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Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese

Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese

Titel: Freundinnen wie diese - Koslow, S: Freundinnen wie diese
Autoren: Sally Koslow
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häufen sich. Und bei dir? Wie läuft’s mit der Vollzeit?«
    Als Chloe ging, hatte ich auch ihre Hälfte unseres Jobs übernommen. Mein Gehalt hatte sich verdoppelt, meine Frustration ebenfalls. Ich fühlte mich gelangweilt und unterbezahlt. Tom und ich hatten ausgerechnet, dass wir wohl erst mit fünfzig die Anzahlung für eine eigene Wohnung zusammengekratzt haben würden. »Die Arbeitstage sind lang«, sagte ich.
Und langweilig.
»Ich bin ziemlich erschöpft.« Auch dazu kann Langeweile führen. »Aber Geschäftsreisen gibt’s nicht, wenn man von New Jersey absieht.« Wenn man mich nach San Francisco   – oder auch nur nach Milwaukee   – geschickt hätte, ich hätte mich nicht beschwert.
    Ich dachte an die Heerschar von Fragen, die ich nicht stellen konnte.
Hattest du Xander in Verdacht, in etwas verwickelt zu sein, ehe er aufflog?
Ich nicht.
Wie geht es ihm jetzt?
Vor einer Weile hatte Jules angedeutet, dass er in einer psychiatrischen Klinik gewesen sei, aus Loyalität Chloe gegenüber aber nicht mehr verraten.
Was ist es für ein Gefühl, wenn Reporter die eigene Haustür belagern?
Mich würde es zerstören, und meine Ehe gleich mit.
Wie gefällt es dir, die Hauptverdienerin
zu sein?
Bist du stolz, ärgerst dich aber gleichzeitig darüber, so wie ich?
Regt es dich auf, dass Dash nicht auf die Jackson Collegiate geht?
Betsy O’Neal hatte Tom erzählt, dass die Keatons den Platz für Dash abgelehnt hatten.
Wo wohnt ihr jetzt?
Ich hatte meinen Teil zum Online-Stalking beigetragen und herausgefunden, dass ihr Haus zum Verkauf stand. Nach ein paar Wochen war die Anzeige verschwunden. Hatten sie einen Käufer gefunden? Es vermietet? Das Haus leer stehen lassen? Wenn Dash auf diese Schule ging, waren sie dann in unser Viertel gezogen?
    Meine drängendste Frage aber war:
Wirst du mir verzeihen?
Nach welchen moralischen Maßstäben auch immer, ich würde zugeben, dass ich mich falsch verhalten hatte, kleinkariert, verletzend. Wie falsch, das überließ ich dem Talmud-Gericht, auch wenn ich daran festhielt, dass meine Jagd nach Chloes Job nur ein Vergehen darstellte und kein Verbrechen.
    Erzähl das dem Richter,
attackierte mich die Fiese Fiona.
    Egal, wie ich selbst oder irgendein Philosoph die Sache sah, ich hatte mich durch mein Verhalten selbst erniedrigt. Und offenbar hatte es einen Schlussstrich unter unsere Freundschaft gezogen, gerade als Chloe mich am nötigsten gebraucht hätte. Wen hatte sie noch? Quincy hatte sich ganz auf sich selbst besonnen, war andere Wege gegangen. Jules war überwältigt wie keine zweite Mutter. Blieb nur noch Xander, den Chloe wahrscheinlich am liebsten umbringen würde. Ich würde ihn ihr zuliebe ja sogar selbst am liebsten umbringen.
    »Hast du noch Zeit für einen Kaffee, wenn wir hier fertig sind?« Eliot erwartete mich, aber sollte er doch warten.
    Diesmal antwortete Chloe schnell. »Tut mir leid   – nein.«
    Kein:
Ein andermal.
Kein:
Ich wünschte, ich hätte Zeit; lass mich mal einen Blick in meinen Terminkalender werfen.
Kein:
Ich ruf dich an.
    Was konnte ich jetzt noch sagen, dachte ich, um nicht durch eine Falltür in Chloes Hölle katapultiert zu werden, Abteilungfalsche Freunde. Ich wollte ihr sagen, dass sie vor mir nicht die Tapfere zu spielen brauche und dass ich mich zur Verfügung stellen würde, falls sie mit Dartpfeilen auf meinen Kopf zielen wolle, solange wir danach gemeinsam darüber lachen. Ich wollte sie in die Arme nehmen, ihr sagen, dass es mir leidtat. Aber ich stand einfach nur da, die Arme um den Leib geschlungen, um mich zu beruhigen, und sah vermutlich genauso albern aus, wie ich mich fühlte.
    »Mommy, Mommy.« Jede Mutter drehte sich um, doch der Ruf galt mir. »Kann Dash zu mir zum Spielen kommen?« Henry hatte die faszinierende Ella verlassen, und jetzt hockten er und Dash wie die Könige der Welt oben auf einem Turm aus großen Bauklötzen.
    »Kinder«, rief die Lehrerin, ehe ich antworten konnte. »Es wird Zeit, dass ihr euch setzt. Unser Schultag beginnt jetzt gleich. Moms und Dads«, fügte sie hinzu, »denken Sie daran, die Abholzeit heute ist zwölf Uhr mittags.«
    »Tom wird Henry abholen«, sagte ich zu Chloe. Nicht, dass sie gefragt hätte.
    »Dann wird er Xander treffen.« Der aufschlussreichste Kommentar des Tages.
    Wir gaben unseren Söhnen einen Abschiedskuss und gingen durch die Schultür hinaus. »Soll ich dich anrufen, um für die Jungs einen Termin zum Spielen auszumachen?«, fragte ich, als wir die Straßenecke
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