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Frederica - sTdH 6

Frederica - sTdH 6

Titel: Frederica - sTdH 6
Autoren: Frederica - sTdH 6
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während Lady Godolphin und Carina verblüfft hinter ihm
herstarrten.
    »Verzeihung,
Mylady«, sagte Mice. »Ich habe schon die ganze Zeit versucht, es Ihnen zu
sagen, aber Sie haben mir nicht zugehört. Dieser seltsame Lakai kam hierher und
behauptete, daß er eine Nachricht vom Herzog von Pembury für Miß Armitage hat.
Dann hat sie gesagt, als sie mit dem Mann wegging, daß Mary ein kleines Problem
hat. Vielleicht wurde Mary bezahlt, um sie wegzulocken.«
    Es war ihm
die Befriedigung vergönnt mit anzusehen, wie seine Herrin einen hysterischen
Anfall erlitt, dann ging er in die Küche hinunter, um der Dienerschaft zu
erzählen, daß das dem alten ›Stiefelgesicht‹ eine Lehre sein werde, ihn
das nächste Mal anzuhören.
    In der
Zwischenzeit sprach der Herzog bei Lady James vor und mußte feststellen, daß
sie nicht zu Hause war. Er fuhr sofort weiter zum Grosvenor Square und
überraschte Lord und Lady Cooper mit der Forderung, ihren Lakaien Richards
sprechen zu wollen.
    Mit
Richards allein gelassen, sagte der Herzog in trügerisch sanftem Ton: »Ich
glaube, Sie haben mir etwas über Miß Armitage zu sagen.«
    »Nein, Sir«,
sagte Richards, ganz Unschuld.
    »Dann
frischt das vielleicht Ihr Gedächtnis auf, junger Mann«, sagte der Herzog und
versetzte dem Lakaien einen furchtbaren Schlag in die Nieren. Er wartete ab,
bis Richards wieder zu Atem gekommen war, und sagte dann ganz ruhig: »Das war
nur der Anfang. Wenn Sie, mein Lieber, nicht wollen, daß ich Sie zu Brei
schlage, dann sagen Sie mir jetzt, warum Sie Miß Armitage damals in den Salon
gelockt und vorgegeben haben, in sie verliebt zu sein.«
    »Ich will
es Ihnen sagen, Euer Gnaden«, stammelte Richards hastig, »lassen Sie mich nur
sitzen.«
    Mit leiser
Stimme begann Richards die Geschichte seiner wahnsinnigen Leidenschaft für
Frederica zu erzählen, bis er
gewaltsam unterbrochen wurde.
    Er war ein
großer, starker Mann, aber der Herzog zog ihn mit erschreckender Mühelosigkeit
vom Stuhl und schlug seinen Kopf gegen die Wand.
    »Einen
letzten Wunsch, bevor ich Sie umbringe?« fragte der Herzog liebenswürdig.
    »Nein!«
schrie Richards. »Es reicht. Ich packe aus.«
    Der Herzog
hörte sich die Geschichte von Mr. Jackson und den Spielschulden aufmerksam an.
»Er hat nichts von Lady James gesagt, von der Lady, die uns gefunden hat«,
sagte Richards. »Aber er hat gesagt, daß uns eine Lady ertappen wird und daß
ich Miß Armitage an mich reißen soll, sobald ich eine Frauenstimme vor der Tür
höre. O Gott, jetzt habe ich es Ihnen erzählt, und er wird mich zwingen, zu
zahlen.«
    »Wenn ich
mit Mr. Wentwater abgerechnet habe«, sagte der Herzog, »wird er nicht mehr in
der Lage sein, Spielschulden einzutreiben.«
    Er fuhr zu
Lady James' Haus zurück, und dieses Mal traf er sie daheim an.
    Außer sich
vor Angst und Schuldgefühlen, platzte Lady James heraus: »Oh, es tut mir ja so
leid.«
    »Was ? «
    »Die
Auflösung Ihrer Verlobung, natürlich.«
    »Ach, und
woher wissen Sie denn, daß meine Verlobung aufgelöst ist?«
    Lady James
wurde erst rot und dann weiß. Sie hätte gerne gelogen, aber sie brachte es
einfach nicht über sich. Sie war entsetzt über die Ungeheuerlichkeit dessen,
was sie getan hatte. Panische Angst schüttelte sie. Sie glaubte nicht, daß Guy
Wentwater vorhatte, Frederica am Leben zu lassen. Er würde sie töten, und dann
war sie, Lady James, in einen Mord verwickelt. Sie würde niemals von ihm
loskommen. Sie war todsicher, daß er sie erpressen würde, bis er ihr alles Blut
aus den Adern gesaugt hatte. Giles hatte Frederica einen sehr schweren Schlag
versetzt. Sie hätte da schon tot sein können; das schien Guy Wentwater aber
weiter nicht zu kümmern. Lady James erinnerte sich, wie Frederica leblos auf
dem Boden lag, mit weißem Gesicht und flachem Atem.
    Sie schlug
die Hände vor das Gesicht und brach in Tränen aus.
    »Ist sie
noch am Leben?« fragte der Herzog. Es war nicht mehr notwendig, Lady James zu
fragen, ob sie bei Fredericas Verschwinden eine Rolle gespielt hatte. Ihr
Schluchzen, ihr ganzes Verhalten sprach Bände.
    Lady James
nickte stumm.
    »Dann
reißen Sie sich zusammen und sagen Sie mir, wo sie ist.«
    Der ganze
teuflische Anschlag kam heraus. Die zitternde Lady James wurde immer wieder von
heftigem Schluchzen unterbrochen.
    »Ich bringe
diesen Wentwater um«, sagte der Herzog. »Das Hume-Haus an der Straße nach
Richmond, sagen Sie? Sie werden von mir hören, Madam. Was in aller Welt hat Sie
bewogen, bei einem
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