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Fröhliche Ferien am Meer

Fröhliche Ferien am Meer

Titel: Fröhliche Ferien am Meer
Autoren: Mary Scott
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daß
er seine Ferien in Tainui verbringen wird.«
    »Er schaut sicher einmal
herein, wenn du da bist, aber die Sache scheint nicht ganz seinem Geschmack zu
entsprechen. Ich bin erstaunt, daß die anderen hinfahren möchten, aber
natürlich ist Angela ziemlich unberechenbar.«
    Ihre Mutter hatte sie als
>störrisch< bezeichnet, denn Angela hatte als >meine kleine
Haustochter< nicht eingeschlagen. Shelagh war zwar kühl gewesen, aber hübsch
und anpassungsfähig; Angela jedoch besaß keine dieser Eigenschaften. Alicia
machte es keinen Spaß, bei ihren Freunden mit ihr anzugeben, und sie stellte
sie entschuldigend als >mein geliebtes häßliches Entlein< vor. Das nahm
Angela übel, und Haus und Garten langweilten sie. Am meisten langweilte sie
ihre Mutter.
    Sechs Monate lang hielt sie es
aus, und dann verkündete sie ihre Absicht, die Universität zu besuchen und ein
Examen zu machen.
    »Examen? Du wirst doch um
Himmels willen kein Blaustrumpf werden, Liebling? Solche Mädchen werden nur
noch geheiratet, wenn sie hübsch sind.«
    »Ich habe gar nicht vor,
geheiratet zu werden. Ich will einen Beruf haben. Mir liegt es nicht, einen
Haushalt zu führen.«
    »Aber das ist die Aufgabe einer
Frau«, sagte Alicia, die sich immer erfolgreich davor gedrückt hatte. »Wenn du
weggehst, was soll ich dann tun? Aber Angela, du wirst doch deine Mutter nicht
verlassen?«
    Angela betrachtete kühl die
dramatische Verkörperung einer schönen, hilflosen Frau, die keine Schulter hat,
um sich anzulehnen, und ließ sich in der nächsten Woche an der Universität
einschreiben. Ihr Vater, der froh war, daß Alicia endlich einmal ihren Willen
nicht bekommen hatte, bezahlte eine Haushälterin, um Ersatz zu schaffen.
    Drei turbulente Jahre hatte
Angela jetzt dort verbracht. Sie war nur eine mittelmäßige Studentin, und ihr
Haupterfolg lag auf gesellschaftlichem Gebiet. Fest entschlossen, das Beste aus
dem Leben zu machen, hatte sie sich in einen Kreis junger Leute mit
fortschrittlichen Ideen begeben, der von den solideren Studenten scherzhaft als
>die klugen Zeitgenossen< bezeichnet wurde. Endlich von ihrem Komplex als
häßliches Entlein befreit, hatte Angela sich eifrig bemüht, mit ihnen
mitzuhalten. Es war ihr gelungen, aufzufallen, und sie bildete sich ein, daß
sie außergewöhnlich glücklich war. Zumindest bis vor sechs Monaten. Maxwell
hatte fröhlich zu seiner Lieblingstochter gesagt: »Warte nur, bis Freddie
bereit ist, geopfert zu werden. Dann kannst du dich auf ein Donnerwetter gefaßt
machen.«
    Aber Freddie blieb verschont,
denn als sie sechzehn war und ihr letztes Schuljahr kam, beschloß Alicia, noch
einmal nach Irland zu fahren, um ihren Vetter Frederick zu besuchen, >bevor
es zu spät ist<. Nachdem Maxwell erklärt hatte, daß sie das schon dreimal
getan habe, zahlte er resigniert das Fahrgeld und veranlaßte Angela, sich eine
Wohnung zu suchen.
    »Zwei Schlafzimmer, dann kannst
du Freddie in den Ferien zu dir nehmen, wenn sie nicht weiß, wo sie hingehen
soll«, sagte er unbesorgt und zog sich wieder auf seine Farm zurück, in der
festen Überzeugung, seine Familienpflichten voll erfüllt zu haben.
    Freddies Karriere in der Schule
war aufsehenerregend, wenn auch nicht gerade akademisch gewesen. Sie war
hervorragend im Sport; alles andere lag ihr nicht. Von Zeit zu Zeit kam sie in
die Wohnung, um unaufhörlich über ihre Zukunftsprobleme zu sprechen. Was sollte
sie tun? Sicher konnte ihr Angela einen Rat geben? Das alles war ziemlich
schwer für ein Mädchen, das sich nicht an seine Eltern wenden konnte.
    Es war eine große
Erleichterung, als dieses Problem für ein Jahr verschoben wurde. Vor Ende des
letzten Schuljahres hatte ihre Direktorin Freddie vorgeschlagen, sie solle als
vorläufige Assistentin der Sportlehrerin in den Lehrkörper eintreten. Freddie
war überglücklich. »Mir fällt wirklich ein Stein vom Herzen. Dir sicher auch.
Du mußt es schrecklich satt haben, daß ich immer hierherkomme.«
    »Natürlich nicht«, sagte Angela
schnell und mit schlechtem Gewissen. Hatte sie gezeigt, daß ihr diese jüngere
Schwester manchmal im Weg war? Zum Beispiel, wenn eine tolle Party lief, oder
wenn sie eifrig die Werke von Dylan Thomas gebüffelt hatte und sie ausgiebig
mit Dr. Millar diskutieren wollte.
    »Oh, du warst immer so nett,
aber deine Freunde sind so klug und ich nicht. Aber ich bin gut im Sport, und
ich werde etwas vom Leben sehen, wenn ich erst zum Lehrkörper gehöre. Eine der
Lehrerinnen hat sich letztes Jahr
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