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Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Titel: Frisch geküsst, ist halb gewonnen
Autoren: Susan Mallery
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ich Kinder auf, die traumatische Verluste erlitten haben oder Opfer von Gewaltverbrechen geworden sind. Ich bringe ihnen bei, wie man in meiner Welt überlebt. Das hilft ihnen, sich wieder in ihrer eigenen Welt zurechtzufinden.“
    Izzy starrte aus dem Fenster und schien ihn offensichtlich zu ignorieren. Er fragte sich, wie viel sie wirklich sehen konnte.
    „Deine Schwestern haben mich gebeten, dich für ein paar Wochen bei mir aufzunehmen und dir zu helfen, dich an das Blindsein zu gewöhnen.“
    „Ich bin nicht blind“, gab sie scharf zurück. „Ich habe noch dreißig Prozent Sehkraft.“
    „Du benimmst dich aber so, als seist du blind“, sagte er. „Du hast dich einen Monat lang in deinem Zimmer versteckt.“
    „Es ist ja nicht so, als hätte ich etwas anderes tun können.“
    „Du meinst, dein Leben sei vorbei? Wegen einer kleinen Herausforderung? Das ist beeindruckend.“
    „Halt den Mund“, schrie sie. „Du weißt ja nicht, wovon du da redest. Du kannst sehen.“
    „Wäre es nicht interessant, wenn ich es nicht könnte?“ Er scherte ein wenig seitlich aus, das Auto schwankte leicht. Izzy schaute trotzdem nicht auf.
    „Sehr lustig.“
    „Fand ich auch“, gab er zurück. „Sieh mal. Sie machen sich Sorgen um dich. Deine Schwestern, meine ich“, fügte er hinzu, für den Fall, dass sie ihm nicht folgen konnte.
    Dieses Mal schaute sie ihn an, aber nur, um die Augen zu verdrehen. Ihre haselnussfarbenen Iriden waren von ihrer Verletzung verschont geblieben. „Ich bin durchaus in der Lage, einer Unterhaltung zu folgen. Ich bin aller Wahrscheinlichkeit nach sogar klüger als du.“
    „Das bezweifle ich.“
    „Ach, bitte.“
    „Wie klug ist es denn wohl, auf seinem Hintern zu sitzen und sich selbst zu bemitleiden?“
    Sie straffte die Schultern und starrte ihn wütend an. „Ich habe eine Explosion überlebt“, sagte sie ganz langsam, wie um sicherzustellen, dass er sie verstand. „Ich hätte getötet werden können.“
    „Bist du aber nicht.“
    „Ich war ernsthaft verletzt und habe einen Großteil meiner Sehkraft eingebüßt.“
    „Die du schon morgen zurückbekommen könntest, wenn du dich wegen der Operation nicht so mädchenhaft anstellen würdest.“
    Er warf einen Blick in den Rückspiegel und sah, wie sie die Augen verengte.
    „Mädchenhaft?“, fragte sie leise.
    „Ja. Du weißt schon. Angsthase. Bisschen zu kurz gekommen, als der Mut verteilt wurde.“
    „Das reicht!“, schrie sie. „Lass mich raus. Lass mich sofort raus oder ich schwöre, ich werde dich eigenhändig umbringen. Ich reiße dich mit meinen bloßen Händen in Stücke und verfüttere deine Überreste an die Schlangen.“
    „Schlangen essen kein menschliches Fleisch.“
    „Halt den Mund.“
    „Skye hat gar nicht erwähnt, dass du so hysterisch bist.“
    „Lass mich raus.“
    „Nein.“
    Sie krallte ihre Finger in das Gitternetz und rüttelte daran, aber es hatte schon ganz anderen Sachen als einer dünnen Frau ohne Muskeln widerstanden.
    „Sie hat mich allerdings gewarnt, dass du schwierig bist“, sagte er. „Dafür habe ich einen Aufschlag genommen.“
    Izzy ließ sich in den Sitz zurücksinken und fuhr fort, wieder aus dem Fenster zu starren.
    „Wenn du dich nicht operieren lassen willst, wirst du mit dem leben müssen, was du hast“, sagte er. „Und an der Stelle trete ich auf den Plan. Ich werde dir beibringen, wie das geht. Du bleibst bei mir, bis du wieder auf eigenen Füßen stehen kannst.“
    „Und was, wenn ich gar nicht auf eigenen Füßen stehen will?“
    „Du meinst, deine Schwestern haben Lust, sich den ganzen Tag um dich zu kümmern? Sie haben ihr eigenes Leben. Du bist was? Fünfundzwanzig? Sechsundzwanzig? Und so schnell bereit aufzugeben?“
    „Fahr zur Hölle.“
    „Da war ich schon.“
    Er bog auf die vertraute, asphaltierte Privatstraße ein und fuhr auf das zweistöckige Haupthaus zu. Er hatte die heruntergekommene Ranch vor knapp acht Jahren gekauft. Die Farmer der umliegenden Ranches mieteten seine Weiden für ihr Vieh, und er nutzte acht Hektar der Wildnis für seine Kurse. In dem großen Stall stand ein Dutzend Pferde, und auf dem Gelände verteilt fanden sich mehrere Gästehäuser, die er für seine Klienten gebaut hatte. Außerdem gab es einen Gemeinschaftsraum, eine Küche, die jedem Restaurant zur Ehre gereicht hätte und bis zu fünfzig Personen verköstigen konnte, und einen großen Medienraum, der es mit jedem Multiplexkino aufnehmen konnte.
    Izzy würde sich allerdings
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