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Frühlingsmorgen

Frühlingsmorgen

Titel: Frühlingsmorgen
Autoren: Mathilda Grace
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bis ich begriffen habe, worauf er damit hinauswollte. Für Matt stehen seine Spielpartner an erster Stelle. Egal, wie hart er sie schlägt, wie sehr er sie quält, es reicht ein Wort, und die Session ist gelaufen. Matt achtet auf sie und er achtet auf mich, Sam.“
    „Ken...“
    „Lass mich bitte ausreden“, bat Kendrick und Samuel nickte, obwohl Kendrick seinem Bruder ansehen konnte, dass ihm nicht gefiel, worüber sie hier sprachen. Aber es musste sein, damit Samuel verstand, wie wichtig es Kendrick war, dass Samuel seine Liebe zu Matt guthieß und akzeptierte. „Matt ist nicht einfach wie du oder Dad. Er braucht Dinge, die ich ihm nicht geben kann. Aber ich kann akzeptieren, dass Matt sie braucht und sich durch seine Spielpartner holt.“
    Samuel schüttelte abwehrend den Kopf. „Aber das ist Betrug.“
    „Nein, ist es nicht“, widersprach Kendrick. „Denk' an Nick und Adrian. Glaubst du, dass das, was sie seit so vielen Jahren miteinander haben, Betrug gegenüber Tristan und David ist?“
    Samuel verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn eine ganze Weile wütend an, bis er schließlich erneut den Kopf schüttelte.
    „Eben. Solange ich akzeptiere, was er tut, ist es kein Betrug, Sam.“
    „Könnte er nicht...?“
    „Darauf verzichten?“, führte Kendrick Samuels Frage zu Ende, als sein Bruder mitten im Satz abbrach. „Für eine Weile vielleicht“, gab Kendrick zu, nachdem er über die Frage nachgedacht hatte. „Ich weiß es nicht, denn ich habe ihn nicht darum gebeten. Für mich stand das nie zur Debatte.“
    Das hatte es von Anfang an nicht getan, fiel Kendrick unvermittelt ein, während Samuel anfing, aufgewühlt im Raum auf und abzulaufen. Er erinnerte sich daran, wie er nach den ersten Minuten, in denen er im Spielzimmer gesessen und weder ein noch aus gewusst hatte, einfach zu Matt gerollt war, um sich dieses Zeug auf dem Tisch erklären zu lassen. Kendrick verkniff sich ein Grinsen. Er war so naiv und unwissend gewesen, darüber amüsierte er sich heute noch.

    „Was ist das alles?“, fragte Kendrick und rollte zu dem Tisch, wo die Analkette und einige andere Sachen lagen, für die er keine Bezeichnung wusste. Er nahm eine Kette in die Hand, an deren Ende zwei metallene Teile befestigt waren, die für ihn wie Wäscheklammern aussahen. Kendrick schaute fragend zu Matt, der ihn amüsiert beobachtete.
    „Was denkst du, was das ist?“
    Kendrick zuckte mit den Schultern. „Würde ich dich fragen, wenn ich es wüsste?“ Er blickte zurück auf die Teile, die er in den Händen hielt. „Wäscheklammern?“
    Matt lachte und schüttelte den Kopf, als Kendrick erneut zu ihm sah. „Rate noch mal.“
    Kendrick warf noch einen Blick auf diese Klammern und klemmte sich eine davon schließlich an den Finger, was Matt wiederholt zum Lachen brachte. Auf seinen ratlosen Blick hin nahm Matt die andere Klammer in die Hand. Kendrick blieb der Mund offenstehen, als Matt sich die Klammer auf die linke Brustwarze setzte. Er tat das, ohne eine Miene zu verziehen, was Kendrick zugleich faszinierte und entsetzte, denn ihm verursachte schon die Klammer auf seinem Finger Schmerzen.
    „Nippelklemmen“, sagte Matt schließlich und nahm die Klammer wieder ab.
    Kendrick verzog das Gesicht. „Tut das nicht weh?“
    „Schmerzen kann man unter Kontrolle halten.“
    „Scheiße, das ist doch...“ Kendrick brach ab, als ihm klar wurde, was er im Begriff war zu sagen, aber Matt hatte ihn trotzdem verstanden.
    „Pervers? Abartig? Widerlich?“
    Kendrick zuckte ertappt zusammen und wurde rot. „Tut mir leid.“
    Matt schüttelte lächelnd den Kopf und nahm ihm die Klammer vom Finger, um das ganze Ding dann zurück auf den Tisch zu legen, bevor er sich neben ihn hockte und seinen Blick suchte.
    „Ich bin nicht sauer, wenn du mir ehrlich sagst, was du darüber denkst. Würdest du lügen, dann wäre ich wütend, aber nicht so. Du weißt nichts über das Spielen, Ken, daher musst du fragen, um zu verstehen. Also tu' es. Was immer du wissen willst, frag' einfach. Ich werde es dir erzählen.“
    Da fiel Kendrick im Augenblick nur eines ein. „Wieso hast du mich hergebracht? Warum hast du behauptet, wir hätten ein Date und dann...“ Kendrick brauchte drei Anläufe, um es über die Lippen zu bringen. „Dann fickst du mit diesem Typen vor meinen Augen. Wieso?“
    Statt einer Antwort lächelte Matt und hob ihn aus seinem Rollstuhl. Kendrick war viel zu überrascht, um zu widersprechen und fand sich auf einer Bank
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