicher unter A, wie Adrian.“
    Kendrick blinzelte verblüfft. „Ihr habt seine Nummer im Speicher?“
    „Er gehört zur Familie“, antwortete sein Vater ruhig und damit war alles gesagt.
    Kendrick suchte sich Adrians Nummer heraus, um sie dann eine Weile anzustarren. Konnte er das wirklich tun? Sollte er nicht doch lieber mit Matt darüber reden? Aber was würde das bringen? Das Wirrwarr an Gefühlen in ihm, hatte Matt ja erst ausgelöst. Außerdem hatte der ihm gesagt, dass er darüber reden sollte. Ganz egal mit wem, Hauptsache, er tat es, um eine andere, objektive Meinung zu bekommen. Dafür war Matt nicht der Richtige und das wusste er. Kendrick atmete einmal tief durch und drückte die Verbindungstaste, bevor er sich das Telefon ans Ohr hielt und dem Tuten lauschte.
    „Quinlan.“
    „Ähm, hier ist Ken. Kendrick Becks. Ich... Sorry, dass ich störe, aber ich... Also ich wollte... Oh man.“ Kendrick kam sich vor wie ein Idiot.
    Sein Gegenüber lachte leise. „Sams kleiner Bruder, ich erinnere mich an dich. Hi, hier ist David.“
    „Hey. Ich... Also...“ So würde das nie etwas werden, dachte Kendrick und ärgerte sich über sich selbst. Seit wann war er so feige? „Ich brauche einen Rat.“
    „Einen Anwaltlichen?“
    „Nicht wirklich“, gestand Kendrick verlegen und rieb sich die Nase. „Tut mir leid, ich komme mir vor wie ein Vollidiot.“
    „Spuck's einfach aus, was immer es ist.“
    Ein sehr guter Rat. Kendrick riss sich zusammen. „Ich habe jemanden kennengelernt und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll, dass er ein Spieler ist. Du kennst ihn, es ist Matt.“
    „Kilians Freund?“
    „Ja, genau der Matt.“
    David schwieg kurz. „Hat er es dir erzählt?“
    Kendrick wusste, was David wissen wollte. „Ich war mit ihm in seinem Club. Ich habe zugesehen. Ich weiß, wie er spielt. Hardcore. Und ich...“ Kendrick zögerte, gab sich dann aber einen Ruck. „Ich bin vollkommen durcheinander deswegen. Ich muss darüber mit jemand reden und Adrian ist der Einzige, den ich kenne, der mit dir... also der...“
    „Spielt, sag' es ruhig“, half David aus und klang dabei so ruhig, dass Kendrick sich ebenfalls beruhigte.
    „Ja.“
    „Du magst Matt sehr, nicht wahr?“
    Kendrick zog eine Grimasse. „Ich glaube, mögen ist in der Hinsicht nicht das passende Wort.“

Vier

    „Ausgerechnet ein Spieler.“ Samuel seufzte und riss Kendrick damit aus seinen Erinnerungen. „Warum hast du dich nicht in einen normalen Typ verliebt?“
    „Weil ich selbst auch kein normaler Typ bin?“, hielt Kendrick trocken dagegen. „Sam, ich habe mich nun mal für Matt entschieden. Akzeptier' es einfach und nimm' dieses dämliche Versprechen zurück, das du ihm wegen mir abgerungen hast.“
    „Damit er mit dir spielen kann, so wie er es mit Kilian wollte?“
    „Sam!“
    „Nein!“
    Trotziger ging es nicht. Kendrick verkniff sich einen Fluch. Mit Drohen, Toben oder Schreien kam er hier auf keinen Fall weiter. Dann würde sein Bruder noch mehr auf stur schalten und am Ende kein Wort mehr mit ihm reden, was umgekehrt auch für ihn selbst galt. Er musste Samuel unbedingt von diesem Gedanken wegbekommen, das Matt in ihm nur ein Spielzeug sah, denn so war es nicht, auch wenn sein Bruder das scheinbar dachte.
    „Sam, ich liebe ihn.“
    „Er spielt doch nur mit dir.“
    „Woher willst du das wissen?“, fragte Kendrick, und als Sam ihn
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