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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt
Autoren: Robert Heinlein
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einen Wechsel an der Führungsspitze des Verlages gegeben. Die ursprüngliche Version kam für sie vollkommen überraschend.
    Sie entschlossen sich, die neue (alte) Version zu publizieren, nachdem sie übereingekommen waren, daß sie besser war als die gekürzte.
    Jetzt halten Sie, verehrter Leser, die ursprüngliche Fassung von >Fremder in einer fremden Welt< in Händen, so wie sie Robert A. Heinlein ursprünglich geschrieben hat.
    *
    Die Namen der Charaktere sind von besonderer Bedeutung für die Handlung. Sie wurden mit großer Sorgfalt ausgewählt: Jubal bedeutet >Allvater<, und Michael steht für Wer ist wie Gott?<. Ich überlasse es dem Leser, die Bedeutung der übrigen Namen herauszufinden.
     
    Virginia Heinlein
    Carmel, Kalifornien

 
     
     
ERSTER TEIL
  Seine befleckte Abstammung
     

1
    Es war einmal vor langer, langer Zeit, da lebte ein Marsianer namens Smith.
    Daß es Valentine Michael Smith tatsächlich gab, läßt sich ebensowenig leugnen wie die Existenz zu hoher Steuern.
    Die erste menschliche Expedition zum Mars wurde nach der Theorie zusammengestellt, die größte Gefahr für den Menschen sei der Mensch. Zu jener Zeit, acht Jahre nach Gründung der ersten menschlichen Kolonie auf Luna, war eine von Menschen durchgeführte interplanetare Reise nur auf Umlaufbahnen im Freien Fall möglich - von der Erde zum Mars in zweihundertachtundfünfzig terranischen Tagen plus einer Wartezeit von vierhundertfünfundfünfzig Tagen auf dem Mars, während die Planeten weiterkrochen, bis sie die für die Rückkehr-Bahn günstigen Positionen erreicht hatten. Ein ausgesprochen langwieriges Verfahren.
    Die Reise war jedoch nicht nur elend lang, sondern auch äußerst risikoreich. Nur indem sie an einer Raumstation auftankte und anschließend fast wieder in die Erdatmosphäre hineinfiel, konnte dieser primitive fliegende Sarg, die Envoy, die Reise überhaupt schaffen. Hatte sie den Mars einmal erreicht, würde sie unter Umständen auch zurückkehren - falls sie nicht abstürzte, falls Wasser gefunden wurde, um ihre Reaktionstanks nachzufüllen, falls tausend Dinge nicht schiefgingen.
    Man war sich jedoch bewußt, daß die physischen Gefahren bei weitem nicht so groß waren wie die psychischen. Acht Menschen, die beinahe drei terranische Jahre lang zusammengepfercht waren, mußten unbedingt besser miteinander auskommen können, als es unter Menschen im allgemeinen üblich ist. Eine rein männliche Crew wurde als ungesund und unstabil abgelehnt. Als optimale Lösung betrachtete man vier verheiratete Paare, sofern es möglich war, die notwendigen Spezialkenntnisse in einer solchen Kombination zusammenzufügen.
    Die Universität von Edinburgh, die Hauptunternehmerin, übertrug dem Institut für Sozialwissenschaften als Subunternehmer die Auswahl der Crew. Nachdem das Institut Freiwillige aussortiert hatte, die wegen Alter, Gesundheitszustand, Mentalität, Ausbildung oder Temperament ungeeignet waren, blieben ihm neuntausend mögliche Kandidaten. Jeder von ihnen entsprach sowohl körperlich, als auch geistig den Anforderungen. Es war die Aufgabe des Instituts, mehrere annehmbare Crews mit je vier Paaren vorzuschlagen.
    Eine solche Crew wurde niemals gefunden.
    Die benötigten Berufe waren Astrogator, Arzt, Koch, Maschinist, Schiffskommandant, Semantiker, Chemiker, Elektroniker, Physiker, Geologe, Biochemiker, Biologe, Atomwissenschaftler, Fotograf, Hydroponiker, Raketeningenieur. Jeder sollte mehr als einen dieser Berufe beherrschen. Zumindest sollte er dazu fähig sein, einen anderen in angemessener Zeit zu erlernen. Es gab Hunderte von Kombinationen aus acht Freiwilligen, die die entsprechenden Kenntnisse besaßen, und darunter drei, die aus verheirateten Paaren bestand - aber in allen drei Fällen rangen die Psychodynamiker, die die Verträglichkeitsfaktoren bewerteten, vor Entsetzen die Hände.
    Die Hauptunternehmerin regte an, den vorgegebenen Kompatibilitätswert herabzusetzen; das Institut erbot sich, sein Honorar von einem Dollar zurückzugeben. In der Zwischenzeit sollte eine Computerprogrammiererin, deren Name nirgendwo verzeichnet ist, eine Rumpfmannschaft aus je drei Paaren zusammenstellen. Sie fand mehrere Dutzend kompatibler Kombinationen. Jede wurde durch ihre eigenen individuellen Merkmale charakterisiert, die sie zum Gelingen der Operation benötigten.
    Die Computer fuhren fort, ihre Daten zu sichten, die sich durch Todesfälle, Rücktritte und neue Freiwillige änderten. Captain Michael Brant, Magister
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