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Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Titel: Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)
Autoren: David Evans
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darüber gelesen, hatte dergleichen im Fernsehen und im Kino gesehen —, aber wenn das einem selbst und einem Menschen, den man liebt, widerfährt, dann tut es dennoch weh. Für mich hatte dieser Moment etwas Unwiderrufliches. Sobald er einmal in diesem Leichensack verpackt war, war es ausgeschlossen, dass er je wieder herauskommen würde. Und so sah ich ihn zum allerletzten Mal. Während ich das Ganze beobachtete, war mir klar, dass es so sein musste, und ich konnte es auch akzeptieren. Aber dennoch wollte ich nicht mit ansehen müssen, wie es geschah, und als letzte Erinnerung an einen Freund war es nicht gerade angenehm. Es war allerdings schön zu sehen, dass der kleine Teddybär, den Jim Hutton bei Freddie platziert hatte, mit in den Sack kam.
     
    „Was das Auge nicht sieht, darüber kann das Herz nicht trauern“, ist ein Klischee, dass ich im Nachhinein damals gerne praktisch umgesetzt hätte. Ich wollte das alles eigentlich gar nicht miterleben. Wer würde das auch wollen? Ich weiß noch, wie ich Joes Hand hielt. Er zitterte. Ich stand gleich neben dem Bett. Er stand links von mir und aus den Augenwinkeln sah ich, dass er zitterte. Ich griff nach seiner Hand und drückte sie, um ihn spüren zu lassen, dass er nicht alleine war.
     
    Der Leichensack wurde ganz sanft und vorsichtig in den Sarg gelegt, und als sie soweit waren, begleitete ich die Sargträger die Treppe herunter. Einer von Freddies Einfällen — sämtliche Türen im Haupthaus und den Mews so anzuordnen, dass man in einer geraden Linie hindurchschauen konnte — machte sich nun zum ersten Mal wirklich bezahlt. Freddie hatte immer gesagt: „Schnapp dir das Geld und dann ab durch die Mitte!“, und mit dieser Anordnung von Räumen konnte er seinen letzten Abgang tatsächlich rasch und ungehindert hinter sich bringen. Oder, um mit der Durchsage zu sprechen, die immer am Ende eines Elvis-Konzerts kam: „Meine Damen und Herren, Mr. Mercury hat das Gebäude verlassen!“
     
    Mit der unschätzbaren Hilfe der Polizei, die in großer Zahl aufmarschiert war und mit Barrikaden die Presse in Schach hielt, konnte der Van von den Mews losfahren und auf den Logan Place einbiegen. Am Ende der Straße musste der Wagen dann wegen einer Einbahnstraße rechts abbiegen. Die Polizei hatte die Straße für fünf Minuten abgesperrt, um so zu verhindern, dass irgendwer von der Presse dem Van folgen und herausfinden konnte, wohin Freddies Leichnam gebracht wurde.
     
    Einer der seltsamsten Anrufe bei uns an diesem Abend kam von Freddies alter Freundin Barbara Valentin — der deutschen Schauspielerin, mit der er viele glückliche Stunden verlebt hatte. Sie rief einfach nur an, um zu fragen, wie es ihm ging, ohne zu ahnen, dass er todkrank war. Sie hatte nur das Gefühl gehabt, es wäre an der Zeit, sich zu melden. Es war ein fürchterlicher Schock für sie, erfahren zu müssen, dass sie sich nur ein paar Stunden zu spät gemeldet hatte. Viele Leuten, die ich anrufen musste, schienen mir genau dasselbe zu empfinden, darunter seine Freunde Thor Arnold und Lee Nolan in San Diego. Schlechte Neuigkeiten verbreiten sich schnell, und so konnten wir uns schon bald nicht mehr retten vor lauter Anrufen aus aller Welt. Die übrigen Bandmitglieder erfuhren es von Julie Glover — Sekretärin von Queen Productions und Jim Beachs rechte Hand.
     
    Freddie hatte bestimmt, dass er eingeäschert werden sollte, und da ich in sehr jungen Jahren bereits meinem Vater geholfen hatte, wusste ich, dass der Totenschein dafür von zwei Ärzten unterzeichnet werden musste. Also riefen wir auch Dr. Graham Moyle an, der Freddie einen großen Teil von dessen Krankheit über betreut hatte. Das Haus fühlte sich schrecklich leer an, auch wenn sich dort einige Leute aufhielten.
     
    Der Schöpfer dieses Reiches weilte nicht länger hier.
     
    Ich glaube, keiner von uns fühlte sich besonders müde, und ehe ich ins Bett kam, war es vier Uhr früh am Montagmorgen.
     
    Mir fiel die Aufgabe zu, seinen Tod auf der Meldestelle von Chelsea mit einer Unterschrift zu bestätigen, was ich am Tag darauf tat. Danach ging ich zur Hauptgeschäftsstelle von John Nodes and Sons, um die formelle Seite von Freddies Beerdigung abzuwickeln.
     
    Von seiner Familie, die nun für die Leiche des unverheirateten Freddie verantwortlich war, wusste ich, dass der Parsi-Tradition zufolge das Begräbnis möglichst bald nach dem Tod stattfinden musste. Ich sprach mit ihnen, um herauszufinden, was genau sie benötigten. Danach
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