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Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Titel: Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi
Autoren: Sandra Duenschede
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Morgen!«
    »Moin!«
    »Ich rufe wegen der Vermisstenanzeige an.« In Thamsens Magengegend machte sich sofort ein ungutes Gefühl breit.
    »Ja?«
    »Haben Sie ein Bild von dem Mann?«
    »Wieso?«
    »Na, wir haben hier eine nicht identifizierte Leiche. Wurde gestern im Volkspark aufgefunden. Die Beschreibung könnte passen.«
    Dirk Thamsen schluckte. So schnell hatte er nicht mit Ergebnissen gerechnet, und erst recht nicht mit solchen. Wenn die Leiche überhaupt der vermisste Dagebüller war. Aber das ließ sich herausfinden, denn Erika Matzen hatte tatsächlich ein Foto ihres Mannes da gelassen. ›Sie müssen doch wissen, nach wem Sie suchen‹, hatte sie behauptet und aus ihrer Geldbörse ein Bild von Heinrich Matzen gezogen.
    »Ich scanne das Bild eben ein und maile es Ihnen.«
    »Gut, danke.«
    Thamsen legte auf und erhob sich von seinem Stuhl. Das Bild und den Ausdruck der Vermisstenanzeige hatte sein Mitarbeiter mitgenommen.
    »Ansgar?«, rief er über den Flur, da dessen Büro direkt gegenüber lag. »Kann ich die Anzeige von Erika Matzen noch einmal haben?« Der andere Beamte erschien kurz darauf mit einer Mappe in der Hand im Türrahmen.
    »Wieso?«
    »Die Hamburger Kollegen haben da unter Umständen was und brauchen einen Scan von dem Foto.«
    »Kann ich erledigen«, bot der junge Polizist an.

    Peer Nielsen starrte auf den Bildschirm seines Computers und wartete darauf, dass in seinem Posteingang endlich ein kleiner Briefumschlag aufblinkte. Am Morgen hatte er flüchtig seine Mails durchgeschaut, zwischen denen er die Anzeige aus Niebüll entdeckt hatte. Könnte deine Leiche sein, hatte der Kollege, der ihm die Nachricht weitergeleitet hatte, beigeschrieben. Und tatsächlich, Alter und Aussehen stimmten zumindest ungefähr überein. Auch der Zeitpunkt des Verschwindens von Heinrich Matzen könnte zu ihrem Toten passen, denn lange hatte die Leiche dort unterhalb des Pavillons nicht gelegen. Das jedenfalls hatte der Kollege ihm gestern vor Ort dann doch sagen können, da die Leichenstarre noch nicht voll ausgeprägt gewesen war.
    Peer trommelte mit den Fingern auf dem Schreibtisch, den Blick starr auf den Bildschirm gerichtet. Wie lange brauchen die denn, um ein Foto einzuscannen? In einer Viertelstunde musste er los. Dr. Choui, der Gerichtsmediziner, hatte für zehn Uhr die Obduktion angesetzt. Es wäre gut, wenn er das Foto zu diesem Termin mitnehmen könnte. Somit wäre ein Abgleich mit der Leiche möglich. Eine offizielle Identifizierung durch die Familie würde es trotzdem geben, aber erst mussten sie die Angehörigen überhaupt bestimmen. Und dann blieb die Frage, warum war der Mann tot?
    Endlich ertönte das Signal und der Briefumschlag blinkte auf dem Bildschirm. »Na endlich«, stöhnte Peer und öffnete eilig den Anhang. Das Foto schien älteren Datums zu sein und die Qualität war auch nicht berauschend. Aber auch wenn der Mann auf dem Foto jünger aussah – Peer neigte den Kopf zur Seite – er könnte es vielleicht … Er betätigte den Druckbutton, nahm anschließend das Bild und steckte es in seine Tasche. Eilig verließ er sein Büro.
    Der Verkehr war um diese Zeit wie immer zäh in Hamburg. Eigentlich war er fast immer zäh, es sei denn, man fuhr nachts. Und dann diese Ampelschaltung. Grüne Welle? Fehlanzeige. Ständig stand er an einer der zahlreichen roten Ampeln, die selbst auf den Haupteinfallstraßen nicht aufeinander abgestimmt waren. Endlich grün, warum fuhren die anderen denn nicht? Die wenigen Kilometer nach Eppendorf erschienen ihm wie eine Ewigkeit. Nach quälenden 20 Minuten bog er endlich auf den Parkplatz vor dem Gebäude der Rechtsmedizin ab.
    Er war spät dran. Eilig stieg er aus dem Wagen und lief zum Eingang hinüber.
    »Hallo Peer«, begrüßte ihn die junge Dame am Empfang. »Zehn Uhr Obduktion bei Dr. Choui?« Er nickte. »Na, dann geh schon mal runter. Kennst dich ja aus.« Sie betätigte den Türöffner. Im unteren Bereich des Gebäudes deutete nichts darauf hin, dass man sich hier in einem rechtsmedizinischen Institut befand – wenn man mal von dem Leichenwagen absah, den man durch die Glastür vor dem Seiteneingang stehen sehen konnte. Ansonsten wirkte alles eher wie in einer normalen Klinik.
    Peer Nielsen öffnete die Tür zum Keller und stieg die Treppe hinab. Noch ehe er die letzte Stufe erreichte, spürte er wie immer bei solchen Terminen dieses beklemmende Gefühl, das ihm beinahe die Luft abschnürte. Und spätestens vor der Glastür mit dem Hinweis
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