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Freunde müssen töten: Thriller (AKTIONSPREIS nur bis 9. Juni) (German Edition)

Freunde müssen töten: Thriller (AKTIONSPREIS nur bis 9. Juni) (German Edition)

Titel: Freunde müssen töten: Thriller (AKTIONSPREIS nur bis 9. Juni) (German Edition)
Autoren: B.C. Schiller
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seine Richtigkeit haben, du willst doch nicht wieder zurück in die Ukraine, oder?“
    Mit Panik im Blick schüttelte Marusha verneinend den Kopf. Ihre großen grauen Augen färbten sich leicht ins Lila, schienen eine imaginäre Grenze, die in ihrem Kopf gewesen war, zu überschreiten, schienen ihre triste Herkunft endgültig zu vergessen und wollten sich voll auf das neue, das bessere Leben einlassen. Gehorsam öffnete sie ihre kleine Umhängetasche, auf der mit Faserschreiber versucht worden war, das Gucci-Logo zu kopieren, und streckte Sherban zögernd ihren Pass entgegen.
    „Natürlich nicht, Herr Sherban! Natürlich nicht! Bitte entschuldigen Sie! Es tut mir leid! Ich gebe mein Bestes!“
    „Braves Mädchen! Du wirst es noch weit bringen! Fahren wir!“ Galant öffnete er ihr die Tür auf der Beifahrerseite, doch Marusha blieb vor dem schnittigen schwarzen Wagen stehen, strich vorsichtig mit ihrer Handfläche über den Lack.
    „So ein Auto kenne ich nur aus den Magazinen“, flüsterte sie ergriffen und tippte vorsichtig auf den versenkbaren Türgriff.
    „Ein Dodge V8 mit 450 PS. Beschleunigt von 0 auf 100 in 4,3 Sekunden“, erwiderte Sherban nicht ohne Stolz. Marusha starrte ihn zunächst nur verständnislos an, begann dann zu strahlen, ihre Zähne waren weiß und ebenmäßig, ein Glücksfall, so konnte er sich fürs Erste den Zahnarzt sparen.
    „Madonna Models“, hauchte sie und wies mit ihrem ausgestreckten Arm auf die Kühlerhaube mit dem Airbrush-Gemälde der weinenden Madonna.
    „Los jetzt, wir haben es eilig!“ Langsam ging Sherban das kindische Getue auf die Nerven, deshalb ging er auch nicht näher darauf ein, sondern bugsierte Marusha in den Wagen und trat dann voll aufs Gas. Der Motor heulte mit seiner ganzen Kraft auf, die Reifen drehten kurz durch und schleuderten eine Dreckfontäne auf die Häuserfront. Mit Genugtuung stellte Sherban fest, dass sich Marusha panisch an den Türgriff klammerte und den Mund fest zusammenpresste, aber keinen Laut von sich gab. Er beschleunigte noch mehr, obwohl die Straße in einem katastrophalen Zustand war und er musste den Wagen in Bratislava sofort einer Spezialwäsche unterziehen.
    Nach knapp 50 Kilometern, als sie endlich auf dem Autobahnzubringer waren, hielt er plötzlich vor einer abgewirtschafteten Raststation, langte nach hinten auf den Rücksitz und warf Marusha eine Plastiktüte auf den Schoß.
    „Ich habe mich nach deinen Angaben gerichtet. Kleidergröße 36, Schuhgröße 40, das stimmt doch?“
    Verwirrt nickte das Mädchen, öffnete dann vorsichtig den Sack und stieß einen Schrei des Entzückens aus, als sie Designerjeans, Pailletten-T-Shirt, Leo-Print-Jacke und Marken-Sneakers nacheinander herausfischte. An allen Kleiderstücken baumelte noch das Preisschild, auch das gehörte zur Strategie von Sherban. Sollen die Mädchen doch ruhig wissen, was in sie investiert wird!
    „Zieh das an!“, forderte er Marusha auf und beugte sich über ihren Körper, um die Beifahrertür zu öffnen. „Deine alten Sachen kannst du gleich in den Müll werfen!“, rief er ihr noch hinterher.
    Ungefähr zwei Stunden später hatten sie die Stadtautobahn von Bratislava erreicht, der Verkehr wurde dichter und Marusha starrte mit offenem Mund auf die Neonreklame, die immer mehr wurde, je näher sie dem Stadtzentrum kamen. In ihrem neuen Outfit sah sie wirklich hinreißend aus und Sherban beglückwünschte sich zum wiederholten Mal für seinen guten Instinkt, als er ihr Foto gesehen hatte. Sie hatte zwar noch immer die selbst gemachte Gucci-Tasche auf ihrem Schoß, aber er wollte nichts überstürzen, wollte sie zunächst nicht sofort und ganz und unwiderruflich von ihrer Vergangenheit trennen. Unauffällig wischte er sich die rechte Hand an der Innenseite seiner Jeans ab, dort, wo ihm Marusha so überschwänglich den Handrücken geküsst hatte.
    „Danke, danke! Sie sind so gut zu mir! Ich gebe mein Bestes!“, hatte sie mit Tränen in den Augen ausgerufen, als sie in den nagelneuen Designerklamotten wieder ins Auto stieg.
    Hoffentlich hält sie auch Wort und gibt tatsächlich ihr Bestes, wenn es darauf ankommt!, dachte Sherban.
    Mit einer leicht angewiderten Miene hatte er ihr mit spitzen Fingern ein Taschentuch gereicht, damit sie ihre Tränen trocknen konnte und den Rest der Fahrt hatten sie schweigend verbracht.
    Dann waren sie angekommen und Marusha war ein wenig verwirrt gewesen, als sie die leeren Geschäftsflächen und die kaputte Rolltreppe in der Passage
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