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Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)

Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)

Titel: Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)
Autoren: Sophie Andresky
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und jede Drehung wie ein Vorspiel war und die mir währenddessen heiße Versprechungen von Dominanz und Unterwerfung ins Ohr flüsterte. Experimentierfreudig schälte ich mich im Hotelzimmer aus meinen High Heels, während sie weiter von Bondage und Demut erzählte. Von Vertrauen und Fantasie. Vom Hölzchen aufs Stöckchen kam. So eine Labertasche habe ich selten gehabt. Ich fing nur deswegen mit 69 an, damit sie endlich den Mund hielt.
    Unvergessen auch der Moment, als die WG -Kumpels meines One-Night-Stands plötzlich mitten beim Sex in der Tür standen und Streit wegen des leeren Bierkastens vom Zaun brachen und dabei demonstrativ ignorierten, dass ich nackt auf ihrem Mitbewohner saß. Oder das Pärchen, mit dem ich zu gern meine Fantasien vom flotten Dreier ausgelebt hätte, der dann aber unvorbereitet zu einem weniger flotten Fünfer mutierte, weil die beiden zwei sabbernde Riesenköter besaßen, die mit Mutanten-Zungen vor dem Bett hechelten.
    Und an die Nacht, in der sich beim Knutschen vor der Haustür plötzlich das Toupet des Mannes löste und ihm in die Stirn rutschte, möchte ich lieber nicht mehr denken. (Liebe Männer: Haarausfall ist nicht ehrenrührig, also klebt euch bitte keinen Mopp auf den Kopf!)
    Warum ich das Jagen und Erlegen trotzdem nicht lassen kann? Weil es doch immer Männer und Frauen gibt, die so hinreißend, intensiv und überwältigend sind, dass ich mich mit ihnen fühle wie Alice im Wunderland.
    Die letzte Nacht, in der alles stimmte, passierte wieder mal im Hotel. Ich weiß auch nicht wieso, aber alles an Hotels macht mich wuschig. Die flauschigen Teppiche in den Korridoren, die Kristalllüster, die Marmorbäder, die Uniformen der Pagen – und die Hotelbar natürlich. Nach einem langen Blick von meinem Cosmopolitan rüber zu seinem Martini war die Sache eigentlich klar. Meinen Namen wollte er nicht wissen, und ich habe nicht nach seinem gefragt. Im Zimmer zog er mich und sich komplett aus, mit BH und Höschen und allem, ohne seinen Kuss zu unterbrechen, und ließ sich durch nichts ablenken. Er war Petting-Weltmeister, und wenn ich eines liebe, dann Männer, die knutschen und fummeln können, als gäbe es nichts Besseres auf der Welt. Er fickte puristisch, erst Missionarsstellung und dann a tergo, mit Hingabe und Konzentration und so viel Freude an der Sache, dass ich zwischendurch dachte: »Der ist zum Ficken geboren.« Er wusste viel über Klitorisse und wie man ihnen huldigt, wartete meine Orgasmen charmant ab und machte dann bis zu seinem weiter, bis wir irgendwann schweißnass dalagen. Nach einer Weile küsste er mich innig auf die Hand, sah mir tief in die Augen und zog sich an. Ich habe ihn nie wieder getroffen. Aber in diesem Hotel steige ich immer gern ab und trinke in der Bar einen Cosmopolitan auf ihn.

Draußen nur Kännchen: One-Night-Stands (4)
    Da ist es am Morgen danach, dieses Gefühl, unangenehm wie der pelzige, abgestandene Mief im Mund, das »Bist-du-immer-noch-da?«-Gefühl. Da gibt es nichts: Das muss man(n) kaschieren. Darin sind Frauen meist gut. Und ein richtiger Mann kann das auch. Charmant, freundlich und souverän. Separates the boys from the men.
    Manchmal hat man Pech, dann wacht man mitten in der Rocky-Horror-Show auf. Der Easy Rider vom Vorabend entpuppt sich als Lazy-Couch-Potato, und statt sich mit den ersten Sonnenstrahlen auf sein Bike zu schwingen und lässig zum nächsten Highway zu brettern, hängt er gegen Mittag immer noch schnarchend in den Federn und speichelt auf mein Kopfkissen. Ich hatte mal einen, der begrüßte mich, noch während ich mich zu erinnern versuchte, ob er jetzt Mike oder Mick oder Miles hieß, mit dem Satz: »Was machen wir heute, mein Schatz?« Da stellen sich mir die Nackenhaare auf, denn Frauen, die sich von fremden Männern die Muschi lecken, den Finger in den Po stecken oder beim Ficken in der tibetanischen Schubkarre positionieren lassen, wissen genau, was sie tun. Und sie sind sich darüber im Klaren: Das Leben ist kein Ponyhof und ein One-Night-Stand kein Heiratsmarkt. Eindringen ja. Gern. Aber nicht einziehen.
    Man kann diesem Fremdsprachenunkundigen jetzt natürlich sachlich erklären, was das »One« in dem Wort »One-Night-Stand« bedeutet, doch meist schnallen die echten Klettverschlusstypen derartig subtile Hinweise nicht. Leider macht einem meist die Höflichkeit einen Strich durch die Rechnung.
    So wäre ich beim pupsenden Peter zum Beispiel sehr gern verwirrt aus dem Bett gesprungen, um hektisch zu
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