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Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Titel: Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi
Autoren: Sandra Duenschede
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gleich den Kopf, als sie heranstürmte.
    »Tut mir leid, aber er ist nicht gekommen.«
    Und nun? Erikas Atem setzte aus, als ihr bewusst wurde, was das bedeutete. Sie würden ohne Heinrich nach Hause fahren.
    »Aber wir müssen zur Polizei. Das müssen wir doch melden«, kreischte sie durch den Bus. Die anderen Mitreisenden blickten Erika größtenteils verständnislos an. Sie waren müde von dem langen Tag und wollten nach Hause.
    »Außerdem ist er keine 24 Stunden weg. Da unternehmen die eh nichts«, erklärte Rudolf Lange, der einst selbst bei der Polizei gearbeitet hatte und sich auskannte.
    »Ja, aber …« Erika war sprachlos. Konnten sie denn gar nichts machen?
    »Du kannst ja hierbleiben«, schlug Erna Hansen vor, doch der Gedanke, allein in Hamburg zu bleiben, erschrak Erika noch mehr. Sie kannte niemanden in der Stadt. Wo konnte sie hin? Wie sollte sie Heinrich finden? Sie schüttelte den Kopf, woraufhin der Busfahrer die Türen schloss und losfuhr.

3. Kapitel
    »Michel meldet leblose Person im Volkspark, unterhalb des Pavillon Nähe Schnackenburgallee«, hallte die Stimme des Wachhabenden, der den Funkspruch der Einsatzzentrale empfangen hatte, durch die Sprechanlage des Polizeikommissariats in Bahrenfeld. Von einer Sekunde auf die andere brach Hektik in dem Gebäude aus. Türen schlugen, eilige Schritte waren zu hören, Stimmengewirr erfüllte das Treppenhaus. Jeder verfügbare Polizist rannte zu den Einsatzfahrzeugen, die kurz darauf mit Blaulicht und Martinshorn den Hof in Richtung Volkspark verließen.
    Polizeihauptkommissar Franke war mit seinem Kollegen als Erster am Fundort und traf beinahe zeitgleich mit dem von der Einsatzzentrale angeforderten Notarztwagen ein.
    Am Wegesrand stand eine junge Frau, anscheinend eine Hundeausführerin. Um sie herum kläfften wild sechs Hunde, doch diesen Höllenlärm schien die Frau gar nicht wahrzunehmen. Stumm und mit starrem Blick wies sie mit ausgestrecktem Arm ins Unterholz.
    Franke bückte sich und gab dem Notarzt ein Zeichen, ihm zu folgen. Geduckt schlugen die beiden sich durch das Geäst, das um diese Jahreszeit beinahe undurchdringlich war. Die Sonne hatte kaum eine Chance durch das dichte Blätterwerk über ihnen zu dringen, dementsprechend schummerig war es im Gehölz. Dennoch sahen sie den reglosen Körper schnell, wahrscheinlich weil sie danach gesucht hatten.
    Der Kommissar ließ dem Mediziner den Vortritt. Zunächst war es wichtig festzustellen, ob die Person noch lebte. Menschenleben ging immer vor Tatortsicherung. Doch nach wenigen Augenblicken schüttelte der Arzt den Kopf.
    »Am besten, Sie rufen gleich jemanden von der Mordkommission und die Spurensicherung«, empfahl er, als er sich zu Franke umblickte. »Bei der Kopfverletzung«, er wies auf eine Wunde am Hinterkopf des Toten, »bin ich mir nämlich nicht sicher, ob die nur von einem Sturz herrührt.«

    Peer Nielsen hatte das Polizeipräsidium an diesem Nachmittag früh verlassen, um sich mit seinem besten Freund Sören in Eimsbüttel zu treffen. Er hatte ohnehin Rufbereitschaft und konnte nicht wirklich Feierabend machen, aber bei dem schönen Wetter ließ sich die Wartezeit bis zu einem eventuellen Einsatz auch gut in einem Biergarten überbrücken; auch wenn man sich nur eine große Apfelschorle genehmigen konnte. Ohnehin hatte er Sören in der letzten Zeit sehr vernachlässigt. Bis zu seiner Beförderung hatte er geackert wie ein Pferd, und danach war es erst richtig losgegangen. Die Aufgaben als Leiter einer Mordbereitschaft waren umfangreicher, als er gedacht hatte. Daher waren mittlerweile fast zwei Monate vergangen, seit Sören und Peer zusammen gesessen hatten.
    »Schön, dass es geklappt hat«, freute sich der Freund deshalb, als sie auf ihr Wiedersehen anstießen. »Und gratuliere noch mal zur Beförderung.«
    Sie hatten jeweils einen großen Schluck getrunken und Peer wollte gerade über seine ersten Tage als Chef berichten, da klingelte sein Handy. Entschuldigend zuckte er mit den Schultern und nahm das Gespräch an.
    »Wo?« Er runzelte die Stirn, während er der Stimme am anderen Ende lauschte. »Und?« Die Furchen in seinem Gesicht wurden tiefer. »Ja, ja, ich komme.« Er legte auf. »Mist.«
    Sören blickte ihn enttäuscht an. »Einsatz?«
    »Hm. Leichenfund im Volkspark. Sorry, aber ich muss los.« Er stand auf, zog aus seiner Hosentasche einen Zehn-Euro-Schein, den er auf den Tisch legte, und klopfte Sören auf die Schulter. »Bist eingeladen.«
    Wenig später stieg Peer
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