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Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt

Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt

Titel: Freche Mädchen... 09: Liebe, Chaos, Klassenfahrt
Autoren: Irene Zimmermann , Hans-Günther Zimmermann
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unserem Zimmer gefegt hat, tauchte der Zettel wieder auf.« Sie beugte sich zu mir vor. »Und weil ich mich ziemlich über Anke geärgert habe – ich fand den Zettel nämlich total kindisch –, hab ich ihn einfach unter ihr Bett gekickt. Dort hat ihn Danni dann heute Morgen gefunden, als er alle Zimmer kontrolliert hat.«
    »Und er denkt jetzt natürlich, dass er von Anke ist.«
    »Damit hat er ja auch recht, oder?«
    Pünktlich um 7.05 Uhr fuhr unser Zug ein. Anke und ich wollten uns gerade ein Abteil aussuchen, da ertönte die laute Stimme unseres Mathelehrers. »Moment mal, meine Damen. Carlotta Bergmann und Anke Bauder stehen unter meiner höchstpersönlichen Bewachung. Sie verlassen das ihnen zugewiesene Abteil nur nach persönlicher Erlaubnis von mir«, verkündete er unter lautem Gelächter der ganzen Klasse, »sonst gehen sie uns wieder verloren.«
    »Ich bin mal gespannt, wer mich am Bahnhof abholt«, überlegte Stefanie laut. »Mein Vater arbeitet bis halb sieben, aber meine Mutter kommt bestimmt. Und ich freu mich auf meine Mäuse. Max und Moritz, ich hab dir doch von den beiden erzählt.« Sie lachte glücklich. »Ich freu mich eigentlich wieder richtig auf zu Hause.«
    Anke verzog das Gesicht. »Na, ich weiß nicht. Nächste Woche ist wieder Schule. Ich darf gar nicht daran denken.« Sie streckte sich. »Wenn ich einen Vertrag als Model habe, dann lade ich euch nach Berlin ein. Oder vielleicht lebe ich ja auch in New York. Dann werdet ihr mal sehen, dass es auch ein Leben außerhalb der Schule gibt.«
    Ich wollte gerade sagen: »Wenn das Wörtchen wenn nicht wär«, da hörte ich die Stimme des Zugbegleiters, der per Lautsprecher Anschlusszüge verlas. »ICE nach Stuttgart …« Ich schloss für einen Moment die Augen. Wahrscheinlich würde mir mein Leben lang bei Stuttgart nur Jannis einfallen.
    Dann erinnerte ich mich wieder daran, dass ich nicht mehr an ihn denken wollte, weil ich noch ein ganz anderes Problem lösen musste. Aber vielleicht sah die Sache gar nicht so schlecht aus. Natascha lief doch tatsächlich mit einem pinkfarbenen Jogginganzug durch den Zug. Wahrscheinlich fand sie den sogar chic und bildete sich ein, das sei die richtige Kleidung für eine Reise. Ich vermutete, dass sie sich bis zur Ankunft nicht umziehen würde, und darauf setzte ich.
    »Ich muss mal kurz meinen Vater anrufen und ihm sagen, dass er mich abholen kommt«, sagte ich zu Anke und Stefanie. »Meint ihr, ich muss mich bei Danni abmelden?«
    Die beiden kicherten und ich schlich an Dannis Abteil vorbei. Er hätte mich sowieso nicht bemerkt, denn er war eingeschlafen, mit seinen Wanderkarten auf den Knien. Wahrscheinlich hatten ihn die Tage doch ziemlich gestresst. Immerhin war er schon über fünfzig, also fast im Pensionsalter, wie Anke gespottet hatte. Nataschas pinkfarbener Jogginganzug leuchtete mir am Ende des Ganges entgegen. Sie stand dort am Fenster und unterhielt sich mit Andrea und Heike.
    »Carlotta, warte einen Moment«, rief sie, als sie mich sah. »Ich will dir …«
    Ich schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, ich bin in Eile. Ich will meinen Vater anrufen.«
    Das musste ich ihr einfach unter die Nase reiben. Allerdings hatte sie keine Ahnung, dass damit garantiert das Ende ihrer Beziehung zu Papa nahen würde. Die klitzekleine Spur von schlechtem Gewissen, die ich hatte, bekämpfte ich erfolgreich. Ich lasse das Schicksal entscheiden, sagte ich mir. Wenn Papa beim dritten Läuten nicht abnimmt, dann lege ich auf. Wenn er aber gleich abnimmt, dann ist das ein Zeichen des Himmels.
    Genau beim dritten Mal nahm er ab.
    »Ach, Carlotta, schön, mal was von dir zu hören«, sagte er. »Wie gefällt es dir denn?«
    Ich klärte ihn darüber auf, dass ich bereits auf der Rückfahrt sei und um 14.58 Uhr auf dem Bahnsteig stehen würde. Ich hatte den Eindruck, dass er völlig vergessen hatte, dass ich an diesem Nachmittag zurückkommen würde.
    »Ja natürlich, wie schön«, sagte er verlegen. »Also, ich geb’s zu, ich hab verschwitzt, dass du heute heimkommst. In der Firma war so furchtbar viel los und der Mann, der über Jenny wohnt, hat die Badewanne überlaufen lassen. Kannst du dir vorstellen, wie es in ihrer Wohnung aussah? Jedenfalls ist das Schlimmste beseitigt und demnächst …«
    »Sag mal, kannst du uns um 14.58 Uhr bitte abholen?«, unterbrach ich ihn.
    »Wen meinst du mit ›uns‹?«
    »Natascha und mich natürlich. Wen denn sonst?«
    Ich hörte, wie Papa schluckte.
    »Sag mal, heißt das, zwischen
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