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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt
Autoren: Robert Heinlein
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klopfte ihr aufs Knie und sagte freundlich: »Ich habe meine Gründe, Kleines. Ich darf mich nicht dabei sehen lassen, wie ich dich abhole.«
    »Also wirklich!«
    ».und du kannst es dir nicht leisten, mit mir gesehen zu werden. Also beruhige dich, es war notwendig. Verzeih mir. Ich krieche im Staub vor dir. Ich küsse deine niedlichen Füße.«
    »Hmm. wer von uns hat Aussatz?«
    »Wir beide, Jill, ich bin Journalist.«
    »Allmählich hielt ich dich schon für etwas anderes.«
    »Und du bist Krankenschwester in dem Krankenhaus, wo man den Mann vom Mars untergebracht hat.«
    »Macht mich das ungeeignet, deiner Mutter vorgestellt zu werden?«
    »Brauchst du eine Landkarte, Jill? Es gibt mehr als tausend Reporter in diesem Gebiet, dazu Presseagenten, freie Journalisten, Fernsehkommentatoren, Nachrichtenjäger und die wilde Horde, die eintraf, als die Champion landete. Jeder einzelne von ihnen hat versucht, den Mann vom Mars zu interviewen - und keiner hat Erfolg gehabt. Glaubst du, es wäre klug von uns, wenn wir uns sehen ließen, wie wir das Krankenhaus gemeinsam verlassen?«
    »Ich verstehe nicht, wieso das eine Rolle spielt. Ich bin nicht der Mann vom Mars.«
    Er sah sie an. »Bestimmt nicht. Aber du wirst mir helfen, ihn zu sprechen - was der Grund ist, warum ich dich nicht abgeholt habe.«
    »Wie bitte? Ben, du bist ohne Hut in der Sonne gewesen. Er wird von Marines bewacht.« Sie dachte daran, wie leicht es ihr gefallen war, die Wachen auszutricksen, aber entschied sich, es nicht zu erwähnen.
    »Ach ja? Also besprechen wir es.« »Ich weiß nicht, was es da zu besprechen gibt.«
    »Später. Eigentlich wollte ich das Thema erst zur Sprache bringen, nachdem ich dich mit tierischem Protein und Äthanol weich gemacht habe. Erst essen wir.«
    »Jetzt redest du vernünftig. Erlaubt dir dein Spesenkonto das New Mayflower? Du hast doch tatsächlich ein Spesenkonto, oder?«
    Caxton runzelte die Stirn. »Jill, ich möchte ein Restaurant, das näher als Louisville ist, nicht riskieren. Dieses Taxi würde bis dahin zwei Stunden brauchen. Wie wäre es mit Dinner in meinem Apartment?«
    »>... sprach die Spinne zu der Fliege.< Ben, ich bin zu müde für einen Ringkampf. Das letzte Mal ist mir noch in lebhafter Erinnerung.«
    »Das verlangt auch niemand von dir. Großes Ehrenwort, drei Finger aufs Herz.«
    »Das gefällt mir nicht viel besser. Wenn ich bei dir sicher bin, muß ich nachlassen. Na gut, einverstanden.«
    Caxton drückte Knöpfe. Das Taxi, das mit einem >Halte<-Befehl gekreist war, erwachte und schlug die Richtung zu dem Apartment-Hotel ein, in dem Ben wohnte. Er tippte eine Telefonnummer und erkundigte sich bei Jill: »Wieviel Zeit möchtest du auf den Alkohol verwenden, Süße? Ich werde der Küche sagen, sie sollen die Steaks bereithalten.«
    Jill dachte nach. »Ben, deine Mausefalle hat eine eigene Küche.«
    »Wenn man sie so nennen will. Ich kann ein Steak grillen.«
    »Ich grille das Steak. Gib mir das Telefon!« Sie gab Befehle und unterbrach sich nur, um sich zu vergewissern, daß Ben gern Endivien aß.
    Das Taxi setzte sie auf dem Dach ab, und sie stiegen zu Bens Wohnung hinunter. Sie war altmodisch, und ihr einziger Luxus war ein echter Grasteppich im Wohnzimmer. Jill blieb stehen, streifte die Schuhe ab, trat barfuß in den Raum und wackelte zwischen den kühlen grünen Halmen mit den Zehen. »Ist das schön!« seufzte sie. »Meine Füße tun mir weh, seit ich mit der Schwesternausbildung angefangen habe.«
    »Setz dich doch!«
    »Nein, meine Füße sollen sich morgen noch an das hier erinnern.«
    »Wie du möchtest.« Er ging in seine Anrichte und mixte Drinks.
    Nach einer Weile folgte sie ihm und wurde häuslich. Steak war im Speiseaufzug, zusammen mit vorgebackenen Kartoffeln. Jill bereitete rasch einen Salat zu, stellte ihn in den Kühlschrank und schaltete den Herd so, daß das Steak gegrillt und die Kartoffeln erhitzt wurden, startete den Zyklus aber nicht. »Ben, hat dieser Herd keine Fernsteuerung?«
    »Natürlich.«
    »Nun, ich kann sie aber nicht finden.«
    Er studierte die Anordnung und kippte einen Schalter. »Jill, was würdest du tun, wenn du über einem offenen Feuer kochen müßtest?«
    »Das würde ich verdammt gut machen. Ich bin Pfadfinderin gewesen. Und du, Schlaukopf?«
    Sie kehrten ins Wohnzimmer zurück, Jill setzte sich zu Bens Füßen, und sie bedienten sich mit Martinis. Gegenüber von Bens Sessel stand ein als Aquarium verkleideter Stereo-Fernsehtank. Ben schaltete ihn ein,
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