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Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)

Titel: Freddie Mercury : Ein intimer Einblick von dem Mann, der ihn am besten kannte. (German Edition)
Autoren: David Evans
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sahen wir, dass alles bereits seinen Lauf genommen hatte. Während wir dabei waren, ihn wieder zu säubern und abzutrocknen, bemerkten Jim und ich, dass er nicht mehr atmete.
     
    Es war etwa viertel vor sieben.
     
    Meine erste Reaktion bestand darin, dass ich Dr. Atkinson zurückholen wollte, der gerade erst das Haus verlassen hatte. Ich rief über das Haustelefon Joe in den Mews an, während Gordon Atkinson bereits in seinem Wagen davon fuhr. Joe gelang es, Dr. Gordon aufzuhalten und ihn wieder zurück ins Haus zu bringen, auch wenn er dadurch, dass er diesem auf die Straße hinterher rannte, die Presse darauf aufmerksam machte, dass etwas besonderes los sein musste. Gordon kam direkt nach oben in Freddies Schlafzimmer, wo er Freddie für tot erklärte und als Todeszeit zwölf Minuten vor sieben eintrug.
     

KAPITEL SIEBEN
     
    Von diesem Augenblick an schien auf einmal ich für die gesamte Situation verantwortlich zu sein. Es war, als wäre eine Bombe explodiert und alle noch völlig benommen. Wenn ich mich umsah, kam es mir so vor, als befänden wir uns in dichtem Nebel und nur ich wäre dazu in der Lage, mich zu bewegen.
     
    Wie besessen klemmten wir uns hinters Telefon. Der erste und wichtigste Anruf galt Mary. Der zweite ging an Freddies Mutter und Vater. Es war wirklich schwer, seine Eltern darüber informieren zu müssen, was passiert war. Erst kurz zuvor hatte ich sie davon abgehalten, noch einmal zu Besuch zu kommen. Nach diesen beiden Telefonaten musste ich versuchen, Jim Beach bei einem seiner etlichen Meetings in Los Angeles ausfindig zu machen. Jims Rolle als Manager wurde nun abgelöst von der als Freddies Nachlassverwalter, die er gemeinsam mit John Libson übernahm, dessen Privatnummer man uns nie gegeben hatte. Queens Geschäfte liefen dennoch weiter, sogar am Sonntag. Nachdem ich ihn endlich ans Telefon gekriegt hatte, unterhielt ich mich eine gute Stunde lang mit Jim Beach, und das Gespräch machte deutlich, dass das Timing jetzt von entscheidender Bedeutung war.
     
    Die richtige zeitliche Abfolge und die geschickte Manipulation der Ereignisse schienen bei der ganzen Sache eine wesentliche Rolle zu spielen, und es wurde beschlossen, dass man uns keinesfalls dabei ertappen durfte, wie wir Freddies Leichnam aus dem Haus schmuggelten. Das würde den Anschein erwecken, dass wir seinen Tod verschleiern wollten. Also musste erst ein Statement für die Presse abgegeben werden, ehe der Abtransport von Freddies Leichnam mit so etwas wie Würde vonstatten gehen konnte. Aus diesem Grund wurde um Mitternacht eine Presseerklärung veröffentlicht, was mir genügend Zeit für die nötigen Vorbereitungen ließ.
     
    Etwa zwei Wochen zuvor, nachdem Freddie „die Entscheidung“ traf, hatte ich mit meinem Vater, der zufälligerweise der Hauptgeschäftsführer des Bestattungsunternehmens John Nodes war, darüber geredet, wie wir Freddie aus dem belagerten Haus fortschaffen könnten. Wir hatten bereits Pläne gemacht, den üblichen sargförmigen Behälter aus Fiberglas durch einen richtigen Sarg zu ersetzen — für den Fall, dass es der Presse irgendwie gelingen sollte, Fotos von seinem Abtransport zu machen. Ich leitete also alles in die Wege, damit er um Mitternacht fortgebracht werden konnte, woraufhin irgendwer, ich glaube Terry Giddings, beim zuständigen Polizeirevier Bescheid gab, was vorgefallen war, und um einen Rat bat, wie man mit der Presse vor dem Haus umgehen sollte.
     
    Der Van des Bestattungsunternehmens fuhr vor und bog rückwärts in die Mews ein, bis er vor dem Vordereingang zu stehen kam. Joe war oben im Schlafzimmer, als ich meinen Vater Leslie und seine vier Sargträger mit ihrer Last die breite Haupttreppe hinauf zu Freddies Bett führte. Die Sache war mehr als surrealistisch. Zu spüren, was Freddie in seinem Leben alles erreicht hatte und wie es sich in diesem Haus widerspiegelte, und dann miterleben zu müssen, wie dieser Sarg mit seinen schwarzgekleideten Trägern hereingebracht wurde, hatte etwas absolut Unwirkliches an sich. Joe und ich standen an der einen Seite, mit dem Rücken zu den Glastüren, die auf den kleinen Balkon nach vorne heraus führten.
     
    Wir konnten den Blick nicht von Freddie abwenden. Mit Tränen in den Augen beobachteten wir, wie die Männer Freddies Leichnam in die schwarze Schutzhülle beförderten, deren Benutzung bei allen Todesfällen, die durch eine ansteckende Krankheit zustande kommen, Vorschrift ist. Es war kein wirklicher Schock — ich hatte
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