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Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)

Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)

Titel: Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)
Autoren: Sophie Andresky
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im Nickipulli ausgedacht, von dem ich nur noch weiß, dass er ein Faible für Käsesuppe hatte und versuchte, mir beim Abspülen an die Brüste zu fassen.
    Wie symbolisch das Tier war, das er für Buchfink gewählt hatte, konnte der Nerd natürlich nicht wissen, denn Buchfink, das stellte sich bald heraus, hatte zwei Leidenschaften: Bücher und Vögeln. Eine gute Mischung.
    Erstens kann man dann miteinander sprechen, während man gerade nicht übereinander herfällt, was angenehmer ist, als stumm nebeneinanderzuliegen und sich aus Langeweile die Schamhaare einzeln auszurupfen. Und zweitens ist der Spruch, dass Dumm gut fickt, absoluter Blödsinn. Nichts auf der Welt klappt besser mit weniger Hirn, das weiß man spätestens seit Frankenstein. Auf einer Gehirnhälfte zu vögeln bringt’s schon mal gar nicht, denn je mehr Lämpchen da oben brennen, desto mehr kann man gleichzeitig tun: fummeln und stoßen, knutschen und reden, stöhnen, atmen, kichern, seine Bandscheiben schützen, die brennenden Kerzen im Auge behalten und ans Eintüten denken.
    Buchfink hatte ein Haarnest auf dem Kopf, das in alle Richtungen abstand, er war mittelgroß, schlaksig und relativ still. Dass ich wohl doch nicht auf große, laute Partylöwen stehe, war das Erste, das ich bei ihm lernte. Dass graue Augen das Schönste überhaupt sind, brauchte ich nicht erst zu lernen, das wusste ich sofort, als ich seine sah. Was immer Buchfink bis zu diesem Wochenendtrip in seiner Freizeit gemacht hatte, es musste mit Ficken und Blättern zu tun gehabt haben, denn bei beidem kannte er sich aus, ohne es vor sich herzutragen.
    Ich war unerfahren bis auf einige Erlebnisse mit einem als Wiese verkleideten Mann aus Delmenhorst (während des Karnevals), einem ungeschickten Referendar, der zu stottern anfing, als es zur Sache ging, und einem unappetitlichen Moment mit einem Orthopäden sowie einigen sehr schönen Nächten mit Frauen.
    Unerfahren heißt in meinem Fall: nicht ungefickt, aber ungevögelt.
    Der große Höhenflug war bisher nicht dabei gewesen (die Mädels mal ausgenommen, an dieser Stelle grüße ich herzlich P. aus K., du scharfe Schnute) – mit Männern war alles eher Geiersturzflug, so etwa mit dem Orthopäden, der ein Ego wie ein Wasserkopf hatte und der mir im Bett berichtete, er habe seine erste Freundin siebenmal hintereinander zum Orgasmus gebracht, es aber bei mir noch nicht mal halbherzig versuchte.
    Buchfink brachte mir einige entscheidende Dinge über Sex bei.
    1.) Es gibt keinen anständigen und unanständigen Sex. Ich hatte bis zu diesem Moment immer gedacht, es gebe die saubere romantische Nummer mit Kerzenschein und Gewisper und dem gemeinsamen Milchkaffee am nächsten Morgen und dann die säuischen Sachen, die man höchstens mal mit jemandem macht, den man nachher nie wiedersieht. Ich lag gerade zwanzig Minuten nackt in Buchfinks Armen, da hatte ich seine Zunge auf der Klit und seinen Finger im Po. Und wenig später einen zweiten Finger in der Muschi. Mir ist das ja bis heute anatomisch nicht ganz klar (das hätte ich mal den Orthopäden fragen sollen), aber Buchfink konnte, wenn er mich beim Oralsex mit Daumen und Mittelfinger in Möse und Arsch fickte, beide Finger gegengleich bewegen. Dass Männer nicht multitaskingfähig sind, wäre damit also widerlegt. Man muss ihnen nur einen Anreiz hinhalten – eine tropfnasse, heiße Spalte zum Beispiel, mit einer wimmernden und fiependen Frau daran. Hier möchte ich mich auch bei der Textilwissenschaftsstudentin entschuldigen, dass ich ihr Tier für mich so blöd fand, denn möglicherweise habe ich tatsächlich gefiept wie ein Chinchilla, und möglicherweise habe ich auch mit dem Schnäuzchen gezuckt, als es mir kam. Buchfink zumindest behauptete das.
    2.) Peinlich ist nix. Fand Buchfink. Da hatte er recht. Finde ich. Die Pupsgeräusche, wenn man auf allen vieren gevögelt wird und sich dann wieder umdreht zum Beispiel, ja mein Gott. Den Speichelfaden am Kinn, geschenkt. Das sinnlose Gestammel und hysterische Gekicher. Die Schweißränder in den Falten der Speckröllchen. Das Knacken der Knie, das Kreischen, wenn man zufällig an eine kitzlige Stelle kommt, das saugende Schmatzen, wenn sich zwei aneinandergepresste Bäuche gegenseitig vakuumiert haben. Aus dem Bett zu plumpsen, weil man an das Kondom auf dem Boden nicht rankommt, die Nachttischlampe dabei umzureißen und sich am heißen Schirm zu verbrennen, mittendrin von der im Bett liegenden Katze attackiert zu werden oder die bequeme
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