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Freunde müssen töten: Thriller (AKTIONSPREIS nur bis 9. Juni) (German Edition)

Freunde müssen töten: Thriller (AKTIONSPREIS nur bis 9. Juni) (German Edition)

Titel: Freunde müssen töten: Thriller (AKTIONSPREIS nur bis 9. Juni) (German Edition)
Autoren: B.C. Schiller
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Mordkommission, sein Büro.
    Als Braun die Tür öffnete, telefonierte sein Partner Dominik Gruber gerade.
    „Du rührst dich nicht von der Stelle!“, zischte Gruber noch schnell in sein Handy und beendete dann hastig das Gespräch. Abwartend lehnte er am Besprechungstisch, der vor einer leeren Wand stand, auf die man bei Bedarf mit dem altersschwachen Beamer Fotos, Videos und Protokolle projizieren konnte.
    Dominik Gruber war der Designstar der Mordkommission Linz, der immer wieder als Fotomodell für den Polizeikalender herhalten musste, dessen Bild in allen Zeitungsredaktionen archiviert war und immer dann zum Einsatz kam, wenn allgemein über die Mordkommission berichtet wurde und man einen besonders smarten Polizisten mit Ecken und Kanten abbilden wollte. Auch jetzt war Gruber wieder absolut top gestylt, sein gut aussehendes gebräuntes Gesicht verzog sich zu einem angedeuteten Lächeln, gerade so viel, dass seine ebenmäßigen weißen Zähne hervorblitzten.
    Gruber verkörperte auf den ersten Blick perfekt den Sonnyboy, wären da nicht die bis auf die Haut abgebissenen Fingernägel gewesen und das eingetrocknete Blut am kleinen Finger, das er vergessen hatte wegzuwischen. Braun war auch aufgefallen, dass Gruber in letzter Zeit zunehmend hektischer wurde, oft stundenlang verschwand, um dann kommentarlos wieder aufzutauchen. Er hatte schon öfters vorgehabt, seinen Partner darauf anzusprechen, aber bisher hatte sich noch keine Gelegenheit ergeben und jedes Mal, wenn Braun über Privates quatschte, hatte Gruber abgeblockt und das Gespräch schnell in eine andere Richtung gebracht.
    „Ich habe die Pestalozzi-Akten für die Pressekonferenz schon vorbereitet.“ Gruber deutete auf mehrere Ordner, die sich auf dem Besprechungstisch stapelten. Er bemerkte Brauns Blick und lutschte hastig das Blut von seinem Finger. Der Fall, dem Braun seine bescheuerte Halskrause zu verdanken hatte, war durch die internationale Presse gegangen, schließlich war die ermordete Laura Pestalozzi eine ehemalige Miss World gewesen und hatte nach Beendigung ihrer Modelkarriere als Eventmanagerin für den internationalen Krell-Konzern gearbeitet.
    „Wie du ja weißt, hat die Staatsanwaltschaft ein psychiatrisches Gutachten in Auftrag gegeben.“ Gruber wedelte mit einem Schnellhefter.
    „Ich habe es schon gestern Abend gelesen. Der mutmaßliche Mörder von Laura Pestalozzi, ihr Bruder Gregor, soll also für unzurechnungsfähig erklärt und in die Psychiatrie abgeschoben werden. Das befürwortet Goldmann, der Psychiater.“
    Braun war erst seit zwei Tagen wieder im Dienst, hatte sich in dieser Zeit aber bereits einen detaillierten Überblick über den Mordfall Laura Pestalozzi verschafft, denn als Leiter der Mordkommission musste er bei der morgigen Pressekonferenz die Fragen neugieriger Journalisten gekonnt parieren.
    „Was hältst du von Goldmann, dem Psychiater?“, fragte Gruber plötzlich.
    Braun zuckte mit den Schultern.
    „Ich kenne ihn nicht besonders gut“, antwortete er einsilbig wie immer, wenn er es mit der Wahrheit nicht so genau nahm. Er öffnete seinen Schrank, in dem außer drei identischen schwarzen Anzügen, fünf weißen T-Shirts und einem Paar schwarzer Springerstiefel nur leere Bierdosen waren und ein Foto seines Sohnes Jimmy an der Innenseite der Tür klebte, und hängte sein schwarzes Sakko auf den leeren Haken.
    Er stellte sich vor die große Pinnwand gegenüber vom Fenster und betrachtete zum wiederholten Mal die Fotos, welche die Spurensicherung von der ermordeten Laura Pestalozzi gemacht hatte. Doch seine Gedanken schweiften wieder ab, landeten in der Praxis von Raphael Goldmann, den er gegen seinen Willen hatte aufsuchen müssen, das war einfach Vorschrift, wenn ein Polizist attackiert wurde. Er dachte an das funktionelle Büro des Psychiaters in der Klinik, der hinter seinem fast leeren Schreibtisch saß und im Minutentakt eine Taubenfeder in eine Styroporkugel steckte, was ein knirschendes Geräusch verursachte, das Braun auch jetzt noch schaudern ließ.
    „Es ist normal, dass Sie sich an den Angriff nicht mehr erinnern können. Das ist ein Zeichen dafür, dass Ihr Unterbewusstsein den Vorfall positiv verarbeitet. Trotzdem sollten Sie die Tabletten nehmen, die werden Ihnen helfen.“
    Mit der rechten Hand schob er Braun eine Schachtel mit Pillen über die blanke Schreibtischfläche und zwinkerte ihm aufmunternd zu. „Die machen richtig high.“ Er verzog seine dünnen, blutleeren Lippen zu einem
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