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Frost, Jeaniene

Frost, Jeaniene

Titel: Frost, Jeaniene
Autoren: Nachtjaegerin
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ihr in den Nacken. Ein Dämon hatte
sie in der Hand. Schlimmer konnte es nicht kommen.
    Rom kniete
sich zu ihr auf den Boden, woraufhin sie zurückwich. »Ich zeige es dir.«
    Er presste
ihr die Hand auf die Stirn. Sie sah Licht, dann kamen die Bilder. Rom
inmitten eines Pentagramms, ihm gegenüber ein junger Mann mit roten Haaren.
»Gib mir Macht, wie du sie hast«, sagte der Rothaarige, »dann kannst du alles
haben, was du willst.« Rom berührte ihn, und er wurde schreiend
zurückgeschleudert.
    Wieder
grelles Licht und andere Bilder. Rom stand mit ausgestreckter Hand
vor dem Mann. Der Mann schüttelte den Kopf und wich zurück. Rom ging auf ihn zu
und brach in Wutgeheul aus, als um ihn herum ein Pentagramm sichtbar wurde.
Flammen erhoben sich aus den Linien, der Boden brach weg, und Rom war nicht
mehr zu sehen. Lange Zeit war da nichts als Feuer, dann eine Reihe
schrecklicher, blutrünstiger Bilder. Schließlich das Gefühl von Freiheit. Dann
wieder Dutzende Sterbende, bis schließlich ihre Tante Rose, Amber, Paul... und
sie selbst auftauchten.
    »Dein
Vorfahr Nathanial hat seinen Pakt mit mir gebrochen.« Roms Stimme war wie ein
Phantom in ihrem Ohr. »Lange Zeit hat er mich einsperren können, aber ich bin
wieder da, und ich will meinen Lohn.«
    Denise
schüttelte den Kopf, um die schrecklichen Bilder darin loszuwerden. »Und was
soll ich dazu beitragen?«
    »Anscheinend
versteckt er sich bei Vampiren oder Ghulen«, gurrte Rom. »Ich kann mich nicht
unter sie mischen, du aber schon. Finde ihn für mich. Bring ihn
mir, dann lasse ich dich und den Rest seiner Brut in Ruhe.«
    Den Rest
seiner Brut. Die Gesichter ihrer Eltern tauchten vor Denises innerem
Auge auf. Ihre Mutter oder ihr Vater, einer von beiden musste mit Nathanial
verwandt sein, denn sie, ihr Cousin und ihre Cousine waren es anscheinend auch,
und Rom hatte vor, Nathanials gesamte Familie auszulöschen, um ihn zu finden.
    »Ich finde
ihn«, versprach Denise.
    Roms
Finger glitten über ihre Arme. Vor Grauen bekam Denise eine Gänsehaut.
    »Ich
glaube dir ja, dass du es ernst meinst. Aber als zusätzlichen Ansporn ...«
    Sie wurde
fester gepackt; erneut durchzuckten furchtbare Schmerzen ihren Körper. Sie
konnte sich selbst schreien hören, aber Rom lachte nur unbekümmert.
    »Versuche,
nicht draufzugehen, ja? Das ist erst der Anfang.«
     
    Spade
rümpfte die Nase, als er in die Straße einbog, in der Denise wohnte. Ein
widerlicher Gestank drang durch das Lüftungssystem zu ihm ins Auto. Seine
Blicke suchten die Straße ab; irgendwo musste ein Motor brennen oder ein Dach
geteert werden, aber da war nichts. Der Gestank wurde schlimmer, als er in
Denises Einfahrt bog. Spade griff in seine Reisetasche und zog zwei lange
Silbermesser hervor, die er sich in die Ärmel steckte. Dann stieg er aus und
ging zur Haustür. Am Türrahmen schnupperte er gründlich.
    Schwefelgestank
erfüllte seine Lungen, so beißend, dass er hätte husten müssen, wenn er ein
Mensch gewesen wäre. Fluchend stieß Spade die Luft aus. Nur eine Kreatur hinterließ
einen solchen Geruch.
    Denise
MacGregor hatte sich ihre Erlebnisse also doch nicht nur eingebildet, aber
vielleicht kam Spade schon zu spät, um ihr das zu sagen.
    Mit einem
gezielten Tritt räumte er die Tür aus dem Weg, sprang hindurch und rollte sich
gleich darauf ab, um einem eventuellen Angriff auszuweichen. Denise lag
zusammengesunken vor einer Couch auf dem Boden, aber Spade rannte nicht
sofort zu ihr hin. Er ließ den Blick durchs Zimmer schweifen, um sich zu
vergewissern, dass niemand sonst da war.
    Sowohl im Ober-
als auch im Untergeschoss sah er in jedem Schrank und jedem Zimmer nach, fand
aber nichts. Als er sich vergewissert hatte, dass er nicht in eine Falle
geraten war, ging er zu Denise.
    Sie war
bewusstlos, bekleidet nur mit einem Bademantel, dessen Gürtel nicht verknotet
war. Und sie stank nach Schwefel, als hätte sie darin gebadet.
    Spades
Lippen pressten sich zu einer harten Linie zusammen, als er das Kleidungsstück
zurückschob. Er hatte sich auf das Schlimmste gefasst gemacht, fand aber
erstaunlicherweise keine Anzeichen von Gewalteinwirkung vor. Alles wirkte,
als wäre der Dämon gekommen, hätte Denise das Bewusstsein geraubt und wäre
wieder verschwunden.
    Spade zog
Denises Bademantel wieder zu, strich ihr die feuchte mahagonifarbene Haarsträhne
aus dem Gesicht, die sich dorthin verirrt hatte, und schüttelte sie leicht.
    »Denise,
wach auf.«
    Er musste
es ein paarmal versuchen, dann aber
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