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Fröhliche Ferien am Meer

Fröhliche Ferien am Meer

Titel: Fröhliche Ferien am Meer
Autoren: Mary Scott
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Mann verlobt.«
    Angela sah skeptisch aus, stimmte jedoch zu, daß ihre Schwester >erwachsene Kleider< haben müsse. Sie war nicht fähig, Freddie davon abzuhalten, ein elegantes Abendkleid zu kaufen, das einer Frau von dreißig gestanden hätte, redete ihr jedoch ein, daß es falsch sei, bei ihrer herrlichen Haut zuviel Make-up zu benutzen.
    »Oh, sei doch nicht langweilig, Angela. Du bist doch selbst nicht auf den Kopf gefallen. Für mich beginnt jetzt ein neues Leben. Erwachsen und unabhängig. Ich verdiene auch Geld. Ich werde alles mögliche erleben, und ich muß doch darauf vorbereitet sein.«
    Im Laufe des nächsten Jahres sahen sich die Schwestern seltener. Freddie wurde mit Einladungen überschwemmt, ihre Ferien in den Familien der älteren Mädchen zu verbringen. Sie war jetzt der Schwarm der Schule, und wahrscheinlich merkte die Direktorin, daß es wohl ein Fehler gewesen war, ein so junges und hübsches Mädchen in ihren Lehrkörper aufzunehmen. Obwohl Freddie bei Geschenken pflichtbewußt die Stirne runzelte, sah sie in ihnen doch einen geheimen Trost dafür, daß sie erstaunlich wenig junge Männer traf. Das Leben im Lehrkörper war nicht viel anders als das einer Vertrauensschülerin. Im großen und ganzen hatte sie es sehr enttäuschend gefunden.
    Jetzt war es zu Ende, und seit einer Woche befand sie sich wieder in der Wohnung, äußerst unruhig und Angela ständig mit Fragen über ihre Zukunft bombardierend. Im Augenblick schwankte sie zwischen dem Wunsch, auf die Bühne zu gehen — eine Karriere, für die sie außer ihrer überraschenden Schönheit keinerlei Voraussetzungen mitbrachte — und dem Versuch, sich einer der Fluglinien als Stewardeß aufzudrängen. Die letzte Ambition zerstörte Angela unbarmherzig.
    »Das ist eine verrückte Idee. Wahrscheinlich bist du sowieso zu groß, und außerdem wird dir in der Luft ganz bestimmt schlecht. Erinnerst du dich, wie wir mit der Angel in schlechtes Wetter gerieten? Und denk nur an den Tag, als der Taxifahrer auf der kurvenreichen Straße zu schnell fuhr.«
    Freddie bekam einen hochroten Kopf. »Es ist gemein, mich an all das zu erinnern. Ich habe mich schon sehr gebessert, jedenfalls, wenn es nichts Fettes zu essen gibt. Ich könnte auf ein College gehen. Ihr scheint dort sehr viel Spaß zu haben. Aber ich habe nicht genug Grips dazu.«
    »Hast du wohl, wenn du dir die Mühe machst, ihn zu benutzen.«
    »Ich glaube nicht, daß ich es wirklich möchte. Wenn ich das nur wüßte. O Jammer! Was kann ein Mädchen tun, wenn es zu nichts taugt außer zum Sport?«
    »Es kann zum Beispiel Sport trainieren. Und du hast noch viele andere Vorzüge, obwohl das Aussehen natürlich deine starke Seite ist. Eigentlich bei der ganzen Familie — außer bei mir.«
     
    Das gute Aussehen war ganz sicher William Johns Stärke, obwohl er es heftig bestritten hätte. Als er ein paar Tage später den von Shelagh beförderten Brief seiner Mutter las, sah er etwas blasser aus als gewöhnlich, weniger stark, aber nicht weniger hübsch. Plötzlich ging er leicht hinkend zum Telefon und rief seinen Seniorpartner zu Hause an. Dinah, die zwanzigjährige Tochter, das einzige Kind, nahm den Hörer ab.
    »Oh, Bill! Soll ich Vater rufen?«
    »Nein, ich möchte dich sprechen. Ich habe dir einen Vorschlag zu machen.«
    »Ja?« Ihre Stimme klang jung und ziemlich außer Atem. »Aber solltest du auf den Füßen sein? Ich bin sicher, du müßtest im Bett bleiben. Es ist nicht gut für dich...« Er unterbrach sie schroff. Er war verärgert, und seine Stimme klang scharf. »Es geht mir gut. Ich habe genug vom Bett. Die Sache ist die, Dinah, ich habe einen Brief von Shelagh bekommen.«
    »Oh, wirklich? Sie müssen sich schreckliche Sorgen machen. Wegen deiner Krankheit meine ich.« Sie war jetzt nervös, da sie merkte, daß sie sich auf gefährlichen Boden begeben hatte.
    »Tun sie nicht, einfach deshalb, weil sie nichts davon wissen. Wir sind in alle Winde verstreut, und es gab keinen Grund, sie aufzuregen.«
    »Oh, aber sie hatten bestimmt ein Recht, es zu wissen? Ich meine...«
    Jetzt klang seine Stimme ausgesprochen verärgert. »Das ist bei uns anders. Wir regen uns nicht unnötig auf, und wir sind schon seit langem keine richtige Familie mehr. Es ist besser so. Jetzt, da es vorbei ist, werde ich es ihnen natürlich schreiben. Aber darum geht es nicht. Ich wollte dir nur erzählen, daß die anderen offensichtlich planen, Ferien in Tainui zu machen — kennst du den kleinen Ort an der
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