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Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)

Titel: Freiflug (Die Ratte des Warlords II) (German Edition)
Autoren: Johann Löwen
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Domodedowo ein, sondern flog in einem Luftkorridor an Moskau vorbei in südöstlicher Richtung weiter.
    Kepler saß an einem Fenster an der Steuerbordseite und unterhielt sich mit der Stewardess. Mittlerweile ging es über die Möglichkeiten des Zeitvertriebs in Kapstadt, als Kepler plötzlich einen großen zweisitzigen Abfangjäger sah, dessen Piloten aus wenigen Metern Entfernung die G550 betrachteten.
    Als er noch bei der Luftwaffe war, brauchte er weniger als eine Sekunde , um die Silhouette eines Flugzeuges zu erkennen. Diese Zeiten waren schon lange vorbei, aber Kepler brauchte immer noch nicht länger, um sich an den Namen des Jagdflugzeugs zu erinnern, dessen langgezogener Hals und die großen Flügel denen eines Vogels glichen. Kranich, so hieß die SU-27 Flanker bei den sowjetischen, später russischen Luftstreitkräften. Es war die UB-Version, ein Doppelsitzer für Pilotenschulung. Die große Maschine, die nur wenig kleiner und leichter als die Gulfstream war, sah gefährlich schön aus. Sogar sexy, fand Kepler, genauso wie er das bei seinem AWSM empfunden hatte. Er winkte den Kampfpiloten zu, dann zeigte er deutlich den nach oben gestreckten Daumen seiner rechten Hand. Die beiden Flieger, ihre Gesichter waren hinter den dunklen Visieren nicht zu erkennen, nickten, der hintere winkte zurück.
    Plötzlich kippte das große Kampfflugzeug rasend schnell und gleichzeitig m ajestätisch über die rechte Tragfläche nach unten, machte eine Rolle, dann schoss es an der Gulfstream vorbei in die Höhe. Einige Sekunden lang waren noch die Nachbrenner zu sehen, dann verschwanden auch sie in der Weite des Himmels.
    Zwei Stunden später, nach insgesamt achtzehn Stu nden in der Luft, setzte die G550 auf der Landebahn des Flughafens in Orenburg auf. Die Stadt war das Zentrum einer Region, in deren Fläche locker ganz Ungarn verschwinden konnte. Abgesehen von dem deutschen Namen mitten in Russland, war Orenburg insoweit bemerkenswert, als dass es am Ural-Fluss lag, der die geografische Grenze zwischen Europa und Asien bildete.
    O renburg war eine Industriestadt mit großen Werken für Maschinenbau, Nahrungsmittel, Textil und Erdgas. In der Nähe der Stadt lag unter der Erde eine riesige Erdgaslagerstätte, darüber befanden sich gigantische Anlagen, die das Gas förderten, verarbeiteten und über Pipelines in viele europäische Länder transferierten. Genau diese Werke, die zur Gasprom gehörten, wollte Galema besuchen. Er strebte nicht den Bau einer Pipeline nach Afrika an, sondern wollte den Russen seine Rechte an einer Quelle in Nigeria verkaufen, wo sich die größten Gasvorkommen in Afrika befanden. Die Russen hatten ihm den besten Preis dafür geboten, und Galema wollte zwar soviel Geld wie möglich bekommen, aber er wollte auch sichergehen, dass Afrikaner nicht zu sehr ausgebeutet wurden, deswegen wollte er sich die Arbeitsbedingungen bei Gasprom ansehen.
    Kepler schien das töricht. Unabhängig von der Nationalität würde jeder Kap italist alles Mögliche versprechen, um ein lukratives Geschäft abzuschließen und danach würde er alles tun, um es noch lukrativer zu machen. Aber Kepler war nicht für Galemas Geschäfte zuständig, sondern nur für seine Sicherheit und, wie er annahm, fürs Übersetzen.
    Sie wurden erwartet. Kaum dass sie durch den Zoll waren, stürmten zwei a drett nach westlicher Manier gekleidete junge Männer zu ihnen, das Empfangskomitee von Gasprom. Die beiden sprachen ein ganz passables Englisch, sodass Keplers Kenntnisse des Russischen nicht gebraucht wurden. Die beiden Männer begrüßten Galema, dann alle anderen, und geleiteten sie zu zwei Mercedes-Limousinen, die direkt vor dem Flughafengebäude standen.
    Die Fahrt in die Stadt dauerte eine halbe Stunde, es ging über eine gut und r elativ neu ausgebaute Strecke. Die Plattenbauten-Vororte kamen Kepler so hässlich wie in der ehemaligen DDR vor, die Afrikaner beäugten die Stadt dagegen sehr neugierig und interessiert. Der Fahrer erklärte, dass im Stadtkern durchaus eine ganze Reihe schöner Flecken und Bauten vorhanden waren. Er tat es in einem entschuldigend anmutenden Ton, als ob er sich für seine Stadt schämen würde. Anschließend fügte er hinzu, dass es in Orenburg mehrere Universitäten, Theater, Vergnügungsstätten und zwei Militärakademien gab. Eine davon war die Fliegerschule, auf der Yuri Gagarin das Fliegen gelernt hatte. Die andere bildete bezeichnenderweise Luftabwehrspezialisten aus.
    Die Gaspromer brachten sie zum
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