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Freunde müssen töten: Thriller (AKTIONSPREIS nur bis 9. Juni) (German Edition)

Freunde müssen töten: Thriller (AKTIONSPREIS nur bis 9. Juni) (German Edition)

Titel: Freunde müssen töten: Thriller (AKTIONSPREIS nur bis 9. Juni) (German Edition)
Autoren: B.C. Schiller
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auf und nieder.
    Genervt zuckte Braun mit den Schultern, dachte, Scheiß drauf! und fragte ruhig: „Wer in Wien macht Druck? Das Innenministerium?“
    „Nicht nur das Innenministerium. Auch das Außenministerium setzt mir zu, deshalb muss der Fall abgeschlossen sein!“
    Wagner war wirklich nicht zu beneiden und er tat Braun irgendwie leid, aber trotzdem: Big Boss Wagner war ein Opportunist.
    Wagner schien seine Gedanken zu erraten, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und straffte seine Schultern, um Autorität zu verströmen.
    „Bevor Sie mich für einen Feigling halten, Braun, sollten Sie vielleicht einmal in größeren Dimensionen denken und da ist dieser Fall nun einmal eine Randnotiz. Denken Sie auch an die morgige Pressekonferenz und an die öffentliche Meinung. Ich möchte, dass Sie die Öffentlichkeit von unserer kompetenten Ermittlungsarbeit überzeugen.“ Wagner streckte sein Kinn angriffslustig vor. „Wir sind die Kämpfer für Recht und Ordnung, Braun. Die Bevölkerung muss Vertrauen in unsere Arbeit haben!“
    Wagner schwieg, faltete die Hände unter seinem Kinn und starrte auf die Decke des Büros, wo sich in einer Ecke ein hässlicher dunkler Fleck gebildet hatte, der seine Ausläufer immer weiter die Wand nach unten schob und auf eine undichte Stelle am Dach zurückzuführen war. Plötzlich schien es, als hätte Wagner eine Idee, denn ein Ruck ging durch seinen Körper und er sah Braun prüfend an.
    „Wenn Sie etwas Konkretes vorweisen können und sich nicht nur auf Ihr diffuses Bauchgefühl berufen, dann können Sie die Ermittlungen wieder aufnehmen. Doch im Augenblick ist der Fall offiziell abgeschlossen.“
    Damit war die Diskussion beendet und Braun informierte Wagner über die Ergebnisse der Spurensicherung. Auch der Abschlussbericht des Gerichtsmediziners Paul Adrian brachte keine neuen Erkenntnisse. Da die Leiche längere Zeit im Wasser gelegen hatte, waren mögliche DNA-Spuren vernichtet worden.
    Die Obduktion hatte die vorläufige Diagnose des Notarztes nur bestätigt: Laura Pestalozzi war zweifelsfrei erstickt worden und bereits tot, als der Täter sie in die Badewanne verfrachtete, denn sie hatte kein Wasser in der Lunge. Auch die Hämatome und Druckspuren auf ihrem Körper waren post mortem entstanden. Manche konnte man nicht zuordnen, doch einige davon stimmten zweifelsfrei mit den Handdimensionen und Fingerabdrücken ihres Bruders überein. Der Gerichtsmediziner Paul Adrian hatte sich wütend bei Braun über die Hektik beklagt, die bei diesem Fall an den Tag gelegt worden war. Braun konnte nicht viel dazu sagen, denn er war nach dem Angriff von Pestalozzi zwei Wochen außer Gefecht gewesen. Fakt war, dass die einzigen verwertbaren Spuren von Gregor Pestalozzi stammten.
    Doch Tony Braun ahnte, dass dieser Fall noch eine andere Dimension hatte …

6. Das schwarze Paradies

    Als sich Sherban auf dem tristen Parkplatz von Matovce eine neue Zigarette anzündete, wurde er plötzlich von einer unerklärlichen Unruhe erfasst.
    Angestrengt starrte er auf das grüne Zifferblatt seiner Rolex Seamaster, verfolgte den träge laufenden Sekundenzeiger, so als könne er ihn kraft seines Willens zwingen, langsamer zu laufen, aber die Sekunden wurden zu Minuten und der Bus aus der Ukraine war schon dreißig Minuten überfällig. Das war bisher noch nie vorgekommen und Sherbans Körper spannte sich, als er sich von der Motorhaube abstieß. Ohne die Grenze aus den Augen zu lassen, öffnete er die Tür seines Sportwagens, tastete unter den Schalensitz, fühlte den Griff der Pistole und sein Pulsschlag normalisierte sich langsam wieder.
    Kein Grund zur Nervosität, versuchte er sich zu beruhigen. Ukrainische Busse sind immer unpünktlich. Prüfend ließ er den Blick über die hässlichen Betonbauten des Platzes schweifen. Nichts regte sich, der Ort war wie ausgestorben, nur in einem einstöckigen unverputzten Bau zuckte und flackerte ein Neonschild mit dem Wort „Bar“, daneben eine abgeschlagene schwarze Tafel mit einem weißen Pferd. Plastiktüten und Papierfetzen wurden von einem jähen Windstoß über den Platz gewirbelt. Ein gebeugter Mann, der sich schwer auf einen Stock stützte, wankte aus der Bar, wohl bis oben hin voll mit selbst gebranntem Schnaps, und verschwand in einem der Nebenhäuser. Die Zöllner hatten sich vor dem kalten Wind in ihre Container geflüchtet und auch Sherban quetschte sich in die aerodynamischen Schalensitze seines Dodge, atmete genussvoll den Geruch von Leder und
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