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Freiheit für gequälte Tiere!

Freiheit für gequälte Tiere!

Titel: Freiheit für gequälte Tiere!
Autoren: Stefan Wolf
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struppig. Einige bluteten am
Kopf. Frische Wunden! Das bedeutete: Buchholz hatte die Tiere brutal behandelt
beim Einladen. Eine Eisenstange lag ganz vorn auf dem Boden.
    Diese sanften Augen, dachte
Tim. Pferde sind schön. Wie kann man sowas schlachten, zu Wurst verarbeiten und
essen.
    „Mit denen werden wir keine
Mühe haben“, sagte Gaby. „Wie lieb die schauen.“
    „Wie verängstigt die schauen“, sagte
Karl.
    Sie kletterten hinein. Jetzt
ging’s ans Anbinden. Beruhigende Worte. Und immer wieder streicheln.
    „Zuckerstücke hätten wir
mitbringen sollen“, sagte Klößchen. „Das haben wir vergessen.“
    Jeder der Jungs übernahm fünf
Rösser, Gaby vier. Sie wurden die Laufplanke heruntergeführt, vorsichtig. Keins
bockte, keins biß oder schnaubte. Etliche waren auch an den Flanken verletzt.
    Und das, dachte Tim, schon zu
Beginn der Fahrt!
    Hufklappern. Jetzt schnaubten
einige, aber vor Freude. Ab in den Waldweg!
    Dort verteilte der
TKKG-Häuptling seine Pferde an Gaby und Karl, lief zur Straße zurück und räumte
die Holzböcke beiseite. Kurzerhand warf er alle in den Transporter und schloß
auch die Heckklappe.
    Dann mußte sich der
TKKG-Häuptling beeilen, um seine Freunde einzuholen.
    Vorbei an Buchholz. Der kam
langsam zu sich und stöhnte. Er blutete etwas.
    Nicht so schlimm wie bei den
Pferden, dachte Tim.

25. „Unser Kampf fängt erst an“
     
    Alles ging gut. Es war fast ein
Kinderspiel. Die Kids mußten ihrer Freude die Zügel anlegen. Folgsam gingen die
Pferde mit. Ein brauner Wallach hatte sich in Gaby verliebt und versuchte, ihr
Ohr zu beknabbern.
    Aber dann...
    Schon am Gatter — da passierte
es.
    Ein Wildkaninchen,
aufgeschreckt, flüchtete dicht vor dem kleinsten Pferd. Es wurde von Klößchen
geführt und war vermutlich das einzige Warmblut — also temperamentvoll — unter
18 Kaltblutpferden, die eher schwerfällig sind.
    Das Kleinste — Klößchen hatte
es Rosi getauft — riß sich los und sauste davon, über Stock und Stein, immer am
Molchsgraben entlang.
    Für einen Moment waren die Kids
starr vor Schreck.
    „Ich kann nichts dafür“, rief
Klößchen. „Es hätte mich umgerissen. Das verdammte Karnickel!“
    „Los!“ sagte Tim. „Gatter auf!
Und rein mit ihnen! Ab hier sind sie sicher. Da hinten sehe ich schon Paul
Hansen und Pauli!“ Er winkte ihnen zu, wobei er fünf Stricke mit einer Hand
hielt.
    „Aber wir müssen Rosi
einfangen“, rief Gaby. „Vielleicht können wir hinterherreiten.“
    „Reiten?“
    „Macho“, sie meinte den
verliebten Wallach, „wirft mich nicht ab. Das merke ich schon.“
    Tim hatte das Gattertor
aufgeschoben. Sie trieben die Pferde durch. Inzwischen verschwand Rosi als
kleiner Punkt in der Ferne — Richtung Molchsgrabenweiler.
    Gaby hielt Macho fest. Karl und
Klößchen schlossen das Tor. Auf der anderen Seite begannen die Tiere zu traben
und hielten zu auf die Hansens.
    „Probieren wir’s“, meinte Tim.
    Karl hielt Macho am Zaum. Tim
bildete mit verschränkten Händen eine Räuberleiter und half seiner Freundin auf
den Pferderücken. Macho schnaubte freudig und blickte nach hinten.
    „Ich glaube, es ist ein
Reitpferd“, sagte Tim. „Den freut das Gepäck. Ob er was gegen mich hat?“
    Tim faßte in die Mähne und
schwang sich hinauf. Jetzt saß er vor Gaby, die sich sofort an ihm festhielt.
    „Toll!“ meinte Karl. „Wenn ihr
es schafft, oben zu bleiben, könnt ihr Rosi einholen.“
    „Hals- und Beinbruch!“ rief
Klößchen.
    Vorsichtig klopfte Tim mit den
Turnschuhfersen gegen den Pferdebauch.
    Sofort setzte sich Macho in
Bewegung, ziemlich flott.
    „Huiiih!“ rief Gaby.
    „Wo lenkt man hier?“ rief Tim.
    „Faß in die Kopfriemen!“
    Das war nicht ganz einfach,
zumal Tim sich an der Mähne festhalten mußte. Doch Macho offenbarte hohe
Intelligenz. Er lief Rosi hinterher, der kleinen, struppigen Stute.
    „Reiten könnte mein Sport
werden!“ rief Tim, obwohl ihm bereits der Hintern wehtat.
    „Ja, herrlich!“
    So ritten sie mehr schlecht als
recht, aber lustig — am Molchsgraben entlang und näherten sich Rosi, die ihre
Freiheit genoß und immer weiter lief.
    Dabei hielt sie zu auf ein Waldstück.
Und dort, am Rand, sah Tim eine Holzhütte.
    Auch Rosi hatte die Hütte
entdeckt. Die Stute trabte darauf zu und begann — neben der Hütte — an Büschen
zu knabbern, wo die ersten Frühlingsknospen sich zeigten.
    Noch ehe die beiden Reiter die
Hütte erreichten, tauchte plötzlich ein vierschrötiger Kerl auf, der
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