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Fröhliche Ferien am Meer

Fröhliche Ferien am Meer

Titel: Fröhliche Ferien am Meer
Autoren: Mary Scott
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dem
kläglichen Bemühen, sie zu überspielen, stand vom Tisch auf und sagte munter,
aber gelassen über ihre Schulter: »Ist schon gut, Max.« (Sie hatte ihn immer so
genannt, trotz der Proteste ihrer Mutter gegen >plumpe
Vertraulichkeiten<) »Ich verstehe — aber vergiß nicht, uns aufzusuchen, wenn du kannst.«
    Das hatte er, zwischen
Geldverdienen und Vergnügen, getan. Er war immer vermögend gewesen, denn er
hatte Geld geerbt, und was sich schließlich als noch wichtiger erwies, er hatte
auch Land geerbt. Seine Pläne standen schon lange vor der Trennung fest. Er
verkaufte seine große Schaffarm und investierte das Kapital in den Unterhalt
für seine Frau und seine Familie. Brauereiaktien waren vielleicht nicht allzu
romantisch, und Alicia >weinte den weiten Äckern nach<, aber sie waren
zuverlässig und von Kriegen oder Krisen ziemlich unabhängig.
    Er behielt ein ausreichendes
Einkommen für sich selbst, und, weil er das Land liebte, außerdem eine kleine
verwilderte Farm, die er billig gekauft hatte und an der er gerne
Verbesserungen anbrachte. In den schlechten Jahren trug sie gerade einen
Arbeiter, aber Max konnte dort in der Nähe des Busches, den er liebte, eine
Hütte bauen. Hier überstand er harte Zeiten, von denen seine Familie nichts
wußte. Jetzt warf die Farm einen guten Gewinn ab, und er verbrachte noch immer
einen Teil seiner Winter dort.
    Im Sommer kreuzte er glücklich
in seiner Jacht umher, die er Angel nach seiner Lieblingstochter getauft
hatte. Manchmal war er allein, manchmal hatte er einen Mann als Kameraden bei sich,
manchmal eine attraktive, aber undefinierbare Gestalt, die verschwand, sobald
sie den Hafen erreichten, und am Abend vor der Abfahrt wieder an Bord kroch. Es
war selten dieselbe Gestalt, denn er war vorsichtig genug, jeder ernsthaften
Bindung aus dem Wege zu gehen. Eine erneute Heirat zog er nicht einen
Augenblick lang in Betracht.
    Es war ein angenehmes Leben. Er
war sehr zufrieden damit und verschwendete keine Zeit an traurige Gedanken.
Gewissensbisse waren ihm unbekannt. Er hatte für seine Freiheit bezahlt und
wollte sie genießen.

2
     
    Freddie sagte: »Warum müssen
wir diesen Brief noch heute abend abschicken? Ich müßte einen Umweg machen, und
es eilt doch nicht. Sie werden nicht kommen. Shelagh reist bestimmt mit ihrem
lieben Robert irgendwohin, und Bill hat die Familie schon lange aufgegeben. Der
Brief kann bis morgen warten.«
    Aber Angela drückte ihr sehr
bestimmt den Umschlag in die Hand. »Der Film fängt nicht vor acht Uhr an, und
das Postamt ist gleich um die Ecke. Schick ihn ab, dann brauchen wir nicht mehr
daran zu denken. Sie werden sicherlich nicht daran interessiert sein.«
     
    Der Brief erreichte Shelagh Anson drei Tage später.
Er enthielt ein Postskriptum von Angela. >Ich glaube kaum, daß Ihr kommen
werdet, aber macht es möglich, wenn Ihr irgend könnt. Wir fahren hin.< Sie
reichte den Brief ihrem Mann, und als er ihn zu Ende gelesen hatte, beobachtete
er sie schweigend. Sie sah ihn nicht an, sondern saß mit abgewandtem Kopf da,
auch ganz schweigsam und völlig unbeweglich. Schließlich sagte sie leise: »Ich
glaube, das ist der Anlaß, auf den wir gewartet haben.«
    Er antwortete nicht sofort,
sondern ging zum Fenster und sah in den Garten hinaus, den Shelagh angelegt
hatte. Plötzlich drehte er sich um: »Bist du sicher? Wird es dir nicht leid
tun? Bist du ganz sicher?« Ihre blauen Augen sahen fest in die seinen. Sie
nickte, sagte aber nichts.
    Shelagh mit dem keltischen
Namen und der Hautfarbe einer wilden Rose war seit drei Jahren verheiratet. Sie
hatte keine Vorliebe für irgendeinen Beruf gezeigt, hatte die Schule mit einem
guten, aber nicht überragenden Zeugnis verlassen und war nach Hause
zurückgekehrt, um mit ihrer schwierigen Mutter in scheinbarer Harmonie zu
leben. Alicia war erfreut gewesen; das war die Tochter, die sie sich wünschte.
Ein hübsches kleines Ding, aber keine Rivalin für ihre eigene hervorragende
Schönheit. »Dem lieben kleinen Mädchen scheint es zu gefallen, einen Haushalt
zu führen und sich um Gäste zu kümmern. So angenehm und nützlich.«
    Was das liebe kleine Mädchen
wirklich empfand, wußte niemand. Ihre Beschäftigung fand sie in der Anlage
vieler kleiner Gärten, von denen sie sich mit stillem Schmerz trennte, wenn
ihre rastlose Mutter in eine andere Stadt zog. Sie war sehr hübsch, und
natürlich hatte es junge Männer gegeben, die warteten, hofften und sich
schließlich angesichts der sanften
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