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Freunde müssen töten: Thriller (AKTIONSPREIS nur bis 9. Juni) (German Edition)

Freunde müssen töten: Thriller (AKTIONSPREIS nur bis 9. Juni) (German Edition)

Titel: Freunde müssen töten: Thriller (AKTIONSPREIS nur bis 9. Juni) (German Edition)
Autoren: B.C. Schiller
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dachte er. Total genervt schubste Braun den Mann auf ein unbeschädigtes Sofa der ausladenden Sitzlandschaft und pflanzte sich ganz knapp vor dessen Gesicht auf.
    „Schluss jetzt mit dem Theater!“, zischte er, packte den Mann bei den Schultern und schüttelte ihn durch. „Verarsche uns bloß nicht, Junge!“, schoss er nach und zog den Mann an den Haaren zurück, um Blickkontakt herzustellen. „Mach endlich den Mund auf!“ Doch statt zu antworten, glitten die Pupillen des Mannes nach hinten und Braun konnte nur noch das Weiße seiner Augen sehen. Vor Wut schnaubend richtete er sich wieder auf, kratzte sich den Dreitagebart.
    Gruber telefonierte gerade mit dem Notarzt. Aus dem Bad drangen undeutlich einige Wortfetzen: „Nein, kein Puls mehr. Wahrscheinlich erstickt“, hörte Braun die gepresste Stimme seines Partners.
    Scheiße! Wie ich vermutet habe , dachte Braun und versuchte neuerlich das Kinn des Mannes zu heben, um endlich irgendeinen Kontakt mit ihm herzustellen. Doch der Mann kniff jetzt die Augen fest zusammen und auch seine Miene verlor den neurotischen Zug und verfinsterte sich immer mehr, je stärker er die Stirn in Falten legte. Verächtlich spuckte er jetzt in einem gefährlich monotonen Singsang Buchstaben und Zahlen in Brauns Richtung: „d2. Nach. d4.“ Zuerst langsam, dann schnell und immer schneller. Immer wieder „d2. Nach. d4“. Es war einfach die totale Verarsche und am liebsten hätte Braun dem Kerl eine gescheuert.
    Doch er riss sich zusammen, brüllte stattdessen „Aufhören!“ und schüttelte den Mann erneut. „Aufhören! Wer ist die tote Frau im Bad?“ Doch der Mann war anscheinend wieder in seine eigene Welt abgetaucht, in der es nur so von Buchstaben und Zahlen zu wimmeln schien und zu der Braun keinen Zutritt hatte. Deshalb gab er auch auf und musste einsehen, dass es keinen Zweck hatte, den Mann weiter zu befragen.
    „Gruber, wir brauchen für den Kerl auch einen Psychiater!“, rief er in das Badezimmer, wo Gruber noch immer telefonierte. „Ich mache das selbst!“, sagte er dann, als von Gruber keine Antwort kam.
    Gerade als Braun sein Handy aus der Anzugtasche gezogen hatte, um den psychiatrischen Notdienst der Polizei anzurufen, stand der Mann mit abgehackten Bewegungen auf und trippelte wie ferngesteuert auf Braun zu. Der Mann schien wieder in eine tiefe Trance gefallen zu sein, wirkte mit seinem langen schmalen Körper wie ein zerbrechliches Wesen von einem anderen Stern, wie ein zart flackerndes Irrlicht, das in einer Moorlandschaft aufleuchtet und die Wanderer ins Verderben stürzt.
    „Sofort hinsetzen!“, schrie Braun hektisch, denn plötzlich hatte er das Gefühl, dass von dem Mann eine unbekannte Gefahr ausging. Deshalb wollte er ihn mit seinem ausgestreckten Arm auf Distanz halten, schnell das Telefon wieder einstecken und die Handschellen hervorholen, um den Mann sicherheitshalber zu fixieren.
    Dann ist mir wohler!, dachte er und spürte, wie der Schweiß unter dem weißen T-Shirt seinen Rücken hinunterlief. Doch wie befürchtet, ignorierte der Mann Brauns Befehl und trippelte zielgerichtet weiter mit diesem mitleidlos wütenden Blick, mit dem er Braun aus schmalen Augenschlitzen fixierte, und diesem geifernden Mund, aus dem ein wirrer Buchstabensalat, verpackt in feine Spucke, auf Brauns Anzugsjacke und den Parkettboden regnete.
    „Sind Sie taub! So geht das nicht! Setzen Sie sich sofort wieder!“ Die plötzlich aufkommende Panik ließ Brauns Stimme überkippen und Panik war keine gute Strategie, das wusste Braun aus dutzenden von Einsätzen. Und trotzdem war sie da und er verwünschte sich dafür, dass er die Glock wieder zurück in das Holster gesteckt hatte und dass es jetzt unendlich lange dauern würde, bis er sie wieder im Anschlag hatte.
    Während er blitzschnell seine Möglichkeiten durchcheckte, war der Mann auch schon bei ihm und die Perspektive verdrehte sich um 90 Grad, als Braun krachend auf dem Parkettboden landete. Während er die Fäuste ballte, um zurückzuschlagen, spürte er plötzlich die eisernen Hände des Mannes, die seinen Hals umklammerten und zudrückten. Es war natürlich lächerlich, aber der einzige Gedanke, der ihm durch den Kopf rauschte, war, dass der Mann eigentlich Pianisten-Hände hatte und nicht die brutalen Pranken eines Mörders. Mit seinen Fäusten hieb er dem Mann in die Nieren, doch genauso gut hätte er einen Sandsack beim Aufwärmtraining im Box-Club attackieren können, die Reaktion war gleich null. Jeder
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